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Bad Kissingen
Wie Bad Kissingen die Kinderbetreuung stärkt
Während der Theresien-Kindergarten mit Platz für 185 Kinder gebaut wird, wachsen die Schülerzahlen an den Grundschulen weiter. Die Stadt investiert in Zukunftsprojekte, doch der Bedarf bleibt hoch.
Die neue Kindertagesstätte der Theresienspitalstiftung wächst in die Höhe.       -  Die neue Kindertagesstätte der Theresienspitalstiftung wächst in die Höhe.
Foto: Marion Eckert | Die neue Kindertagesstätte der Theresienspitalstiftung wächst in die Höhe.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 10.12.2024 09:00 Uhr

Die Stadt Bad Kissingen setzt sich dafür ein, jedem Kind einen Betreuungsplatz in Krippe, Kindergarten oder Hort zur Verfügung zu stellen. Um den akuten Bedarf zu decken, entstand 2022 eine Interims-Kita mit 45 Plätzen. Als langfristige Lösung wird aktuell der Theresien-Kindergarten mit Platz für 185 Kinder neu errichtet.

Die Fertigstellung dieses Projektes, das mit Gesamtkosten von rund 11,4 Millionen Euro bei einer Förderung von 5,9 Millionen Euro veranschlagt ist, ist für Ende 2026/Anfang 2027 geplant. Die Bauherrin ist die Theresienspitalstiftung Bad Kissingen .

Größte Kindertagesstätte in der Stadt

Der Theresien-Kindergarten wird die größte Kindertagesstätte in der Stadt und bietet Platz für 85 Kindergartenkinder, 50 Hortkinder und 50 Krippenkinder. Der zweigeschossige Massivbau nimmt inzwischen erkennbare Ausmaße an. Im Erdgeschoss entstehen drei Gruppenräume für die Kinderkrippe, eine Mischgruppe, Personalräume, eine Ausgabeküche mit Speisesaal sowie Technikräume.

So soll die neue Kindertagesstätte aussehen.       -  So soll die neue Kindertagesstätte aussehen.
Foto: Erstellt durch das architektur + ingenieurbüro perleth | So soll die neue Kindertagesstätte aussehen.

Das Obergeschoss wird zwei Gruppenräume für die Mittagsbetreuung von Schulkindern , drei Gruppenräume für den Kindergarten, einen Mehrzweck- und Multifunktionsraum sowie die Verwaltung und weitere Technikräume beherbergen. Zusätzlich sind weitläufige Spiel- und Aufenthaltsflächen für die verschiedenen Altersgruppen geplant.

Henneberg-Grundschule wird neu gebaut

Auch an anderen Orten werden Kapazitäten ausgebaut: Im April 2024 wurde die Erweiterung des Kindergartens in Poppenroth abgeschlossen und in Betrieb genommen, wodurch 25 weitere Plätze geschaffen wurden. Im schulischen Bereich schreiten die Planungen für die neue Henneberg-Grundschule ebenfalls voran. Laut Bauamtsleiterin Christine Schwind ist der Bauantrag inzwischen fertiggestellt.

Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ) betonte, dass die aktuellen Bauprojekte den Betreuungsbedarf nur so lange abdecken, wie keine weiteren gravierenden Veränderungen, wie etwa eine massive Zuwanderung, eintreten.

Schulen bleiben vierzügig

Stefanie Kauffmann, Referatsleiterin für Schulen und Kindertagesstätten, stellte den Mitgliedern des Finanzausschusses Zahlen zur aktuellen Betreuungssituation und zu Schülerprognosen vor. Dabei erklärte sie, dass die beiden Grundschulen der Stadt – die Henneberg-Grundschule und die Sinnberg-Grundschule – weiterhin vierzügig bleiben.

Für die Prognose wurden Geburtenraten, neue Wohngebiete, die Schulsprengeländerung und migrationsspezifische Notwendigkeiten berücksichtigt. Klassen mit einem Migrationsanteil von über 50 Prozent dürfen maximal 25 Schüler umfassen, während die reguläre Klassenstärke bei 28 Schülern liegt. „Aktuell liegen wir noch etwas unter diesen Werten, nähern uns aber deutlich an“, so Kauffmann.

Die Zahlen der Schulen

Die Henneberg-Grundschule besuchen derzeit 371 Schülerinnen und Schüler . Für das Schuljahr 2025/2026 wird ein Anstieg auf 389 Schüler erwartet, der bis 2031/2032 auf 421 anwachsen soll. An der Sinnberg-Grundschule hingegen wird ein Rückgang von derzeit 373 Schülern auf 317 bis zum Schuljahr 2031/2032 prognostiziert.

Die Anton-Kliegl-Mittelschule verzeichnet derzeit 472 Schülerinnen und Schüler in 22 Klassen. Dazu zählen drei Ganztagsklassen für die Jahrgangsstufen 5 bis 7, zwei sogenannte M-Klassen des Mittelschulverbunds Bad Kissingen Mitte, die als einzige im Verbund das 10. Schuljahr anbieten, sowie eine Praxisklasse, die einzige ihrer Art im Landkreis. Außerdem gibt es drei Deutschklassen für Schülerinnen und Schüler , die die deutsche Sprache noch nicht sicher beherrschen.

Zum Mittelschulverbund Bad Kissingen Mitte gehören neben der Stadt auch die Gemeinden Bad Bocklet, Burkardroth und Oberthulba. Aktuell zählt der Verbund 745 Schülerinnen und Schüler und ist langfristig gesichert.

Die Zahlen der Kindergärten

Auch die Kindertagesbetreuung im Stadtgebiet steht weiterhin im Fokus. Die 13 Einrichtungen bieten insgesamt 818 Plätze – 122 Krippenplätze, 654 Kindergartenplätze und 42 Hortplätze. Dennoch ist die Auslastung hoch, teilweise kommt es zu Überbelegungen wie in Arnshausen, wo die Belegung bei 132 Prozent liegt.

Im Jahr 2023 wurden 1003 Kinder betreut: darunter 287 Krippenkinder, 399 Regelkinder, 258 Kinder mit Migrationshintergrund, 6 Integrativkinder und 53 Hortkinder. Die Betriebskostenförderung belief sich auf 5,71 Millionen Euro und wird voraussichtlich 2024 auf einem ähnlichen Niveau bleiben.

19,3 Prozent der Krippenkinder haben einen Migrationshintergrund, darunter 18,5 Prozent aus der Ukraine. Im Kindergarten liegt der Migrationsanteil bei 36 Prozent, wobei 28,2 Prozent ukrainische Kinder sind. Im Bereich der Schulkinderbetreuung beträgt der Migrationsanteil 24,6 Prozent; Kinder aus der Ukraine sind hier jedoch nicht vertreten.

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen bleibt hoch. Eltern können den Betreuungsbedarf bereits ab der Geburt ihres Kindes und bis zu drei Jahre im Voraus über das digitale Portal „Little Bird“ anmelden. Derzeit sind 103 Kinder ohne Betreuungsplatz, davon 61 Prozent Krippenkinder.

Mehr aus dem Finanzausschuss:

  • Die Stadt Bad Kissingen stellt Vereinen insgesamt 55.000 Euro an Fördergeldern für Investitionen zur Verfügung. Davon entfallen 40.947 Euro auf Sportvereine, 4.341 Euro auf kulturelle Vereine und 9.551 Euro auf soziale Vereine. Laut Manfred Stenke, Vorsitzender des Vereinsbeirats, wurden 120 Vereine angeschrieben, davon haben 47 einen Förderantrag eingereicht.
    Für die Stadt sind die Vereine unter anderem bei der Flursäuberung „Rama Dama“ mit 150 Teilnehmern unterwegs. Unterstützt wird das Rakoczy-Fest, bei dem 197 Vereinsmitglieder an 57 Einlassstellen Bändchen verkauften.
  • Um Investitionen zu finanzieren, nimmt die Stadt ein Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro aus der Kreditermächtigung 2023 auf. Eine Million Euro ist für den gebührenfinanzierten Abwasserbereich vorgesehen, die zweite Million wird je zur Hälfte für die Generalsanierung des Terrassenschwimmbads und des Turniergebäudes verwendet.
    Der Finanzausschuss stimmte einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren und einer Zinsbindung von mindestens zehn Jahren zu. Tilgungsraten werden vierteljährlich gezahlt, und der Zinssatz wird den aktuellen Marktbedingungen entsprechend, liegt aber nicht über 2,79 Prozent, so Gerhard Schneider, der geschäftsleitende Beamte.
  • Für die Umschuldung bestehender Verbindlichkeiten aus zwei Darlehen, die aus der Zinsbindung laufen, ist es erforderlich ein neues Darlehen in Höhe von 1,7 Millionen Euro aufzunehmen. Dieses Darlehen soll eine Laufzeit und Zinsbindung von zehn Jahren haben. Auch hier konnte Schneider versichern, dass die tagesaktuellen Darlehenskonditionen nicht über 2,71 Prozent liegen werden.
    Auf Nachfrage von Klaus Werner (Grüne/BfU/öpd) konnte Schneider versichern, dass aufgrund des Auslaufens der Zinsbindung keine Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen sei. Zudem sei es wirtschaftlich interessanter beide Darlehen zusammenzufassen, die Konditionen seien besser als bei zwei kleinen Darlehn.
  • Klaus Werner (Grüne/BfU/öpd) erkundigte sich nach der Bedeutung der Auszeichnung „Digitale Stadt“. Oberbürgermeister Dirk Vogel erklärte, dass die Auszeichnung automatisch vergeben werde, sobald eine Mindestanzahl digitaler Verwaltungsdienstleistungen angeboten werde.
  • Martina Greubel (DBK) sprach den Bedarf an zusätzlichen Fahrradständern am Bahnhof an. Der vorhandene überdachte Radständer werde intensiv genutzt. Bei der anstehenden Überplanung des Bahnhofsareals werde auch dieser Punkt berücksichtigt, bestätigte der Oberbürgermeister.

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