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Hammelburg
Wechsel im Stadtrat: Fabian Hamák übernimmt Mandat in Hammelburg
Ende Januar legte Monika Horcher ihr Amt als Stadträtin in Hammelburg nieder. Ihren Posten übernimmt nun der 41-jährige Fabian Hamák. Wofür er sich einsetzen will und warum er in der Stadt kein Unbekannter ist.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 24.03.2025 02:30 Uhr

Eigentlich ist er ein Mann der Logik und Wissenschaft. Er liebt Zahlen, Symbole und alles, was irgendwie mit rationalem Denken verbunden ist. „Ich dachte immer, dass nach dem Studium an der Uni bleibe und irgendwann mal promoviere“, erzählt Fabian Hamák aus Hammelburg. Warum es dazu nie gekommen ist, erzählt der Familienvater heute mit einem Lächeln auf den Lippen.

Eine weitere Leidenschaft gefunden hat er nämlich in der Politik. „Eigentlich liegt das gar nicht so nahe, denn es geht dabei viel mehr um Menschen und Emotionen“, konstatiert der Grünen-Politiker.

Trotz der großen Gegensätze zu seinem Studium musste er in der Vergangenheit allerdings feststellen, dass ihm die Arbeit in diesem Bereich großen Spaß bereitet. Vor allem der organisatorische Teil und das tiefe Einarbeiten in verschiedenste Themen liege Hamák sehr. Beweisen konnte er das zuletzt gut sieben Jahre lang als Leiter im Hammelburger Wahlkreisbüro von Manuela Rottmann.

Nachdem diese Arbeit mit dem Posten der Bundesschatzmeisterin nun wegfällt , wartete zufälligerweise gleich die nächste politische Herausforderung auf den 41-Jährigen. Anfang Februar rückte er für Monika Horcher aus Westheim in den Hammelburger Stadtrat  nach. 

Perspektive der jungen Familien in Hammelburg einnehmen

„Für mich war relativ schnell klar, dass ich dieses Amt übernehmen werde“, erzählt der Politiker. Mit 783 Stimmen landete der gebürtige Hammelburger bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren bei den Grünen an vierter Stelle, ursprünglich gestanden hatte er eigentlich auf Listenplatz Nummer zehn. „Die Leute haben mich vorgewählt. Das heißt, sie trauen mir das Amt zu und wollen, dass ich es übernehme“, freut sich Hamák. Das Nachrücken in den Stadtrat kam für ihn, ein Jahr vor Ablauf der Amtsperiode, trotzdem überraschend. „Durch den freigewordenen Posten habe ich jetzt die Möglichkeit, verstärkt auch die Perspektive ‚junger Familien‘ in die Diskussionen mit einzubringen“, sagt er. 

Das Einarbeiten in die verschiedenen Aufgaben eines Stadtrates ist dem Familienvater nicht schwergefallen. „Ich glaube, dass mir da mein Job im Wahlkreisbüro sehr geholfen hat.“ Auch, dass er viele Leute bereits seit vielen Jahren kenne, erleichtere die Arbeit enorm. „Meine Frau und ich sind beide hier geboren und groß geworden“, berichtet Hamák.

Zurück in die Heimat Hammelburg

Nach einigen Jahren in der Ferne mit Stopps in München und am Chiemsee ging es für die beiden 2017 schließlich zurück in die Heimat. „Wir haben beide eine recht große Familie hier und uns deshalb dazu entschieden, auch unsere eigene hier zu gründen“, erklärt er den Umzug zurück in die Heimat.

Das Angebot von Manuela Rottmann, in Hammelburg ein Wahlkreisbüro mit aufzubauen, kam da wie gerufen. „Meine Frau ist im Gesundheitswesen tätig und hat deshalb auch sehr schnell einen Job hier gefunden. Der Schritt zurück in die Heimat fiel uns also nicht schwer“, erinnert sich der Hammelburger. 

Arbeiten Stadträte für den Bürgermeister?

Darüber, dass Ehefrau Ludwina Hamák, die beiden Kinder und auch der Rest der Familie den 41-Jährigen bei seiner politischen Arbeit unterstützen, sei er sehr dankbar – auch, wenn der älteste Sohn zu Beginn der Stadtratsarbeit etwas skeptisch schien. „Mein bald fünfjähriger Sohn hat am Anfang gesagt, dass ich nicht so viel für den Bürgermeister arbeiten soll“, erzählt der Vater mit einem liebevollen Zwinkern.

Mittlerweile sei aber auch er überzeugt und stolz auf seinen Papa. „Da ist mir erstmal aufgefallen, dass Bürgermeister in vielen Kinderserien und Filmen leider echt schlecht wegkommen“, erklärt der Familienvater lachend. 

Pläne für die Zeit im Stadtrat

Vorgenommen hat er sich für seine Zeit im Stadtrat vorerst nicht allzu viel. „So ein Jahr vor Schluss ist das natürlich schwierig. Da kommt man in ein Gremium, in dem sich schon sehr viel eingespielt hat“, weiß er. Aktuell müsse sich der 41-Jährige noch in vieles einarbeiten und habe mehr Fragen als Antworten parat.

„Erstmal möchte ich mir alles in Ruhe anschauen. Ich rücke schließlich auch in alle Aufgaben nach, welche Monika Horcher hinterlassen hat.“ Seine Arbeit für die Grünen und das Interesse an der Kommunalpolitik komme ihm da allerdings zumindest etwas gelegen. „Das Allermeiste, was so besprochen wird, kommt mir zumindest ansatzweise bekannt vor“, berichtet Hamák.

Leerstände in der Hammelburger Innenstadt: Was tun?

Eine Sache liege ihm, dank seiner tiefen Wurzeln in Hammelburg, trotzdem sehr am Herzen. Die Leerstände in der Innenstadt. „In meiner Jugend war die Bahnhofstraße eine sehr belebte Straße.“ Mittlerweile ist das nicht mehr so. „Und ich habe leider ein bisschen die Befürchtung, dass es auch der Kissinger Straße so gehen wird“, äußert er. Viele Geschäfte seien in der Vergangenheit weggefallen. Metzger gebe es schon lange keinen mehr, Bäckerei nur noch den „Schwab“. „In meiner Kindheit waren noch sieben Bäcker im Innenstadt-Bereich. Mein Vater erzählt aus seiner Zeit sogar von 15.“

Klar ist dem 41-Jährigen natürlich trotzdem: „Das wird man nicht aufhalten können, aber vielleicht kann man versuchen, nochmal etwas dagegen zusteuern.“ Viele Versuche, die Innenstädte neu zu beleben, würden scheitern. Auch in Hammelburg sei die letzten Jahre schon einiges diskutiert worden. „Vielleicht ist es sogar der größere Kampf, statt einer Belebung die Innenstadt nicht erst weiter aussterben zu lassen.“ 

Wiederantritt bei der Kommunalwahl 2026?

Das knappe Jahr bis zur nächsten Kommunalwahl sehe er jetzt einfach als „Probezeit“. „Da beruflich noch nicht so klar ist, wie es für mich jetzt weitergeht, habe ich die Zeit für das Amt und freue mich riesig, mich in alles einzuarbeiten.“

Wie es dann mit dem Stadtratsmandat 2026 weitergehe, würde die Zukunft bringen. „Grundsätzlich kann ich mir aber vorstellen, nochmal zu kandidieren.“ 

 

 

 
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  • Petra Kaup-Clement
    Die "tote" Innen- und Altstadt in Hammelburg ist keine zufällige Entwicklung, sondern Folge schwerwiegender Fehlentscheidungen im Stadtrat, für die leider auch die grüne Fraktion gestimmt hat:

    2008: für den den Bau des Fachmarktzentrums am städtischen Friedhof

    2019: für den Bau des Schulcampus am Hochstein

    mit Grünverflächenversiegelung, Landschaftsvernichtung und Schwächung der Innenstadt

    Ein neuer "grüner" kritischer Geist tut der Stadt und dem Stadtrat sicher gut.
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