
Die Wasserversorgung und die dazugehörigen Gebühren polarisieren im Markt Burkardroth . Vor einigen Jahren hat die Kommune beschlossen, Wasserzähler mit Funkauslesung zu verbauen. Die neuen Geräte sorgen jedoch für Unmut unter einigen Einwohnern. Das liegt nicht nur an datenschutzrechtlichen Bedenken, sondern auch an entstehenden Mehrkosten .
Den Entschluss, neue Messinstrumente in die Häuser einzubauen, fällte die Kommune, weil die Eichzeiträume der alten Zähler abgelaufen waren. Ein mechanisches Modell schied aus der engeren Auswahl aus, weil es stetig klackerte. Die Beschwerdeführer erhielten in Folge Ultraschallwasserzähler mit ausgeschaltetem Funkmodul. Christina Kessler aus Stangenroth betonte in einem Leserbrief am 11. April hingegen, dass die Beschwerdeführer mechanische Zähler und die Selbstablesung gefordert hatten.
Einheitliches System gewünscht
Dem kam der Markt Burkard-roth nicht nach, will die Verwaltung doch Einheitlichkeit bei den Zählern wahren. Infolgedessen müssen 50 Wasserabnehmer nun höhere Gebühren zahlen als der Rest. Denn das Ablesen und die Nacheichung bringen zusätzliche Kosten mit sich. Jährlich sind das knapp 65 Euro mehr. Das sorgt bei manchem für Unmut: Kessler meint in ihrem Leserbrief, dass man sich den Schutz seiner Grundrechte wohl erst einmal finanziell leisten können muss.
Zum Thema gibt es verschiedene Auffassungen. Von Sandra Schließlberger, stellvertretende Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministerium des Innern, heißt es, dass "entstehende Mehrkosten ...von der Solidargemeinschaft der Gebührenzahler getragen werden sollten". Bei der Solidargemeinschaft handelt es sich um jeden Haushalt, der Wasser von der Kommune, beziehungsweise dem Versorger , bezieht. Der Markt Burkardroth entschied sich gegen die Empfehlung.
Markt Burkardroth folgt einer anderen Auslegung
Heiko Schuhmann, Kämmerer der Kommune, bezieht dazu Stellung: "Die Rechtsauffassung geht in dieser Frage auseinander." Denn es gibt Fachmeinungen, die das Thema anders als das Ministerium sehen. Darunter Dr. Juliane Thimet. Die Juristin ist außerdem beim bayerischen Gemeindetag im Referat des Wasserrechts tätig. Die Rechtswissenschaftlerin hat diesen Punkt des gemeindlichen Satzungsrechtes kommentiert. Laut dem Text gibt es einen Grenzwert, ab wann die Verursacher oder die Solidargemeinschaft für die Mehrkosten aufkommen.
Spricht sich ein Promille der Abnehmer gegen die Wasserzähler aus, soll die Solidargemeinschaft die Kosten tragen. Wird dieser Grenzwert jedoch überschritten, sollen Versorger - in diesem Fall die Kommune - laut ihr die Möglichkeiten haben, die Kosten auch auf die Verursacher umzulegen. Im Markt Burkardroth gibt es etwa 50 Beschwerdeführer. Damit befindet sich die Kommune bei einem Wert von 20 Promille, was das verursachergerechte Umlegen ermöglicht. Eine endgültige Rechtssprechung gibt es laut Schließlberger noch nicht. "Den betroffenen Personen bleibt es unbenommen, den Rechtsweg gegen die Mehrkosten zu beschreiten", heißt es aus dem Ministerium. Und: "Ob bereits Klagen gegen eine verursachergerechte Kostenzuordnung anhängig sind, ist uns nicht bekannt." Wie es weiter mit der verursachergerechten Kostenzuordnung bei den Zählern in Bayern weiter geht? Das bleibt abzuwarten.
Der Aufwand für den Ein- und Ausbau und das Nacheichen ist für alle Zähler gleich!
Bleibt also nur der Aufwand für das Zählerablesen. Das könnten die Bürger auch selbst machen oder hält der Markt seinen Mitbürgern für Betrüger? Dem gegenüber stehen die Kosten für Hard- und Software der EDV-Ausrüstung, die die Schulung des Bedienpersonals und die Betriebskosten. Glaubt man wirklich, dass eine Batterie 15 Jahre hält? Es gibt Gemeinden, die deshalb wieder zu analogen Zählern zurückkehren.
Ich kann keine plausiblen Gründe für Funkwasserzähler erkennen! Hier soll Druck ausgeübt werden.
Warum?
Die Gesetzeslage ist klar und wird dem Markt auf die Füße fallen, wenn jemand klagt.
Warum dürfen die Nutzer den Zählerstand nicht selbst melden?
Bei Funkwasserzählern kann der Zählerstand ausgelesen werden – auch von kriminellen Unbefugten. Wenn sich über Tage daran nichts ändert, könnten diese mit einem Lieferwagen vorfahren und das Haus ausräumen. Die Verschlüsselungen sind längst geknackt.
Selbst wenn die Elektronik einen Fehler sendet reicht das Signal nicht bis zu einer Überwachungsstation – oder es sind sehr viele nötig.
Ich glaube auch nicht, dass jemand „vom „Markt“ täglich in allen Ortsteilen vorbeifährt. Ganz davon abgesehen, dass eine kleine Leckage (unter 2 Liter pro Stunde) gar nicht bemerkt würde. Vorteil ade!
Was ist intelligent daran, wenn ein Funkwasserzähler mehrmals in der Sekunde ein „Telegramm“ sendet. Das ist Technik von vorgestern!
Einen Zähler manuell ablesen und melden ist dann Technik von Steinzeit.