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Bad Brückenau
Wie am Gymnasium in Bad Brückenau eine Modenschau und Nachhaltigkeit zusammen gehen
Auf ungewöhnliche Weise machten Schülerinnen und Schüler auf die Probleme der weltweiten Kleiderproduktion aufmerksam: Ausbeutung und Umweltverschmutzung müssten nicht sein, wenn wir unser Verhalten ändern würden.
Eine  Modenschau  hatten Schülerinnen und Schüler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums im Rahmen des Kunstunterrichts realisiert. Im Mittelpunkt der Präsentation stand der Gedanke der Nachhaltigkeit. Foto: Rolf Pralle       -  Eine  Modenschau  hatten Schülerinnen und Schüler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums im Rahmen des Kunstunterrichts realisiert. Im Mittelpunkt der Präsentation stand der Gedanke der Nachhaltigkeit. Foto: Rolf Pralle
| Eine Modenschau hatten Schülerinnen und Schüler des Franz-Miltenberger-Gymnasiums im Rahmen des Kunstunterrichts realisiert. Im Mittelpunkt der Präsentation stand der Gedanke der Nachhaltigkeit. Foto: Rolf Pralle
Rolf Pralle
 |  aktualisiert: 19.08.2022 10:50 Uhr

Fairtrade ist am Bad Brückenauer Franz-Miltenberger-Gymnasium schon seit etlichen Jahren viel mehr als nur ein Schlagwort. Viele Aktionen sorgen regelmäßig dafür, dass der Begriff auch nachhaltig mit Leben erfüllt wird. Jüngstes Beispiel der zahlreichen Aktivitäten war eine Modenschau. Aber natürlich eine ganz besondere.

Vorbereitet und realisiert hatten das Projekt, das jetzt einem Teil der Schülerinnen und Schüler präsentiert wurde, die Neuntklässler im Rahmen des Kunstunterrichts mit ihrem Lehrer Emanuel Guarascio. Innerhalb nur weniger Wochen war ein Programm auf die Beine gestellt worden, das sich intensiv mit der Problematik der weltweiten Bekleidungsproduktion auseinander setzte.

Zum besseren Verständnis erläuterte das Moderatoren-Team mit Dana Sitte und Lorenz Leitsch zu Beginn der Veranstaltung erst einmal den Unterschied zwischen Fast Fashion ("Mode zum Wegwerfen") und Slow Fashion ("Mode mit Nachhaltigkeit"). Dabei kamen auch die unterschiedlichen Produktionsbedingungen beider Spektren zur Sprache. Denn während einige Unternehmen überhaupt kein Umweltbewusstsein an den Tag legen, nur geringe Qualität abliefern und ihre Beschäftigten regelrecht ausbeuten, haben sich andere bereits hohen Standards bei der Verwendung der Materialien, bei der Behandlung ihrer Mitarbeiter und bei der schonenden Verwendung der Ressourcen verschrieben. Schließlich erklärte das Duo kurz, aber sehr anschaulich, den Begriff Upcycling: "Da werden alte Klamotten zerschnitten und daraus einfach neue Stücke gefertigt."

Und das funktioniert. Davon konnte sich das junge Publikum gleich überzeugen, als die Models den Laufsteg betraten. Es war schon faszinierend anzusehen, was man beispielsweise aus getragenen Schuhen , alten Pelzbesätzen oder sogar aus einem blauen Müllsack an durchaus tragbarer Mode machen kann. Und obwohl bei der Vorbereitung für die Schülerinnen und Schüler der Umgang mit Nadel und Faden absolutes Neuland gewesen ist, waren zahlreiche spektakuläre Outfits entstanden.

In einer weiteren Präsentation vermittelten Justine Klitsch, Johanna Martin und Franzi Vorndran mit Laptop und Beamer ihre Recherche-Ergebnisse im Hinblick auf die weltweite Textilindustrie. Dabei ging es sowohl um die Folgen der Verschwendung als auch um Auswege, wie der hohe Verbrauch von Material gestoppt oder zumindest reduziert werden könnte. Abgerundet wurde das Programm mit einem Vortrag von Max Schüßler, der Sprecher des Fairtrade-Arbeitskreises am Franz-Miltenberger-Gymnasium ist.

Und dann durften die Zuschauerinnen und Zuschauer noch einmal ihre Gehirnzellen mächtig anstrengen. Bei einem Quiz konnten sie beweisen, ob sie in den zurückliegenden rund anderthalb Stunden auch ordentlich aufgepasst hatten.

"Es war die beste Modenschau, die ich je gesehen habe", lobte der stellvertretende Schulleiter Dirk Hönerlage das große Engagement aller Beteiligten "vor und hinter den Kulissen". An diesem Vormittag sei unter anderem sehr deutlich geworden, was ganzheitliches Lernen heißt. "Ihr habt gezeigt, es lässt sich etwas verändern".

Passend zur Modenschau wurde abschließend noch darüber informiert, dass momentan ein weiteres Projekt am Gymnasium läuft. Es geht um die neue Schulkleidung, die ebenfalls unter Fairtrade-Gesichtspunkten produziert werden soll.

 
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