
Jetzt ist die Katze beinahe aus dem Sack. Nachdem Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement bereits einige Großunternehmen wie Amazon oder Ikea als Investoren im Gewerbepark Poppenlauer ausgeschlossen hat, ist er nun noch einmal deutlicher geworden. „Ein großer Nutzfahrzeughersteller hat Interesse, sich im Gewerbepark anzusiedeln“, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Im nicht öffentlichen Teil der Marktgemeinderatssitzung am Dienstagabend hatten sich Vertreter der Firma den Kommunalpolitikern vorgestellt. Nur der Name des Unternehmens ist noch immer nicht offiziell bekannt.
Baubeginn in diesem Jahr
Und dafür gibt es Gründe, wie Matthias Klement sagt, der mit dem potenziellen Investor eine Verschwiegenheitsvereinbarung geschlossen hat: Einer davon: Noch ist nichts unterschrieben. Allerdings scheinen die Verhandlungen weit gediehen. Der Bürgermeister geht fest davon aus, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen wird und zwar nicht erst am Ende des Jahres. „Es wird nicht mehr lange dauern“, ist Matthias Klement überzeugt.
Die Bauleitplanung für das vergrößerte Gewerbegebiet war nicht ganz unumstritten, weil 20 Hektar für ein Logistikunternehmen zugeschnitten wurden. Bis zu 648 Lkw pro Tag hätten nach den Gutachten fahren können. Und 2000 Arbeitsplätze sollten entstehen, was manchen Kritiker erhebliche Sorgen bereitete, weil das die Infrastruktur bezüglich Wohnungsmarkt und Kinderbetreuungsplätze doch erheblich belastet hätte.
Ganz andere Zahlen
Die Zahlen, die Matthias Klement jetzt nennt, hören sich schon ein wenig anders an. Zwar möchte der Investor die gesamten 20 Hektar erwerben, bebaut werden im ersten Schritt aber nur 2,2 Hektar. Dadurch verringert sich natürlich auch der zu erwartende Verkehr. Der Bürgermeister spricht von 20 bis 30 Lkw pro Tag. Wurde teilweise befürchtet, das Logistikgebäude konnte bis zu 42 Meter hoch werden, so seien es realistisch zwölf bis 15 Meter. In der ersten Phase werden etwa 50 Personen dort beschäftigt sein, sagt Matthias Klement . Der Investor habe Interesse an den gesamten 20 Hektar, weil er sich weiterentwickeln will.
Das familiengeführte, börsennotierte Unternehmen und dessen Muttergesellschaft seien führend im Bereich von Elektro-Lkw, erläutert Patrick Bindrum , dessen Firma Maßbach-Entwicklungsgesellschaft GmbH das Gewerbegebiet entwickelt hat. Das Unternehmen wolle die gesamten 20 Hektar kaufen, um auf die Trends im Elektro-Lkw-Sektor reagieren zu können.
Bebauungsplan als Angebot
Das Areal sei lange eine Brache gewesen, nun sei der Bebauungsplan modernisiert und auf die heutigen Bedürfnisse angepasst worden. Es handele sich dabei um einen Angebots-Bebauungsplan und nicht um einen vorhabenbezogenen, so der Firmenchef. Soll heißen, es wird mit dem Bebauungsplan ein Angebot gemacht, interessierte Firmen können dann in Abstimmung mit der jeweiligen Kommune zugreifen. Bei einem vorhabenbezogenen Plan wird wird alles präzise auf einen Investor zugeschnitten.
Einen weiteren Vorteil sieht Patrick Bindrum darin, dass die Firma Eigentümer des Geländes wird und nicht etwa beispielsweise eine Halle pachtet und dann weitergibt. Bei den 2,2 Hektar im ersten Schritt handele es sich um das Gebäude, es komme natürlich noch der Außenbereich dazu.
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