
Leserbrief zum Artikel in der Saale-Zeitung vom 9. November 2024:„Weitere Vorhaben im Überblick“:
Der erste Eindruck, die ersten Sekunden sind entscheidend für eine (Kunden-) Beziehung. Das ist auch heute besonders wichtig, deshalb muss man schnellstmöglich handeln, um in unserer Welterbe-Stadt eine entsprechende Willkommens-Lösung zu realisieren.
Nehmen wir uns doch den Coburger Bahnhof als Vorbild: „Man kann hier gut sehen, was selbst auf kleinstem Raum möglich ist.“
In dem Artikel der Saalezeitung steht unter: Rahmenplanung „Ankommen in Bad Kissingen “, was man vorhat: „ … einen attraktiven Ankunfts- und Verkehrsknotenpunkt zu stärken“…, das ist leider nur ein sehr kurzer Abschnitt.
In diesem Zusammenhang habe ich mir wieder einmal den erbärmlichen ersten Eindruck am Bahnhof in Bad Kissingen angeschaut: kein WC, keine Wartehalle, keine Telefonzelle, ein großer Bauzaun, um eine Gefährdung der Benutzer zu reduzieren.
Das Fürstenzimmer im Bahnhof wurde errichtet, um den Ankommenden und Abreisenden einen fürstlichen Eindruck unserer Stadt zu verschaffen. Ich habe mich hinter den Bauzaun gewagt und einen Blick durch die staubigen Fenster in das Fürstenzimmer geworfen.
Ja, das Fürstenzimmer im Bahnhof Bad Kissingen , das gibt es noch.
Wer von uns Kissingern kennt es denn noch aus eigenem Erleben? Im Internet unter DenkmalAtlas 2.0 ist es nicht (mehr?) erwähnt.
Auf den ersten Blick scheint das Zimmer noch ohne Veränderungen gegenüber der Entstehungszeit, der Parkett-Boden scheint etwas angegriffen, es fehlt die historische Bestuhlung. Diese ist im Buch: Denkmäler in Bayern, Stadt Bad Kissingen , Seite 25 als Bild zu sehen, die Beschreibung des Bahnhofs dazu auf Seite 24.
Zuerst sollte man schnellstens die Toiletten wieder in Betrieb nehmen und dann die Attraktivität des Bahnhofs unter anderem durch die Renovierung des Fürstenzimmers steigern. Letzteres dürfte meiner Meinung nach keinen allzu großen finanziellen Aufwand bedeuten, aber einen sofortigen Effekt bieten. Immerhin ist dieses tolle Zimmer noch vorhanden und nicht, wie das Kurhaushotel, mal schnell entfernt worden, obwohl es an dieser Stelle ja wesentlich unauffälliger geschehen könnte.
Wie man gelegentlich erfährt, setzt sich Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel stark für eine Veränderung beim Bahnhof Bad Kissingen ein, aber ich frage mich: Können auch wir als Bürger etwas dazu beitragen, wen können wir aktivieren?
Der Bahnhof ist der erste Eindruck, den Ankommende bekommen – und den finde ich weiter unerträglich. Einen schlechten ersten Eindruck wieder ins Positive zu verkehren, das dauert lange und ist mühsam.
Werden wir stattdessen zum nächsten Vorzeigebahnhof!
Dazu mein Aufruf: Attraktivität statt Abschreckung liefern – und erhalten statt entfernen –, und zwar schnell.
Fritz Lang
Bad Kissingen