
Dr. Hans-Peter Selmaier, Chefarzt der Parkklinik Heiligenfeld, und Thomas Stahl, Physiotherapeut der Luitpoldklinik Heiligenfeld, sprachen zum Thema "Die heilende Kraft des Singens". Mehr als 50 Personen nahmen laut Pressemitteilung der Heiligenfeld Kliniken an diesem Vortrag teil.
Selmaier zeigte auf, dass das lauschende Singen ein guter Weg für die Kommunikation sein kann. Singen und Hören, wie beispielsweise ein Wiegenlied der Mutter, verbinde Menschen, wenn sie den richtigen Ton finden, hieß es.
Singen integriere beide Gehirnhälften, es sei ein Ventil für Emotionen und reguliere sie. Singen sei somit wie eine klingende Mentalmassage, sagte Selmaier. Tiefe Frequenzen wirkten mehr auf unseren Körper, hohe auf unsere Psyche. "Vibrationen massieren unseren ganzen Körper, lösen Spannungen und bewirken Heilung", heißt es in einer Pressemitteilung im Nachgang zu dem Vortrag.
Oft spreche man von "gleicher Wellenlänge", wenn Verstand und Gefühl sich bei zwei Personen ähneln. So könne man auch sagen, wer singt, beginnt sich umzustimmen, sagte Selmaier. Wir würden durch das Singen meditativ, könnten Leid betrachten und es könne Begeisterung, Inspiration und Kreativität entstehen. Durch Singen würden wir seelische Konflikte verarbeiten und beugten psychosomatische Krankheiten vor.
Singen tue Körper und Seele gut. Gerade bei Krebs fördere es die Abwehrkräfte und erhöhe die Behandlungstoleranz.
Schon nach einer Stunde Singen nähmen Stresshormone ab, ergänzte Selmaier. Auch auf den Herzrhythmus und den Kreislauf wirket das Singen stabilisierend und helfe bei Asthma und Lungenerkrankungen. Bei chronischen Schmerzen empfehle sich das Singen im Chor . Gesang könne zudem bei Menschen mit Demenz oder Depressionen Angst und Unruhe abschwächen.
Selmaier zeigte in dem Vortrag auf, wie Singen als Teil der Therapie in den Heiligenfeld Kliniken Bad Kissingen eingesetzt wird. Singen sei ein Teil vieler kreativen Therapieformen, wie die Rhythmus- oder die Tanztherapie sowie der Achtsamkeitspraxis, sagte er.
Den zweiten Teil des Vortrages gestaltete Thomas Stahl. Stahl leitet die Therapiegruppe "Heilkraft der Stimme" in den Heiligenfeld Kliniken. Er hat laut Pressemitteilung eine Ausbildung in Psychoresonanztraining mit der Stimme und absolvierte die Weiterbildung in Lauschendes-Heilsames Singen - Meridiansingen und Sintala Qi Gong .
Er gab einen Einblick in die klinischen Anwendungen . Stahl sagte, Meridiane seien Energiebahnen und alle zwölf Meridiane in unserem Körper hätten spezielle psychische Themenzuordnungen. Am Beispiel des Magenmeridians machte er deutlich, was es bedeutet einen ausgeglichenen Energielevel, zu viel Energie oder zu wenig Energie zu haben.
Stahl zeigte ebenso auf, das Hören und Singen eng verbunden ist. Singen ist das beste Hörtraining, sagte er. Schwingungen des Gesanges massieren auf subtile Weise den Körper und lösen Spannungen. Selbstheilung und Selbstwahrnehmung stünden in direkten Zusammenhang. Mit Musik und Gesang machte er die heilende Kraft des Singens erlebbar und lud die Zuschauerinnen und Zuschauer zu Hause am Computer zum Mitmachen ein.