
Nach teils monatelangen Vorbereitungen startete am vergangenen Samstag der erste Büttenabend in Riedenberg . Vollkommen ausverkauft waren beide Veranstaltungen und auch „Jugend in der Bütt“ bereits nach 20 Minuten im Kartenvorverkauf. Teils viele Stunden standen die Besucher vor dem Start des Vorverkaufes schon an, um an die begehrten Karten zu kommen.
Einzug im Harlekin-Kostüm
Und das lange Anstehen hat sich absolut gelohnt, wie der Erfolg des ersten Abends zeigte. In wunderschönen Harlekin-Kostümen zog Präsident Hubert Dorn mit seinen Elferrätinnen ein, um auf der prächtigen neuen Bühnendekoration, einer riesigen Narrenkappe, Platz zu nehmen. Diese war erst wenige Tage vorher in ihrer neuen Version fertig geworden.
Sechs Show- und Gardetänze konnten im Laufe des Abends genossen werden. Den Anfang machten mit der „Dance academy“ die jüngsten Tänzerinnen, die das Thema Dschungel darboten. Was natürlich nie fehlen darf, ist ein schmissiger Gardetanz. Live gespielt von den ausrichtenden Musikkapelle Riedenberg , wirbelten die Beine der Tänzerinnen zu „Total Eclipse“ über die Bühne, bevor die „Dancing Divas“ König Fußball in passendem Outfit hochleben ließen – immer beeindruckend von der fast schon professionellen Lichttechnik in Szene gesetzt.
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Nach der Pause entführten die „Dancing Queens“ mit Glitzerroben und Spice-Girls-Hits in die schrillen 1980er Jahre. Die „Dancing Devils“ wirbelten als Piratinnen über die Bühne, bevor die „Rieden Rockets“ die Formel 1 interpretierten.
Als jüngste Büttenrednerin erschien Ronja Schumm in ihrer Rolle als Oberministrantin. Sie klagte ihr Leid über die mangelnde Einsatzbereitschaft beim Kirchendienst, verstand die Welt nicht mehr, dass bei den Heiligen Drei Königen plötzlich keiner mehr als schwarzer Melchior gehen darf, da dies nun als diskriminierend angesehen werde. Was sollten sie aber tun, wo doch einer der mitgehenden Ministranten wirklich schwarz sei?
Gestresster Feuerwehrmann
Probleme gab es auch beim Zeltlager, als ein Teilnehmer aus dem Urlaub einen Magen-Darm-Infekt mitbrachte, und das halbe Zeltlager angesteckt darnieder lag. Bereits zum 15. Mal war Stefan Leitsch in der Riedenberger Bütt. Als gestresster Feuerwehrmann klagte auch er sein Leid. Er konnte aber auch spaßige und skurrile Anekdoten zum Besten geben und sich lustig über benachbarte Feuerwehren machen, die sich in heimischen Wäldern nicht auskannten.
Die Politik aufs Korn genommen
Till Eulenspiegel , alias Hubert Dorn, alias Sitzungspräsident, hielt der großen und kleinen Politik kritisch den Spiegel vor. Natürlich bekam auch die Weltpolitik ihr Fett weg, immer in geschliffenen Versen. Auch über die überbordende Werbeflut in den Privatsendern konnte er sich aufregen.
Wie kann man die geschlossenen Geschäfte in Riedenberg oder auch in den anderen Dörfern wohl ersetzen? Darüber machten sich die Musikanten in ihrem Singspiel ihre Gedanken. Die Lösung konnte wohl nur die KI, also die Künstliche Intelligenz, bieten.
„Shop in church“
Blinkend, zischend und ratternd bot sie schließlich die Lösung mit „Shop in church“ an, indem sie kurzerhand Bäcker, Metzger, Gemischtwarenladen und Gasthaus in die Kirche integrierte. So war auch der Leerstand in der Kirche behoben. Auch die Vereine konnten optimiert werden. Und nach einigen schief gelaufenen Versuchen, bei denen Bürgermeister, Musik-, Sport- und Feuerwehrverein zunächst in die falsche Richtung optimiert wurden, konnte schließlich doch ein schlecht singender Gesangvereinsbruder in eine perfekte Version von Paul Potts mit „Nessum dorma“ transferiert werden. Julian Seufert sang live dieses für Tenöre herausfordernde Lied, was die Gäste zu Beifallsstürmen hinriss.
Hausmeister in neuem Outfit
Edwin Dorn parodierte ein äußerst bekanntes Riedenberger Original, das in einem Preisausschreiben einen Anzug von Karl Lagerfeld gewonnen hatte. Ausgerechnet er, der er doch lieber im Blaumann auf dem Feld und an seinem Bulldog arbeitet. Als dann Lagerfeld himself, gespielt von Sohn Martin, zum Anmessen des Anzugs in Erscheinung trat, waren die Lachsalven programmiert.
Nicht fehlen durfte natürlich Hausmeister Matthias Dorn, der sich doch dieses Mal tatsächlich in ein neues Outfit zwängte. In seiner bekannt unterhaltsamen Art ratterte er auch heuer Zungenbrecher wie aus dem Maschinengewehr herunter. Die Politprominenz musste wieder einmal auf der Bühne ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, was sich in sehr unterschiedlicher Begabung zeigte.