Rund 40 neue Bürgerinnen und Bürger von Bad Kissingen haben die Beratungs- und Erlebniswelt „Dein Haus 4.0 Unterfranken“ im ehemaligen Telekomgebäude besucht.
Das ZTM entwickelt digitale Techniken, die die medizinische und pflegerische Versorgung verbessern und ein selbstbestimmtes Leben im Alter, bei Krankheit oder Behinderung ermöglichen – im Haus 4.0 Unterfranken wird gezeigt, welche Möglichkeiten heute für Seniorinnen und Senioren zur Verfügung stehen.
Was die Organisation betrifft, so ist das ZTM in einen Verein, eine Stiftung und eine GmbH unterteilt, erläuterte Kimberly May vom Zentrum für Telemedizin (ZTM). Der Verein informiert bayernweit die Gesundheitsakteure sowie Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten der Telemedizin .
Die GmbH kümmert sich um die Entwicklung, Umsetzung und Installation von Systemen in Gesundheitseinrichtungen. Die Gewinne der GmbH fließen in die Stiftung, die Bildung, Forschung und Entwicklung unterstützt. Finanziert werden die innovativen Produkte durch Fördermittel, Refinanzierung und durch die Akteure selbst.
Das Zentrum für Telemedizin besteht seit mehr als zehn Jahren. Laut Kimberly May sei es zuerst im Rhön-Saale-Gründerzentrum ansässig gewesen und dann Anfang des Jahres ins Telekomgebäude umgezogen.
Sie zeigte im Showroom des ZTM den Defibrillator , und die Neubürgerinnen und Neubürger erfuhren, wie eine Reanimierung abläuft. Jeder könne diesen Defibrillator bedienen, keiner könne etwas falsch machen, erklärte Kimberly May.
Schließlich informierte sie über die Voranmeldung in Kliniken per Bildschirm. Etwa 50 Prozent der innerklinischen Zeit werde durch die Plattform gespart und die Therapiequote gesteigert, sagte sie.
Kimberly May legte über ein Tablet das Profil eines Patienten an und erläuterte die umfassenden Informationen, die die Klinik auf diese Art und Weise schon vor der Einlieferung des Patienten erhält.
Zudem ging Kimberly May auf die telemedizinische Assistenz für Arztpraxen und Pflegedienste ein. Mia, eine App für die Erfassung von Gesundheitsdaten, unterstütze den Arzt oder die Ärztin bei Hausbesuchen und werde von einer Arzthelferin mit Zusatzausbildung bedient.
Ebenso konnten die Neubürgerinnen und Neubürger die virtuelle Therapie bei Ängsten, wie zum Beispiel bei Flugangst, ausprobieren. Dieses System kommt in Würzburg in der Verhaltenstherapie zum Einsatz. Es wird angewandt, um Ängste, Phobien und Suchtverhalten zu behandeln. Die Neubürgerinnen und Neubürger hatten viele Fragen zum Einsatz dieser Produkte des ZTM, die Kimberly May fachkundig beantwortete.
Der zweite Teil des Besuchs war die Führung durch die Beratungs- und Erlebniswelt „Dein Haus 4.0“ im fünften Stock des Gebäudes. Auf 60 Quadratmetern zeigte Johannes Seuffert vom Landratsamt Bad Kissingen eine Wohnung, die es älteren oder gehandicapten Menschen ermöglicht, möglichst lange selbstbestimmt zu Hause zu wohnen. Dies geschieht mit Unterstützung technischer Assistenzsysteme.
Die Neubürgerinnen und Neubürger lernten die Videoklingeltür, die Alles-aus-Steuerung, den Sensorboden, die Sturzerkennung, das Assistenzrufsystem und in der Küche spezifisches Geschirr sowie den Generationstisch kennen. Besonders das Badezimmer mit dem Dusch-WC und im Schlafzimmer das höhenverstellbare Bett mit automatischer Ausstiegshilfe kamen gut an.
Belohnt wurden die Neubürger zudem mit einem einzigartigen Ausblick über Bad Kissingen , den man oben vom Telekomgebäude aus hat. red
