
Die Innenstadt ist derzeit eines der beherrschenden Themen für die Stadtpolitik. Warum? Zum einen soll für die Altstadt-Sanierung die Weingasse in diesem Jahr als Mustergasse baureif durchgeplant und als nächstes die Finanzierung des Millionen-Projekts mit der Staatsregierung abgeklärt werden. Zum anderen ist da die Schönheitskur für die Innenstadt , die bereits in diesem Jahr realisiert wird.
Möglich macht das ein Fördertopf der EU. Für rund 1,5 Millionen Euro schafft die Stadtverwaltung neue Möblierung sowie Beleuchtung für die Fußgängerzone an. Darüber hinaus sind Gelder übrig, um Plätze im Umgriff aufzuhübschen. Der Stadtrat beriet am Mittwoch über das erste Teilpaket, und zwar die Möblierung (Budget: 880 000 Euro).
Bauamtsleiterin Christine Schwind, berichtete über die Bürgerbefragung, die ab Ende Januar gelaufen ist. Daran hatten 110 Menschen teilgenommen. "Obwohl es kurz geschaltet war, hatten wir eine gute Beteiligung", sagte sie. Die Befragten bewerteten Pflanzgefäße in Anthrazit-Optik am besten und sprachen sich dafür aus, dass es auch kombinierte Sitzbänke und Pflanzgefäße geben soll. Der Jugendbeirat regte an, den Busbahnhof am Berliner Platz mit besseren Sitzgelegenheiten auszustatten. Der Seniorenbeirat schlug Bänke mit erhöhten Sitzflächen vor, die den Senioren das Aufstehen und Hinsetzen erleichtern.
Schwind wies auf den äußert knappen Zeitplan hin, den das Programm vorgibt. "Wir müssen im Februar den Förderantrag stellen und im März in die Ausschreibung und die Bestellung gehen. Es muss zügig umgesetzt werden", betonte sie. Im Sommer will das Bauamt beginnen, die Möblierung auszutauschen. "Bis zur Saison 2023 sind wir fertig. Bis Sommer 2023 muss alles abgerechnet sein", erläuterte sie weiter.
Was wird für die Innenstadt angeschafft?
Egal ob Müllbehälter, Aschenbecher, Pflanzkübel oder Sitzgelegenheiten. "Wir haben da ein Sammelsurium vorhanden und wollen auf ein einheitliches System umsteigen", sagte Peter Borst vom Servicemanagement. 57 Sitzbänke werden bestellt, davon 40 mit Lehne und erhöhter Sitzfläche sowie 17 Hockerbänke mit normaler Sitzhöhe.
Die Pflanzgefäße aus Waschbeton aus der Anfangszeit der Fußgängerzone sowie die rostigen Metallkübel in der Ludwigstraße werden durch 39 Pflanzkübel ersetzt, die bis zu 100 Liter Wasser speichern. An Radfahrer ist mit 50 Fahrradbügel als Abstellmöglichkeiten gedacht. Dass in dem Zug E-Bike-Ladestationen aufgestellt werden, sei bei dem Förderprogramm jedoch nicht möglich. Ferner bestellt die Stadt 51 Abfallbehälter mit Ascher. Wie Borst erläutert, sind das weniger Behälter als aktuell, dafür aber mit größerem Volumen. "Wir hoffen, dass damit die Leerungen am Wochenende entfallen", sagte er. Bisher stehen außerdem aus Kapazitätsgründen mehrere Abfalleimer auf engem Raum beieinander - das werde künftig entzerrt.
Als letztes will die Verwaltung über das Förderprogramm einheitliche Sonnenschirme für die Außenbestuhlung der Innenstadt-Gastronomie besorgen. Wie Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ) berichtete, will die Stadt dafür von den Wirten eine geringe Nutzungsgebühr erheben, für Reparaturen oder Neuanschaffungen. Aktuell werden die Wirte angeschrieben.
Eine kurze Diskussion gab es bei den Bänken. Martina Greubel (DBK) regte an, nur welche mit erhöhten Sitzflächen zu kaufen. Sie befürchtete, dass sich manche Senioren an Stellen mit normalen Höhen unerwünscht fühlen. "Und den Jugendlichen ist es egal", meinte sie. Schwind entgegnete, dass es auch geeignete Sitzgelegenheit für Kinder und kleinere Personen braucht. Die Mehrheit des Stadtrates schloss sich der Auffassung der Bauamtsleiterin an.
Schönheitskur für fünf Plätze
Außerhalb der Fußgängerzone sollen Marien-, Theater- und Berliner Platz, der Platz der Partnerstädte sowie der Platz am Rathaus in der Spitalgasse von dem Fördertopf profitieren. Am Marienplatz "wird der bestehende Weg mit Sitzelementen von der Grünfläche getrennt", erläuterte Tiefbauleiter Thomas Hornung. Als Abtrennung ist eine geschwungene Betonmauer angedacht, auf der Sitzauflagen aus Kunststoff zum Verweilen einladen. In der Mitte des Weges ist ein Liegepodest geplant. "Beim Berliner Platz kam oft der Wunsch, die Sitzgelegenheiten zu verbessern. Hier nehmen wir die selben Elemente wie am Marienplatz ", sagte er weiter. Sprich: An den Grünarealen an den Haltebuchten kommen wiederum Betonmauern mit Sitzauflagen zum Einsatz.
Besonderes Augenmerk erhält der Theaterplatz. "Da bekommen wir mit kleinen Mitteln einen großen Wow-Effekt", versprach Hornung. Fünf Pflanzbeete sollen aus dem Boden herausgehoben , und an der Wand der Hochbeete die Sitzbänke montiert werden. Über diese sei sogar eine indirekte Beleuchtung des Platzes möglich. Zudem plant die Stadt die arg in die Jahre gekommenen Bodenplatten zu erneuern. "Diese Pläne freuen mich sehr. Es erinnert an das historische Theatergärtchen", lobte Gudrun Heil-Franke ( CSU ).
Der Stadtrat stimmte einstimmig für die Vorschläge und beauftragte die Verwaltung mit der Umsetzung.
DANKE❗❗ für den Hinweis. Ich habe tatsächlich nicht mehr gewusst, dass der genannte Bereich der Marienplatz heißt. Hoffe das mit dem Brunnen unterstützen sie auch.
Und wenn schon Geld da ist, liebe Stadt KG, dann bitte renoviert und streicht endlich diesen wunderbaren Brunnen an dieser Stelle, der oft als Fotomotiv verwendet wird. Der ist vom Aussehen eine Schande für das Welterbe Bad Kissingen.
Der Marienplatz wird ausdrücklich und ausführlich erwähnt.