Seit 2003 bietet der Klavierolymp ein Podium für junge Pianistinnen und Pianisten in Bad Kissingen . Zum 22. Mal präsentieren sich nun sechs herausragende Nachwuchstalente aus sechs Ländern einer Fachjury und der Öffentlichkeit, die drei Preise und einen Publikumspreis vergeben, heißt es in der Pressemeldung des Veranstalters. Zudem sind Auftritte beim Kissinger Sommer 2025 garantiert.
Der Klavierolymp findet vom 3. bis 6. Oktober statt. Mit ihm erfährt die Kissinger Festivalsaison am ersten Oktoberwochenende eine herbstliche Zugabe. 2003 wurde der Wettbewerb ins Leben gerufen. Beim Klavierolymp gilt es den pianistischen Nachwuchs zu entdecken. Sechs hochbegabte, vielversprechende junge Pianistinnen und Pianisten im Alter von maximal 27 Jahren werden jedes Jahr nach Bad Kissingen eingeladen, um sich im prachtvollen Rossini-Saal – benannt nach dem 1856 dort kurenden italienischen Komponisten – mit einem Solo-Rezital nach eigener Wahl und einem gemeinsamen Abschlusskonzert im Max-Littmann-Saal zu präsentieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben allesamt bereits Wettbewerbe im In- und Ausland gewonnen und stehen am Anfang einer vielversprechenden Karriere.
Das ist die Fachjury
Drei Preise werden von einer Fachjury, ein Publikumspreis von den Zuschauerinnen und Zuschauer, die alle Konzerte besucht haben, vergeben. Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs sind dann zum einen im Programm des Kissinger Sommers des Folgejahres zu erleben, zum anderen werden sie durch die Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltern und der Vermittlung weiterer Auftritte auf ihrem Karriereweg unterstützt. Dass es hier immer wieder die Stars von morgen zu entdecken gibt, beweisen Namen wie Behzod Abduraimov, Kit Armstrong, Kirill Gerstein, Martin Helmchen , Igor Levit, Alice Sara Ott , Herbert Schuch oder Anna Vinnitskaja, die alle zu den ehemaligen Preisträgern zählen und heute auf den Bühnen der Welt das Publikum für sich einnehmen. Im Oktober treten die Pianistinnen und Pianisten aus sechs Ländern zum Klavierolymp an: Simon Bürki (Schweiz), Onute Grazinyte (Litauen), Illia Ovcharenko (Ukraine), Jeneba Kanneh-Mason (Großbritannien), Simon Haje (Deutschland) und Jérémie Moreau (Frankreich).
Die fünfköpfige Jury besteht aus Thomas Ahnert (Musikkritiker Saale-Zeitung, Dramaturg und Mitbegründer des Klavierolymps), Manuel Brug (Musikkritiker Die Welt), Sonia Simmenauer (Geschäftsführerin Impresariat Simmenauer), Alexander Steinbeis (Intendant Kissinger Sommer ) und Christiane Weber (Leiterin Künstlerisches Büro Lucerne Festival ).
Das sind die Unterstützer
Der Klavierolymp wird von der Stadt Bad Kissingen getragen und von Mitgliedern des Fördervereins des Kissinger Sommers mitfinanziert. Der Wettbewerb wird vom Grandhotel Kaiserhof Victoria unterstützt und vom Bezirk Unterfranken gefördert. Das Abschlusskonzert am 6. Oktober ab 18 Uhr im Max-Littmann-Saal wird vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet und auf BR Klassik übertragen.
Tickets gibt es unter anderem unter Tel. 0971/8048 444 (Montag bis Freitag von 8.30 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 14 Uhr) und außerdem in der Tourist-Information Arkadenbau im Kurgarten Montag bis Sonntag von 9.30 bis 17.30 Uhr. Weitere Infos: kissingersommer.de/
Die Porträts
Simon Bürki (Schweiz): Simon Bürki wurde in St. Gallen geboren und von seiner Großmutter zum Musizieren inspiriert. Im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Klavierunterricht in Kiew bei Rada Zagorskaya und studierte dort parallel zu seiner Ausbildung an einer staatlichen Schule in der Schweiz. Im Jahr 2011 wurde Simon Bürkis Begabung beim Internationalen Horowitz-Wettbewerb für junge Pianisten erkannt, wo er in allen drei Alterskategorien Preise errang. 2017 gewann Simon Bürki bei mehreren Wettbewerben den ersten Platz. Er trat bereits in einigen europäischen Ländern auf und studiert derzeit an der Juilliard School in New York. Solo-Rezital am Donnerstag, 3. Oktober, 19.30 Uhr
Onute Grazinyte (Litauen): Die litauische Pianistin, die aus einer musikalischen Familie stammt, begann ihre Ausbildung im Alter von fünf Jahren und wurde kurz darauf in die renommierte Nationale Čiurlionis-Kunstschule in Vilnius aufgenommen. Sie setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover sowie der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin in der Klasse von Kirill Gerstein fort. Die junge Künstlerin blickt bereits auf viele Auftritte im In- und Ausland zurück und folgte Einladungen unter anderem vom Lithuanian State Symphony Orchestra, Mozarteumorchester Salzburg und dem Orchestre National de Lyon. Solo-Rezital am Freitag, 4. Oktober, 19.30 Uhr
Illia OvcharenkoIllia (Ukraine): Ovcharenko erlebte mit sechs Jahren im ukrainischen Tschernihiw eine Aufführung des 1. Klavierkonzerts von Tschaikowsky. Nach dem Konzert stand für ihn fest, dass er Pianist werden wollte. Kürzlich gewann er den Internationalen Honens-Klavierwettbewerb in Calgary. Auch bei den Busoni- und Horowitz-Wettbewerben hat er erste Preise gewonnen. Er lebt in Hannover und absolviert ein Masterstudium bei seinem langjährigen Mentor Arie Vardi. Er hat bereits mit dem Symphonieorchester de La Monnaie in Brüssel, dem Jerusalem Symphony Orchestra und dem Orchestre National d’Île de France gespielt. Solo-Rezital am Samstag, 5. Oktober, 11 Uhr
Jeneba Kanneh-Mason (Großbritannien): Die englische Pianistin gab vor kurzem ihr Debüt bei den BBC Proms mit dem Klavierkonzert von Florence Price. Sie war Finalistin in der Klavier-Kategorie bei BBC Young Musician 2018 und Gewinnerin des Murs-du-Son-Preises beim Internationalen Wettbewerb in Lagny-sur-Marne. Mit Soloprogrammen ist Jeneba unter anderem in der Zürcher Tonhalle, der Londoner Wigmore Hall und der Academy of Saint Martin in the Fields aufgetreten, ebenso bei den Festivals Lenzburgiade, Rheingau, Cheltenham, Bradfield und Lamberhurst. Sie ist Stipendiatin des Victoria Robey Scholarship am Royal College of Music. Solo-Rezital am Samstag, 5. Oktober, 15.30 Uhr
Simon Haje (Deutschland): Der deutsche Nachwuchspianist erhält seit seinem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht und wurde bereits mit neun Jahren Jungstudent an der Universität der Künste Berlin. Er ist erster Preisträger von internationalen Wettbewerben, zuletzt in Enschede, Neuchâtel und Aarhus. Mit 13 Jahren führte er mit den Düsseldorfer Symphonikern Webers Konzertstück f-Moll auf. Sein Debüt im Konzerthaus Berlin gab er 2020 mit dem 3. Klavierkonzert von Beethoven. 2022 war er Solist mit dem 2. Klavierkonzert von Rachmaninoff, 2025 debütiert er beim Konzerthausorchester Berlin unter Christoph Eschenbach. Solo-Rezital am Samstag, 5. Oktober, 19.30 Uhr
Jérémie Moreau (Frankreich): Geboren 1999 in Frankreich, begann er im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierunterricht. Im September 2015 trat er in die Klasse von Denis Pascal am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris ein. Nach seinem Bachelor-Abschluss wurde er in die Klasse von Sir András Schiff an der Barenboim-Said Akademie in Berlin aufgenommen. Er ist mehrfacher Preisträger des Vatelot-Wettbewerbs und gewann 2018 den Concours National de Piano Les Virtuoses du Cœur. Seit Oktober 2023 studiert er im Sir András Schiff Performance Programme an der Kronberg Academy. Solo-Rezital am Sonntag, 6. Oktober, 11 Uhr
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