
Seit vergangenem Wochenende haben die Orte Fürstenberg, Brokenberge und Thulba etwas gemeinsam: ein Dachzelt-Dorf. Im Naturcamp Thulba fanden die Dachzeltnomaden, zusammen mit der neuen Platzbesitzerin Jessica Leicher, den perfekten Ort für ihr drittes Dorf. Auf drei Holzplattformen entstanden jeweils eine Übernachtungsmöglichkeit für bis zu vier Personen - alle ausgestattet mit Dachzelten von unterschiedlichen Anbietern. So erhalten Ausprobierfreudige die Möglichkeit, sich für den Urlaub mit Dachzelt begeistern zu können ohne direkt ein eigenes erwerben zu müssen. Auch das Testen bestimmter Marken oder Größen vor der schlussendlichen Kaufentscheidung wird dadurch erleichtert.
Bereits seit Juni 2016 lebt der Gründer der Community Thilo Vogel 365 Tage im Jahr in seinem Auto mitsamt Dachzelt. Am 11. 06. 2017 eröffnete er die Facebook-Gruppe "Dachzeltnomaden", um sich so besser mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Mittlerweile sind die Dachzeltnomaden allerdings weit mehr als eine Facebook-Gruppe und auch die Mitgliederzahl ist seit der Gründung stark angestiegen. Über 39.000 Mitglieder zählt die Community aktuell. Neben Deutschlands größter Informationsplattform für alles rund um das Dachzelt, sind sie auch Veranstalter diverser Events und verkaufen eigenen Merchandise. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal gehört ebenfalls eine eigenständige Hilfsorganisation zu den Dachzeltnomaden.
Regionalität und Nachhaltigkeit
Auch die Dachzelt Dörfer sind seit 2019 ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. "Gebaut wird alles von Mitgliedern unserer Community. Wir machen alles selbst", erzählt die 36-Jährige Sibylle Lux, die unter anderem verantwortlich für die Dörfer ist. Auch die Holzplattformen, auf denen die Dachzelte aufgebaut werden, montieren sie selbst. Die Bauzeit der Dörfer beträgt in der Regel ein Wochenende - so auch in Thulba . Ganz reibungslos verlief der Aufbau allerdings nicht. Nachdem ein dringend benötigter Holzhochsitz nicht rechtzeitig angeliefert werden konnte, musste schnell Ersatz her. Hilfe erhielten die Handwerker schließlich von der Lebenshilfe Hammelburg, die eine passende Holzkonstruktion zur Verfügung stellen konnten. "Wir legen immer sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität", betont Lux.
Aber: Nicht nur der geeignete Platz steht bei der Ortsauswahl im Mittelpunkt. "Wir suchen vor allem nach langen Geschäftsbeziehungen mit coolen Leuten", beschreibt sie. Die Community ist allerdings überzeugt, in der neuen Campingplatzbesitzerin Jessica Leicher die perfekte Partnerin gefunden zu haben. Die 29-Jährige übernahm das Naturcamp Thulba Anfang des Jahres von ihrem Vater Manfred Gils und ist seitdem die neue Ansprechpartnerin für die Urlauber vor Ort. Die Pläne der studierten Tourismusmanagerin sind groß - das Dachzelt-Dorf ist dabei nur ein erster Schritt.
Große Pläne
"Ich möchte einiges Umstrukturieren und so die Aufenthaltsqualität für unsere Gäste erhöhen", beschreibt sie ihre Pläne für die Zukunft. Geplant sind neben einem neuen Sanitärgebäude unter anderem auch weitere Stellplätze und eine neue Zufahrtsstraße. Entstehen soll auch eine Rezeption am Eingang des Platzes mit einer kleinen Einkaufsmöglichkeit für die Urlauber . Hier sollen vor allem regionale Produkte verkauft werden. Individualität, Persönlichkeit und die Nähe zur umliegenden Natur liegen der 29-Jährigen Betreiberin bei allen Umbauarbeiten sehr am Herzen. "Ich hoffe so, neben den Dauercampern auch wieder mehr Urlauber und Tagesgäste nach Thulba locken zu können" erzählt sie. Unsere Region gebe auch touristisch sehr viel her, ist sie sich sicher.
Mit dem Dachzelt-Dorf ist der erste Schritt nun getan. Die Umsetzung der weiteren Pläne wird nun im Laufe der Zeit folgen. "Ich bin glücklich, dass Dachzelt-Dorf bei uns auf dem Campingplatz zu haben", freut sie sich. Ein weiteres Highlight der Dachzeltnomaden ist das vom 23. bis 26. Juni stattfindende "Dachzelt Popup" - Event am alten Sportplatz in Thulba . Gerechnet wird dabei mit ungefähr 250 Besuchern. Hauptintention solcher Treffen sei das Beisammensein, erzählt Lux. "Die Online-Community erhält dadurch die Möglichkeit, auch in der Realität miteinander in Kontakt zu kommen."
Und: Auch hier ist den Dachzeltnomaden die Unterstützung der Region wichtig. So wird durch Aktionen oder Verkäufe Geld gesammelt, dass anschließend in der Umgebung gespendet werden soll. Zum Beispiel: Für das Frühstück erwirbt die Community Brötchen bei der Bäckerei Schmitt, die dann für einen Euro an die Teilnehmer weiterverkauft werden. Der gesammelte Betrag geht dann zur Hälfte an die eigene Hilfsorganisation , der Rest soll an die Kindertafel in Schweinfurt gespendet werden. Alle Informationen bezüglich des Dachzelt Dorfes, des Popup-Events oder allgemein über den Dachzelt Urlaub sind auch auf der Website der Dachzeltnomaden www.dachzeltnomaden.com zu finden.
So ein Unsinn!