(ikr) „Wenn's kalt ist und der Boden gefroren ist, dann rufen sie am intensivsten.“ Stadtförster Alexander Maunz spricht von den Hirschen, die jetzt zur Brunftzeit auf ganz besondere Art und Weise auf sich aufmerksam machen: Durch lautes und teilweise langgezogenes Röhren signalisieren sie den anderen Männlichen Kollegen, ihm Kühe und revier nicht streitig zu machen.
Der spektakuläre Brunftruf des Rotwilds ist spektakulär. Maunz ließ sich daher etwas einfallen und lädt jetzt Interessierte am Freitag, 21. Oktober, um 17 Uhr in den Klaushof ein. Dort im Wildpark sind nämlich zwei Hirsche heimisch. Während der eine nur eine einzige Hirschkuh im Revier hat, tummeln sich bei dem anderen aber zehn so genannte Alttiere. Maunz hört es öfter, dass sich die beiden Hirsche anröhren. „Bekämpfen können sie sich aber nicht, da sie durch Begrenzungen voneinander getrennt sind.“
Kerngebiet fürs Rotwild
Der Stadtwald ist eigentlich nicht gerade das typische Revier für röhrende Hirsche. In der Gegend rund um Hammelburg, Steinach und Schmalwasser allerdings ist ein starkes Rotwild-Vorkommen bescheinigt. Und die Wälder rund um Oberleichtersbach zählen zum Kerngebiet Unterfrankens. Dort war Rainer Betz 45 Jahre lang Förster und ist damit ausgewiesener Rotwild-Spezialist.
Ihn hat Maunz am Freitag zum Klaushof eingeladen. Gegen 17 Uhr, wenn die Dämmerung einsetzt, wird Betz dann sein so genanntes Kuh-Horn auspacken und hineinröhren. Die Antwort dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Betz will dann auch interessierten Gästen Rede und Antwort stehen und Informationen zur Bewirtschaftung des Rotwilds geben. Der Termin wird etwa zwei Stunden dauern.