Zur Europameisterschaft (EM) 2008 und zur Weltmeisterschaft (WM) 2010 wurde Paul die Krake als Orakeltier bekannt. Er lebte in dem Großaquarium Sea Life Centre im nordrhein-westfälischen Oberhausen. Große Medienaufmerksamkeit erlangte er, als er während der Fußball-WM der Männer 2010 den Ausgang aller Spiele mit deutscher Beteiligung sowie das Endspiel der WM korrekt "voraussagte".
Diese Voraussagungen machte Paul die Krake, indem die Angestellten des Sea Life ihm zwei Boxen mit einer Miesmuschel und der jeweiligen Nationalflagge der Länder, die gegeneinander spielen, ins Aquarium gaben. Für welches Futter mit welcher Flagge er sich entschied, dies sollte als Voraussagung des späteren Siegers gelten. Von insgesamt 14 Voraussagungen zur EM und WM tippe die Krake nur zweimal falsch.
Paul die Krake heißt bei uns Waschbär Fee?
Der Werbekampagne Bad Kissingens #beiunsinbk zufolge – "Der Zoo heißt bei uns Klaushof" – wagt die Redaktion nun das Experiment, ob in die Reihe bald auch mit "Paul die Krake heißt bei uns Waschbär Fee " fortgesetzt werden kann.
So tippt Waschbärin Fee vom Klaushof:
- Für das Spiel Deutschland gegen Schottland am 14. Juni: Deutschland
- Für das Spiel Deutschland gegen Ungarn am 19. Juni: Deutschland
- Für das Spiel Deutschland gegen Schweiz am 23. Juni: Schweiz
- Gruppe B: Kroatien gewinnt
- Gruppe C: Dänemark gewinnt
- Gruppe D: Polen gewinnt
- Gruppe E: Belgien gewinnt
- Gruppe F: Georgien gewinnt
Zu Hause per Hand aufgezogen
Zu Beginn ist Fee etwas scheu in ihrem Käfig, der inmitten des Waschbärgeheges steht. Noch ist das Tier zu klein, um raus zu können. Tierpfleger Arno Schlereth vom Wildpark Klaushof hat es aufgezogen. Gefunden wurde es in einem Café im Bad Kissinger Rosengarten, erzählt er.
"Möglicherweise hat die Mutter sie verloren, als sie das Revier gewechselt hat. Aber wie sie dann in das Café kam, weiß ich auch nicht." Unter einem Tisch habe Fee gesessen und die Leute angefaucht. Die Leute hätten Angst gehabt und Schlereth sei gerufen worden, erzählt er. "Dann bin ich hin und hab sie eingepackt. Da war mir gleich klar: Das wird eine Handaufzucht, die nehmen wir mit."
In den ersten Wochen war das kleine Tier bei Schlereth zu Hause: "Sie brauchte ja alle drei Stunden Futter" – auch, oder vor allem – nachts: Waschbären sind bekanntlich nachtaktiv.
Käfig schützt Waschbären vor Feinden
In dem Gehege könnte man zehn bis zwölf Waschbären halten, erzählt Schlereth. Derzeit sind inklusive Fee drei Waschbären dort. Fünf kleine Tiere, etwa genauso alt wie Fee, kommen bald noch von Lohr in den Wildpark Klaushof.
Warum der Käfig? "Fee und die anderen fünf wachsen ohne Mutter auf. Normal werden sie von der Mutter durch die Natur geführt und lernen, wo Gefahren sind." Die Tiere sind also auf sich allein gestellt, müssen sich erst einmal eingewöhnen. "Hier haben wir ein Problem mit Kolkraben, die bedienen sich immer wieder am Futter. Und von der Größe her würde er die kleinen Waschbären auch gerade noch mitnehmen." So kann sich das Tier an das Gehege und an die anderen Waschbären gewöhnen.
Nun ist also abzuwarten, ob Waschbär Fee besondere Fähigkeiten hat. Lange warten muss man für die erste Voraussage ja nicht mehr.