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Hammelburg
Was Zwischenfrüchte leisten können
Natur  Der Praxistag in Seeshof für Landwirte war vollgepackt mit wertvollen Informationen rund um Boden- und Gewässerschutz.
Ein engagiertes Team mit dem Ziel Gewässer- und Bodenschutz auf den Feldern der Region zu stärken (von links): Vom AELF Felix Grosch und Rainer Schubert, Demobetriebsleiter Senior Gerhard Fella, Julian Megner und Wasserberater Peter Reitz (beide A...       -  Ein engagiertes Team mit dem Ziel Gewässer- und Bodenschutz auf den Feldern der Region zu stärken (von links): Vom AELF Felix Grosch und Rainer Schubert, Demobetriebsleiter Senior Gerhard Fella, Julian Megner und Wasserberater Peter Reitz (beide AELF). Sie stellen Landwirten ihr Wissen und ihre Erfahrungen zur Verfügung und bieten an Zwischenfruchttagen Gelegenheit zu fachlichem Erfahrungsaustausch.
Foto: Elisabeth Schörner | Ein engagiertes Team mit dem Ziel Gewässer- und Bodenschutz auf den Feldern der Region zu stärken (von links): Vom AELF Felix Grosch und Rainer Schubert, Demobetriebsleiter Senior Gerhard Fella, Julian Megner und ...
Redaktion
 |  aktualisiert: 02.12.2024 01:10 Uhr

Zwischenfrüchte, leisten im Herbst auf den Feldern Gutes für Böden und Gewässer. Sie können Nährstoffe im Boden sammeln und an ihre Pflanzenmasse binden, halten den Boden bei Starkregen oder Schneeschmelze an Hängen und bieten dem Wild Deckung und Futter im Winter. Die Aussaat der Zwischenfrüchte gestaltete sich für Landwirte im Landkreis Bad Kissingen in diesem Jahr schwierig. Erhebliche Niederschläge und kühle Witterung behinderten die Aussaat und das Wachstum der Zwischenfruchtbestände.

Den diesjährigen Zwischenfruchtfeldtag auf dem Demobetrieb Markus Fella in Hammelburg /Seeshof, organisierten und gestalteten die Wasserberater Rainer Schubert und Peter Reitz gemeinsam mit den Pflanzenbauberatern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt/Saale (AELF) Felix Grosch und Julian Megner, sowie Landwirt Markus Fella zu einem fachlichen Austausch von Praktikern vor Ort, wie es in der Pressemitteilung des Amtes heißt.

Das Ziel der staatlichen Berater ist es, eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Praxis in den landwirtschaftlichen Betrieben zu etablieren und den Informationsaustausch zwischen Beratern und Praktikern der Landwirtschaft zu intensivieren.

Eine Feldbegehung

Beim Gang durch das von Landwirt Markus Fella mit 16 Einzelparzellen angelegten Feld konnten sich die zahlreich erschienenen Landwirte in der Praxis an den Zwischenfrucht-Beständen orientieren, gegenseitig Erfahrungen austauschen und wertvolle Praxistipps für ihre eigenen Betriebe sammeln. Das Wachstum der Bestände von 16 Zwischenfruchtmischungen unterschiedlichster Hersteller stand zum Vergleich. Saatgutmischungen mit we-nigen (zwei bis drei) bis zu 17 Pflanzen-Partnern konnten bewertet werden.

Nach ausreichend Regen im Herbst stellen alle Zwischenfrucht-Mischungen eine flächige Bodenbedeckung mit unterschiedlicher Auswirkung auf den Boden und zu unterschiedlichen Kosten sicher. Sie unterdrücken Unkrautwuchs, binden Nährstoffe über die vegetationsfreie Zeit im Winter und schützen den Boden vor Erosion. In Kombination mit einem ausgeprägten unterirdischen Wurzelwachstum wird der Großteil der Mischungen optimal zum Grundwasserschutz beitragen.

Tipps für den Praktiker

Der Blick in den Boden ist den Beratern des AELF bei der Wahl der Zwischenfrüchte ein besonderes Anliegen. „Wichtig ist es auf die Durchwurzelung und die Wurzelleistung der Pflanzen-Komponenten zu achten. Durch sie wird der Boden aufgeschlossen und dessen Krümelstruktur positiv beeinflusst. Die Folgekultur erhält damit bessere Startbedingungen, und Kosten für Energie bei der Bodenbearbeitung werden gespart“, betonte Julian Megner. „Aussaatverfahren und Saat-Kosten spielen für Landwirte eine große Rolle. Jeder Landwirt kann und muss individuell für seine Fruchtfolge die entstehenden Kosten und den Nutzen für seinen Ackerboden abwägen und entsprechend entscheiden.“

Neben praktischen Beispielen auf dem Feld nutzten die Fachleute des AELF die Gelegenheit Landwirte über Neuerungen zur Düngerausbringung sowie Bewirtschaftungsauflagen für das Jahr 2024/25 zu informieren.

Was erwartet die Landwirte?

Beim Ausbringen von Gülle auf Grünland soll die Umgebung vor Emissionen geschützt werden. Geruch und Nährstoffverluste beim Ausbringen sollen verringert werden. Gesetze schreiben dafür die anzuwendende Ausbringtechnik vor. Mit der neuen „ Gülle App“, entwickelt von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, wird es Landwirten ermöglicht, in Ausnahmesituationen auf neue, teure Technik zu verzichten. Felix Grosch, Berater im Sachgebiet L2.2 des AELF (Bildung und Beratung), erläuterte den Besuchern Handhabung und Nutzen der App-Anwendung.

Julian Megner stellte die aktuell für das Jahr 2025 zu erwartenden Bewirtschaftungsauflagen auf Ackerflächen vor. Es sind Änderungen und Erleichterungen hinsichtlich den Bewirtschaftungsauflagen ab 2025 zu erwarten. Besonderen Schwerpunkt in seinen Ausführungen legte er auf die Bereiche Erosionsschutz, Mindestbodenbedeckung in sensiblen Zeiten, Fruchtwechsel und Pflichtbrachen. red

 
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