Die KisSingers sind eine feste Musikgröße in der Kurstadt. Der Chor ist im 21. Jahr seines Bestehens zu einem Botschafter herangereift. Jetzt hatte der Motor der Kissinger Gospelbewegung, Kirchenmusikdirektor Jörg Wöltche , in die Erlöserkirche eingeladen, um vor ausverkauftem Haus " Gospel Christmas" zu feiern. Geoutet hatten sich Zuhörer aus Lörrach, Bremen und Hamburg, doch der größte Teil der Gäste war das Stammpublikum, welches sich von den KisSingers in die Vorweihnachtszeit hineinsingen lassen wollte.
Der Chor zeigte sich von einer gewohnt starken Seite, zusammen mit einem bestens aufgelegten Chorleiter, Moderator, Mitsänger und notwendigerweise auch Tontechniker Jörg Wöltche. Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von Musikern am Klavier (Ralf Werner), mit Saxofon und Flöte ( André Müller ), am Schlagzeug ( Raphael Stibor) und am E-Bass ( Felix Geßner).
Das Konzert bestach durch individuell vorgetragene Songs und durch Solobeiträge, die in der Zwiesprache mit dem Chor prächtig harmonierten. Die Botschaft kam deutlich rüber, so dass das Publikum nicht anders konnte, den Mitklatschaufforderungen zu folgen. Es war der " Soul " , die Seele der biblischen Geschichte, den sich die KisSingers spürbar ersungen haben.
Es ist, wie Wöltche eingangs bemerkte, nicht unbedingt die Musik, mit der ein Großteil der Zuhörer aufgewachsen ist. Doch es ist der Sound eines hundert Jahre alten Rhythmus aus Spiritual, Blues und Jazz, der in den Köpfen selbst zurückhaltender Mitteleuropäer angekommen ist. Bestes Beispiel dafür sind die KisSingers, die seit 1998 sich dem Gesangsstil afroamerikanischer Christen verschrieben haben. Der Weihnachtsgospel war ein Leckerbissen für Menschen, die gerne auch mal die Abwechslung vom normalen Kirchenlied haben wollten. Und die sich am Ende als "achte Stimme" im Chor , zusammen mit den KisSingers wiederfinden, um das "O´du fröhliche" als Calypso, in der Bearbeitung von Jörg Wöltche über den Abend hinauszusingen. Mehr Zugabe ging nicht.