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Wernarz
Wernarz: Das Geheimnis der stinkenden Tierfelle ist gelüftet
Der Fall "Felle" der Polizeiinspektion in Bad Brückenau ist gelöst. Über das Rätsel der 36 Tierfelle vor der Feuerwehr in Wernarz lacht jetzt nicht nur die Polizei.
Hier trommelt Niang Serigne auf einer großen Bühne und unterstützt das Orchester mit seiner Kunst. Sein Foto wird auf einer großen Leinwand übertragen. Foto: Biggi Trost       -  Hier trommelt Niang Serigne auf einer großen Bühne und unterstützt das Orchester mit seiner Kunst. Sein Foto wird auf einer großen Leinwand übertragen. Foto: Biggi Trost
| Hier trommelt Niang Serigne auf einer großen Bühne und unterstützt das Orchester mit seiner Kunst. Sein Foto wird auf einer großen Leinwand übertragen. Foto: Biggi Trost
Susanne Will
 |  aktualisiert: 11.02.2024 07:04 Uhr

Der "Felle-Fall" hat sich geklärt: Wie am Mittwoch, 8. September 2021 gemeldet, waren vergangene Woche vor dem Feuerwehrhaus im Bad Brückenauer Ortsteil Wernarz 36 Tierfelle ausgelegt worden, die über mehrere Tage dort verblieben und schließlich von der Stadt entsorgt wurden, weil sie inzwischen angefangen hatten zu riechen. Was niemand wusste: Die Felle waren für einen Mann extrem wichtig - und zwar für Niang Serigne, einen Trommler.

Niang Serigne gibt nicht nur Trommelkurse oder unterstützt Percussion-Bands auf der Bühne. Er wird auch zu Managerseminaren eingeladen oder lockert Firmen-Events auf. Er erzählt jetzt die Geschichte: "Ich hatte einen Wasserschaden zuhause im Keller - und unglücklicherweise wurden meine Felle, die ich für Reparaturen an den Trommeln brauche, nass." Er versuchte am Sonntag, die Felle in der Sonne auf dem Rasen vor seinem Haus in Wernarz zu trocknen. "Aber das ging nicht: Durch den Tau wurden sie immer wieder feucht."

So kam er auf die Idee, die Felle auf dem von der Sonne erwärmten Asphalt auszulegen - ausgerechnet vor der Feuerwehr , die in seiner Nachbarschaft ist.

Plötzlich ins Krankenhaus

Und wenn einer schon Pech hat, dann kommt oft Unglück dazu: Niang Serigne kam am Montag mit Herzproblemen ins Krankenhaus. Als er erst am Mittwoch wieder nach Wernarz zurückkehrte, waren die Felle weg.

Denn die hatten laut Polizei bereits angefangen zu müffeln. Und da die Polizei keine Ahnung hatte, wem die Felle gehörten, haben die Beamten den Bauhof angerufen, der sie entfernte.

"Als ich gesehen habe, dass die Felle weg waren, war das ein Schock für mich", sagt Niang Serigne. Denn: Er hatte sie vor Jahren geschenkt bekommen, es waren besondere Rinderfelle ohne Narben und somit für die Produktion der Trommeln sehr wertvoll. Als semiprofessioneller Percusssionkünstler schwört er auf Instrumente aus eigener Produktion .

"Ich sah nur eine Möglichkeit, ich ging zur Polizei ", sagt er. Was für ein Glück: Denn die Polizei konnte sich natürlich an den kuriosen Felle-Fall erinnern. Ein Anruf beim Bauhof bescherte das Happy End: Die Felle lagen dort noch. "Ich bin so glücklich", sagt Niang Serigne, der fast alle Felle ohne Kratzer zurückbekam. "Es sind nur zwei kaputtgegangen." Niang Serigne freut sich, "auch darüber, dass alle so nett waren und mir geholfen haben, meine Felle wiederzubekommen."

Auch die Polizei sieht es mit Humor: Mit einem Schmunzeln im Gesicht erklärte ihm der Sachbearbeiter der Polizei , dass der Fall für ihn keine weiteren Konsequenzen haben wird. Der Polizeibericht endet mit dem Satz: Ob es bei der nächsten Feuerwehrübung in Wernarz ein kleines Trommelsolo gibt, wird sich der glückliche Künstler wohlwollend überlegen.

 
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  • kretzers
    Endlich mal wieder ein schöner, lustiger Artikel in der Main-Post. Tut einfach nur gut in diesen besonderen Zeiten.
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