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Thundorf
Was geschieht mit dem Ritterkeller, und ist der Friedhof zu teuer?
Der Beitritt zur Zentralen Beschaffungsstelle, die Nutzung des Ritterkellers und die künftigen Arbeiten am Friedhof Rothhausen beschäftigten Thundorfs Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung.
Erneut Thema im Gemeinderat war der Ritterkeller. Foto: Philipp Bauernschubert       -  Erneut Thema im Gemeinderat war der Ritterkeller. Foto: Philipp Bauernschubert
| Erneut Thema im Gemeinderat war der Ritterkeller. Foto: Philipp Bauernschubert
Philipp Bauernschubert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 05:00 Uhr

Die Kommunen sind immer höheren komplexen Anforderungen, speziell bei Vergaben ausgesetzt. Dies kam laut Bürgermeisterin Judith Dekant auch in der letzten Bürgermeister-Dienstbesprechung zur Sprache. Bei der jüngsten Thundorfer Gemeinderatssitzung erwähnte Dekant auch das Fazit, dass es ein hohes Interesse am Aufbau einer Zentralen Beschaffungsstelle gab.

Die Kommunen sollen so durch die fachliche Spezialisierung entlastet werden, wenn diese zentrale Beschaffungsstelle die Vergabeverfahren für die Gemeinde durchführt. Auch im Falle eines Beitritts der Gemeinde Thundorf ist diese nicht verpflichtend, jegliche Vergabeverfahren vom Landkreis durchführen zu lassen. Die Entscheidungshoheit über Zuschlag bzw. Aufhebung einer Ausschreibung verbleibt wie gewohnt bei der Kommune.Der Landkreis übernimmt in diesem Rahmen keinerlei Kosten. Diese für den Betrieb der Zentralen Beschaffungsstelle anfallenden Kosten werden auf die Kommunen kostendeckend umgerechnet. In den ersten zwei Jahren sind seitens der Regierung von Unterfranken Fördermittel im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit in Aussicht gestellt worden. Laut Bürgermeisterin Dekant ist Thundorf die einzige Kommune, die dem Beitritt nicht zugestimmt hat. Dieser Beitritt zu der im Landratsamt Bad Kissingen angesiedelten Zentralen Beschaffungsstelle wurde in der Sitzung nun beschlossen.

Kommandanten bestätigt

Bei der kürzlich stattgefundenen Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Theinfeld wurden Dominik Rentsch zum 1. und Benedikt Markert zum 2. Kommandanten gewählt. Die Gewählten bedürfen der Bestätigung der Gemeinde im Benehmen mit dem Kreisbrandrat . Diese auf sechs Jahre ausgelegte Bestätigung wurde in der Gemeinderatsitzung beschlossen.

Derzeit wird in der Politik, den Medien und der Presse das Thema der Beschaffung von Luftreinigungsgeräten in Kindergärten und Schulen intensiv diskutiert. Die Bundesregierung unterstützt die Anschaffung solcher mobiler Luftreiniger, um den Präsenzbetrieb in diesen Einrichtungen möglichst sicherzustellen. Der Förderanteil des Bundes beträgt dabei bis zu 50 Prozent. In der Kreisverbandssitzung des Bayerischen Gemeindetages vom 28. Juli hat zu diesem Thema das "Ing. Büro Helfrich - Ingenieure" einen Vortrag gehalten, der in der Gemeinderatssitzung Bestandteil der Diskussion und Beschlussfassung war. Es kam zu einer ergebnisoffenen Beratung, mit dem Ergebnis, dass das Kindergartenpersonal die Luftreinigungsgeräte nicht für notwendig hält. Diesbezüglich beschloss das Gremium, die entsprechenden Geräte nicht anzuschaffen.

Was wird aus dem Ritterkeller?

In der Gemeinderatssitzung am 24. Juni war aufgrund eines schriftlichen Antrags

die Beratung über die weitere Nutzung des Ritterkellers in Thundorf ein Thema. In dieser Sitzung wurde eingehend über die mögliche Errichtung eines Notausgangs diskutiert. In ihrem Schreiben haben sich die veranstaltenden Vereine der Thundorfer Dorfweihnacht stark gemacht und sich an den Gemeinderat gewandt, seine Ablehnung bezüglich der Errichtung eines Notausgangs und den Kauf des darüberliegenden Wohnhauses noch einmal zu überdenken. Der Gemeinderat hat seinerzeit beschlossen, das technische Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach mit der Prüfung und Machbarkeit zu beauftragen. Von der Verwaltung wurde diesbezüglich eine entsprechende Planung inklusive Kostenschätzung erstellt.

Eine brandschutztechnische Objektbewertung wurde mit einem Fachbüro durchgeführt. Folgende Maßnahmen wären notwendig: Einbau einer Fluchttreppe, Vergrößern des Notausgangs auf das Mindestmaß 0,60 mal ein Meter, Fenster zum Entlüften/Entrauchen umbauen, Einbau von Rauchwarn- und Druckkopfmeldern, Sicherheitsnotleuchten und Feuerlöschern. Für diese Maßnahmen (ohne Erwerb des Anwesens) fallen circa 13.000 Euro an. Vor Einbau wird die Angelegenheit noch einmal mit der unteren Naturschutzbehörde sowie dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Eine lebhafte Diskussion schloss sich an. Die Fragen tauchten auf: Ist bei dieser Lösung noch der Erwerb des Wohnhauses notwendig - Beachtung der Versammlungsverordnung, gegebenenfalls Besucherbegrenzung - die Gemeinde hat zwar Nutzungs-, aber kein Eigentümerrecht.

Einig waren sich die Gemeinderäte , dass der Ritterkeller etwas Besonderes ist, und deshalb soll vor einer endgültigen Entscheidung die Denkmalschutzbehörde und das Landesamt für Denkmalpflege seine Zustimmung gibt, um die Thundorfer Dorfweihnacht zu retten.

Friedhofsarbeiten zu teuer

Für die Erd-, Kanal- und Straßenbauarbeiten im Friedhof des Gemeindeteils Rothhausen wurde durch das technische Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Maßbach eine beschränkte Ausschreibung an insgesamt 20 Firmen samt Leistungsverzeichnis versandt. Drei Angebote sind innerhalb der Frist eingegangen und wurden entsprechend ausgewertet. Die Kostenschätzung lag bei rund 24.000 Euro brutto. Im Gemeindehaushalt 2021 wurden für die gesamte Maßnahme inklusive der Sanierung der Leichenhalle Kosten in Höhe von 36.500 Euro eingestellt. Das günstigste Angebot für die Tiefbauarbeiten lag bei rund 48.500 Euro brutto.

Die Kosten sind nicht im Haushalt vorhanden. Dem Gemeinderat wird deshalb vorgeschlagen, aufgrund der Nichtfinanzierbarkeit der Maßnahme die Ausschreibung aufzuheben und nicht zu vergeben. Die weitere Planung diesbezüglich wird in einer der nächsten Sitzungen erneut vorgelegt. Der Gemeinderat beschloss, die aktuelle Ausschreibung für die Tiefbauarbeiten für die Sanierung des Friedhofes Rothhausen aufzuheben.

Dem Antrag auf Baugenehmigung zur Errichtung einer Stahlbetonplatte zur Rinderhaltung in mobilen Rundbogenhallen im Außenbereich von Thundorf wird vom Gemeinderat stattgegeben. Der Antragsteller beabsichtigt, auf dem Grundstück eine 40 mal 26 Meter große Betonplatte zu errichten. Der Antragsteller betreibt einen landwirtschaftlichen Betrieb. Demnach ist sein Vorhaben gemäß Baugesetzbuch privilegiert und planungsrechtlich im Außenbereich zulässig. Die für das Vorhaben erforderliche Erschließung ist gesichert.

Verschwiegenheit und Gerüchte

Im Anschluss an den öffentlichen Teil sprach Bürgermeisterin Dekant einen Briefverkehr zu den Themen Bauplatzerschließung in Thundorf und Beitritt zu BayernGrund an. Die Rathauschefin appellierte an den Gemeinderat , ihren Verschwiegenheits-Eid ernstzunehmen und nichts nach außen zu tragen. Des weiteren, wenn es Gerüchte gibt, diese mit ihr in einem persönlichen Gespräch aus der Welt zu schaffen.

 
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