
Stimmungsvolle Beleuchtung, wunderbar duftende Köstlichkeiten und winterliche Klänge verwandelten die historischen Mauern der Trimburg am Wochenende in ein wahres Weihnachtsland. "Die Leute hatten teilweise Tränen in den Augen, weil es so schön war", berichtet Bürgermeister Johannes Krumm.
Die Burg sei mit viel Liebe und Herzblut dekoriert worden. Lichterketten und weihnachtliche Dekoration sorgten so für eine atemberaubende Stimmung. "Ich bin immer noch hin und weg", ergänzt Krumm.
Großer Andrang am Sonntag gegen 15 Uhr
Trotz des schlechten Wetters kamen am Samstag knapp 1200 zahlende Gäste hoch zur Burg. Am Sonntag waren es laut Krumm etwa 3600, wobei der Andrang vor allem gegen 15 Uhr für 1,5 Stunden groß war. "Die Menschen haben sich dann nur noch durchgeschoben und ich musste entsprechend reagieren", erinnert sich der Bürgermeister.
Das Problem: Sobald mehr als 1000 Personen zeitgleich auf der Burg anwesend sind, würden strengere Vorgaben gelten. Aufgrund der überregionalen Werbung hätten einige Gemeinderäte ihre Bedenken im Vorfeld in einer nicht-öffentlichen Sitzung bereits geäußert. Von dem großen Andrang waren sie deshalb nicht wirklich überrascht.

Um diesen zu kontrollieren, habe es für Krumm am Sonntag zwei Möglichkeiten gegeben: Entweder wären die Tore vorerst komplett geschlossen worden oder die Shuttle-Busse, welche extra für den Weihnachtsmarkt arrangiert worden waren, durften lediglich voll wieder zurück in die Dörfer fahren. Entschieden hat sich der Bürgermeister dann in Absprache mit der Feuerwehr für die zweite Option.
Verzögerungen an allen Haltestellen
"Das hat natürlich Unmut ausgelöst, weil es dadurch zu Verzögerungen bei den Fahrplänen kam und die Leute warten mussten", zeigt Krumm Verständnis. Hinzu kam noch: Dadurch, dass sich die Menschen auch in den Dörfern an den Haltestellen angesammelt hatten, konnten die Busfahrer nicht mehr alle Stationen der Reihe nach anfahren.

"Wenn das Shuttle schon bei der ersten Haltestelle voll war, mussten natürlich alle weiteren Stationen ausgelassen und erst hoch zur Trimburg gefahren werden." Erst danach konnten die übrigen Haltestellen angefahren worden. Auch das habe den Zeitplan der Busse völlig durcheinander gebracht und es sei teilweise 1,5 Stunden kein Shuttle gefahren.
Auch die Polizei musste eingreifen
Dass viele deshalb mit dem eigenen Auto bis zur Trimburg-Auffahrt an der Bundesstraße gefahren sind und ihr Fahrzeug dann dort irgendwo abgestellt haben, hat dazu geführt, dass die Polizei knapp 50 falsch abgestellte Fahrzeuge zu beanstanden hatte. "Abgeschleppt werden musste aber niemand", klärt Dienstellenleiter Oliver Mehler auf.

Wichtig sei ihm gewesen, dass insbesondere die Einfahrt zur Trimburg frei blieb. "Wenn einer anfängt, an der Bundesstraße zu parken, machen das alle nach. Und dann kann es richtig gefährlich werden." Doch auch das Parken auf dem Fahrradweg und den Feldwegen gegenüber sei verboten und zudem nicht ohne Risiko. "Wer dort parkt, muss anschließend über die Bundesstraße laufen."
Gerufen habe die Polizisten niemand. "Die Streife wusste, dass dort am Wochenende ein Weihnachtsmarkt ist und ist deshalb ab und an vorbeigefahren, um nach dem Rechten zu sehen", ergänzt Mehler noch.
Beim nächsten Mal soll es besser laufen
Dass diejenigen, die nicht hoch konnten, nun enttäuscht sind, ist Bürgermeister Johannes Krumm bewusst. Für das nächste Mal müsse es deshalb auf jeden Fall Verbesserungen geben. Mehr Shuttles einzusetzen, sei aber keine Option. "Es bringt niemandem etwas, wenn wir noch mehr Leute in die Burg quetschen."

Krumm könne sich allerdings vorstellen, um den Andrang etwas zu entzerren, bereits vormittags zu starten. "Außerdem muss der Informationsfluss besser werden. Die Menschen unten in den Dörfern müssen wissen, was auf dem Weihnachtsmarkt gerade los ist."
Durch Anzeigetafeln an den Haltestellen oder Informationen auf der Homepage könne das zum Beispiel gelöst werden. Auch in Werbung, die in diesem Jahr bis in den Schweinfurter und Würzburger Raum hineingemacht wurde, soll vermutlich beim nächsten Mal weniger investiert werden.
Trimburg-Weihnachtsmarkt trotzdem ein voller Erfolg
Trotz der Probleme sei die Veranstaltung für Krumm aber ein Erfolg gewesen. "Das Erlebnis auf der Trimburg war das absolute Weihnachtsmarkt-Feeling. Für mich mit der schönste Markt in der Region", sagt er begeistert. Alles sei harmonisch abgelaufen.

Die Feuerwehr, der Bauhof und alle an der Organisation Beteiligten leisteten hervorragende Arbeit, wie Krumm betont. "Auch die Zusammenarbeit der Vereine untereinander hat super geklappt." Gemeinderat Volker Partsch ergänzt: "Die Location ist wirklich toll. Feuerwehr und Bauhof haben großartige Arbeit geleistet."
Facebook-User zeigen Verständnis
Auch viele Facebook-User scheinen Verständnis zu haben. "Wir sind Sonntag hoch gelaufen. Vor Ort war es schon mehr als voll. Denke, dass die Veranstalter auch dazu lernen. Beim ersten Mal passieren immer Fehler. Daraus lernt man. Schön war es trotz Fülle und ich freue mich auf nächstes Jahr", schreibt eine Userin. Ein anderer ergänzt: "War ein super schöner Weihnachtsmarkt. Haben auch eine Stunde auf den Bus warten müssen, aber für das erste Mal kann so was passieren."