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Bad Kissingen
Wie 600 Gäste die Fränkische Weihnacht erlebten
Gabi Kanz hatte Ensembles vom Werntal bis in die Rhön in den Max-Littmann-Saal nach Bad Kissingen geladen. Wer sich auf die musikalischen Beiträge und Gedichte einließ, konnte richtig abschalten.
Am Ende gab es herzlichen Applaus für alle, die sich auf der Bühne des Max-Littmann-Saals versammelten.       -  Am Ende gab es herzlichen Applaus für alle, die sich auf der Bühne des Max-Littmann-Saals versammelten.
Foto: Klaus Werner | Am Ende gab es herzlichen Applaus für alle, die sich auf der Bühne des Max-Littmann-Saals versammelten.
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 08.01.2025 02:32 Uhr

Wie vielseitig die fränkische Weihnacht ist, durften rund 600 Gäste an einem stimmungsvollen Nachmittag im Max-Littmann-Saal erleben. Dazu präsentierten sich die Ensembles in farbenfrohen Trachten aus dem Werntal und der Rhön. Ergänzt wurden die Darbietungen durch passende Gedichte, humorvolle Geschichten und nachdenkliche Texte.

Passend dekoriert präsentierte sich die Bühne des Max-Littmann-Saals: Weihnachtsbäume mit Lichterketten, Christbaumkugeln, symbolische Geschenkkartons und Licht-Sterne auf der Holzvertäfelung, die dankenswerterweise nicht ständig blinkten und damit eine besinnliche Atmosphäre schafften. In diese stimmungsvolle Atmosphäre hinein wurden die vier Ensembles platziert, die das musikalische Brauchtum der fränkischen Weihnacht lebendig werden ließen.

Die „Vasbühler Krammetsvögel“       -  Die „Vasbühler Krammetsvögel“
Foto: Klaus Werner | Die „Vasbühler Krammetsvögel“

21 Musikantinnen und Musikanten

Vier Ensembles mit insgesamt 21 Musikantinnen und Musikanten hatte Gabriela Kanz für die Veranstaltung gewinnen können und mit ihnen gemeinsam ein Programm mit rund 30 Musikstücken und Texten zusammengestellt, die "die staade Zeit" widerspiegelten, aber auch die Tradition der heimatlich verbundenen "Stub’n Musi" präsentierten.

Den Gesangsteil übernahmen die "Hoibüche Muisig" unter anderem mit "Staad, Staad heut ist Advent", mit dem alpenländisch anmutenden Stück "S’ Bacherl" und "E Stern stäht am Himmer" sowie dem nachdenklichen "Weihnocht wie früher".

Luise Voll erinnerte mit einem weihnachtlichen Text an echte Kerzen und Tannenduft, an heiße Würstchen mit Kartoffelsalat und an Geschenke, die zwar einfach waren, aber von Herzen kamen.

Die "Vasbühler Krammetsvögel" entpuppten sich als "Wacholderdrosseln" (Krammetsvögel), die das Publikum mit "Advent ist ein Leuchten", "Wenn es Christkinla künnt", "Mei liaber Nachbar" sowie "Maria durch ein Dornwald ging" begeisterten – letzteres mit der Erklärung, dass das Stück aus der Mitte des 18. Jahrhunderts kein typisches Adventslied sei, sondern ursprünglich ein Wallfahrtslied, das den Weg zum weihnachtlichen Ziel darstelle.

Flackerndes Kaminfeuer oder schneebedeckte Winterlandschaften

Harfe und Zither waren die Instrumente der Saitenmusik Parente-Rhau. Sie nahmen das Publikum mit an ein flackerndes Kaminfeuer oder in schneebedeckten Winterlandschaften, mit ihren Beiträgen wie "Atzenzeller Ari", "Abendfrieden" und "Schneeflocken", letzteres ein Solo von Luigi Parente auf der Harfe.

Die sieben Blechbläser der "Schrolla-Musikanten" sorgten mit Tuba, Horn, Klarinette und Trompete für Akzente bei diesem stimmungsvollen Nachmittag, der den Alltag vergessen ließ. "Schrolla" steht mundartlich für "Ackerscholle" und verweist auf den Ursprung der Kapelle als musizierende Landwirte. Mit der bodenständigen "Gefäller Handschrift" oder nachdenklichen "Hirtenmusik" oder dem festlichen "Allmando Nr. 12" bewiesen sie, wie vielfältig die volksmusikalische Tradition ist.

Harfe und Zither waren die Instrumente der Saitenmusik Parente-Rhau.       -  Harfe und Zither waren die Instrumente der Saitenmusik Parente-Rhau.
Foto: Klaus Werner | Harfe und Zither waren die Instrumente der Saitenmusik Parente-Rhau.

25 Beiträge

Insgesamt 25 Gesangs- und Musikstücke präsentierten die Akteure auf der Bühne des Max-Littmann-Saals – alle verbunden durch die weihnachtliche Botschaft. Trotzdem ragte ein Stück heraus: "Die Hirten sind vom Feld erwacht" nach der Melodie "Halleluja" von Leonard Cohen – gespielt und gesungen von der "Hoibüche Muisig".

Was wäre eine "Fränkische Weihnacht" ohne Gedichte, ohne Geschichten oder nachdenkliche Worte. Gabriela Kanz und Luise Voll trugen sie im fränkischen Dialekt vor. Da ging es um Adventskerzen , deren Schein schon Jahrtausende alt sei, um die Liebe zueinander und den Zusammenhalt, der in der Adventszeit deutlicher zu spüren sei als sonst, und um den Wunsch, dass "der Alltag nicht alles versteckt, was Gutes in uns steckt".

Dass diese Botschaften auf fruchtbaren Boden gefallen sind, bewiesen die Gäste beim abschließenden gemeinschaftlichen Singen von "O du fröhliche" und mit ihrem Dank an die Akteure, der sich in einem sehr herzlichen Applaus äußerte.

 
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