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Wildflecken
500 Jahre Wildflecken: Das war geboten - mit vielen Fotos
In Wildflecken wurden schon immer Fremde zu Freunden. Nun wurde ausgiebig der 500. Geburtstag gefeiert. Mit viel Schwung, Musik, Traditionsbewusstsein - und einer Wanderung.
Rückkehr in Grün: Der ehemalige Spielmannszug feierte sein Comeback – zumindest für den großen, runden Geburtstag Wildfleckens.       -  Rückkehr in Grün: Der ehemalige Spielmannszug feierte sein Comeback – zumindest für den großen, runden Geburtstag Wildfleckens.
Foto: Sebastian Schmitt | Rückkehr in Grün: Der ehemalige Spielmannszug feierte sein Comeback – zumindest für den großen, runden Geburtstag Wildfleckens.
Sebastian Schmitt
 |  aktualisiert: 12.08.2024 02:40 Uhr

Eine idyllisch gelegene Gemeinde am Fuße des Kreuzbergs inmitten der Rhön – das ist Wildflecken . Und dort wurde am vergangenen Wochenende das 500-jähriges Bestehen mit einem fulminanten Fest gefeiert, das alle Erwartungen übertraf. Die ausgiebigen Feierlichkeiten waren nicht nur eine Hommage an die lange und bewegte Geschichte der Gemeinde, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel für den Zusammenhalt ihrer Bewohner. Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWG) brachte es bei der Eröffnung auf den Punkt: „ Wildflecken zeigt sich weltoffen wie so oft in der 500-jährigen Geschichte.“

Das Festwochenende begann bereits am Freitagnachmittag mit einem feierlichen Auftakt an der Dorflinde im Altort. Schirmherr und Alt-Bürgermeister Walter „Pizzi“ Gutmann, der im Verlauf des Wochenendes immer mal wieder mit seiner altbekannten Improvisationsfreude Klarinette und Saxophon spielte, rief zu einem ausgelassenen Fest auf. Die musikalischen Darbietungen des ehemaligen Spielmanns- und Fanfarenzugs des Musikzugs Wildflecken sowie die volkstümlichen Tänze der kleinen Rhönhüpfer sorgten sofort für eine beschwingte Stimmung.

Ständige Veränderung und Anpassung

Die Historie Wildfleckens ist eine Geschichte der ständigen Veränderung und Anpassung. In den zurückliegenden 500 Jahren musste die Gemeinde sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen. Fremde wurden zu Freunden, und ein ständiges Kommen und Gehen prägte zumindest in den zurückliegenden Jahrzehnten das Dorf. Diese Dynamik spiegelte sich in den vielfältigen Programmpunkten des Jubiläums wider.

Truppenübungsplatz erwandert

Der Samstag startete früh am Morgen mit den traditionellen Volkswandertagen, die Oberstleutnant Torsten Ziese vom Truppenübungsplatz Wildflecken angekündigt hatte. Die Wanderungen führten auf drei verschieden langen Strecken durch die mitunter atemberaubende Landschaft des Truppenübungsplatzes und boten den Teilnehmern weite Ausblicke. Leider wurden am Samstag die unermüdlichen Wanderer teilweise heftig vom Regen erwischt.

Gleichzeitig bot das Fest ein abwechslungsreiches Programm, das von handwerklichen Vorführungen über kulinarische Köstlichkeiten bis hin zu unzähligen musikalischen Darbietungen reichte. Der Festplatz verwandelte sich nach und nach in ein Zentrum der Aktivitäten und Begegnungen. Das Treffen der Eicher-Freunde bereicherte das Fest mit zahlreichen Traktoren von bisweilen unschätzbarem historischen Wert. Paul & Co, der größte Arbeitgeber der Gemeinde, präsentierte sich ebenfalls mit einem eigenem Stand.

Eine beliebte Attraktion war die Ausstellung im Wildfleckener Museum, die einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung der Gemeinde bot. Handwerkskunst wurde in Gobriels Scheuer demonstriert, wo Schmiede und Drechsler ihre traditionellen Fertigkeiten präsentierten. Im Braufriedersch Hof lockte eine Ausstellung von historischen Landmaschinen Technikinteressierte an, während in Kurtes Bauernstube kulinarische Spezialitäten wie Kochkäse und Gerupfter die Gaumen der Besucher verwöhnten.

Hier geht es zu den schönsten Fotos der Wanderung:

Fotoserie

Musik, Theater und Tanz

Musikalisch wurde der Samstag von der Stadtkapelle Gersfeld, der Bläservereinigung Burkardroth und zu später Stunde von der Rockband „Accoustic Jam“ geprägt. Eindrucksvoll war das Theaterstück „Kälberbrüten“, das von der Heimatspielgemeinde Münnerstadt dargeboten wurde. Die Kirmestänzer brachten mit ihren traditionellen Tänzen zusätzliche Farbe ins Festgeschehen, während die Comedy-Leseshow von Tino Filippi für herzhafte Lacher sorgte.

Für die jüngeren Besucher gab es zahlreiche Angebote, die das Wochenende zu einem besonderen Erlebnis machten. Am Festplatz gab es Mal- und Bastelaktionen, organisiert von der Kita Sankt Josef, sowie ein Spielmobil und Aufführungen der Jugendband „The Old Roses“.

Die Zeitkapsel enthält Anekdoten und Dokumente.       -  Die Zeitkapsel enthält Anekdoten und Dokumente.
Foto: Sebastian Schmitt | Die Zeitkapsel enthält Anekdoten und Dokumente.

Im Mittelpunkt am Sonntag stand zunächst der Festgottesdienst mit dem Gospelchor „Lift Your Voice“. Das große Musikantentreffen der Brückenauer Rhönallianz im Festzelt rundete das umfangreiche Programm ab.

Eine außergewöhnliche Attraktion war das feierliche Versenken einer Zeitkapsel auf dem Rathausplatz, die symbolisch für die Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Gemeinde steht. Erst in 50 Jahren wird das Geheimnis gelüftet. Dann werden zeitgeschichtliche Dokumente, Zeichnungen, Anekdoten und Gedichte wieder zurück ans Tageslicht befördert.

Der letzte Festtag am Montag begann gemütlich mit allgemeinem Festbetrieb, ehe der „Rhöner Schwung“ und der Bläserchor Tonica Mackenzell den musikalischen Abschluss bildeten. Die Mischung aus traditioneller Blasmusik und modernen Klängen zeigte über das Festwochenende hinweg eindrucksvoll die ganze kulturelle Bandbreite der Region.

Begeisterung war allgegenwärtig

Wildflecken , mittlerweile - nach vielen turbulenten Jahrzehnten - als beschauliche Gemeinde wahrgenommen, hat mit diesem Fest eindrucksvoll bewiesen, dass es durchaus in der Lage ist, großartige Feiern auszurichten. Das Engagement und die Begeisterung der Einwohner, die dieses Jubiläum monatelang vorbereitet hatten, waren allgegenwärtig. Die vielen ehrenamtlichen Helfer und kreativen Ideen, die in das Programm einflossen, machten das Fest zu einem unvergesslichen Ereignis.

Rückkehr in Grün: Der ehemalige Spielmannszug feierte sein Comeback – zumindest für den großen, runden Geburtstag Wildfleckens.       -  Rückkehr in Grün: Der ehemalige Spielmannszug feierte sein Comeback – zumindest für den großen, runden Geburtstag Wildfleckens.
Foto: Sebastian Schmitt | Rückkehr in Grün: Der ehemalige Spielmannszug feierte sein Comeback – zumindest für den großen, runden Geburtstag Wildfleckens.

Eine gastfreundliche Gemeinde

Die lange Geschichte Wildfleckens, von der wilden Ansiedlung im Salzforst bis zur heutigen, urban anmutenenden Gemeinde, ist eine Geschichte der Offenheit und des Wandels. Diese Offenheit zeigt sich in der Vielzahl der Nationalitäten, die in Wildflecken eine Heimat gefunden haben, und in der Gastfreundschaft, die den Besuchern entgegengebracht wurde.

Das 500-jährige Jubiläum war nicht nur eine Rückschau, sondern auch ein lebendiger Ausdruck dieser Gemeinschaft und Vielfalt. Die Gemeinde hat mit diesem Fest gezeigt, dass sie nicht nur ihre Vergangenheit schätzt, sondern allen strukturellen Probleme zum Trotz auch voller Zuversicht in die Zukunft blickt.

Alt-Bürgermeister und vor allem immer noch leidenschaftlicher Musiker: Walter „Pizzi“ Gutmann eröffnete das Fest 500 Jahre Wildflecken.       -  Alt-Bürgermeister und vor allem immer noch leidenschaftlicher Musiker: Walter „Pizzi“ Gutmann eröffnete das Fest 500 Jahre Wildflecken.
Foto: Sebastian Schmitt | Alt-Bürgermeister und vor allem immer noch leidenschaftlicher Musiker: Walter „Pizzi“ Gutmann eröffnete das Fest 500 Jahre Wildflecken.
 
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