Lauter bei Bad Kissingen
Was bedeutet schon ein Titel?
Die Theatergruppe Burkardroth nahm bei ihrem neuesten Stück den Wunsch nach blauem Blut aufs Korn. Die Laienspieler hatten die Lacher auf ihrer Seite.
"Hat der Adel eine Bürgerliche genommen - ist er auf den Hund gekommen." Wer hätte nicht gerne blaues Blut? Jeder hätte gerne den Titel "von" vor seinem Namen. Auf die Spitze getrieben und der eitlen Dekadenz einen Spiegel vorgehalten, das gelang der Theatergruppe Burkardroth bei der Premiere der Komödie "Leberwurst und falscher Adel" in der bis auf den letzten Platz besetzten Edelweißhalle in Lauter.
Erzählt wird im Stück die Geschichte von Berta Fauler (Karin Frank), die, um in den Stand des Adels zu gelangen, ihre Tochter Manuela (Laura Rottenberger) mit dem adeligen Sohn Rüdiger von Durstmacher (Florian Hein) verheiraten will. Den Ablauf der Verlobung im Hause Fauler hat sie genau organisiert, um unerfreuliche Zwischenfälle vonseiten ihrer "proletarischen Verwandtschaft" zu verhindern.
Für die besondere Note und Etikette ist der engagierte Butler (Kurt Manger) verantwortlich. Am Verlobungstag allerdings ist der Butler nicht in bester Verfassung und schickt als Ersatz seinen Bruder Jakob (Kurt Manger) - einen grobschlächtigen Polier vom Bau. Er hat für Anforderungen dieser Art nicht das richtige Händchen und auch die Verwandten samt Mutter (Christine Krapf) bewegen sich in der gehobenen Gesellschaft deplatziert. Es stellt sich die Frage: "Was bleibt, wenn der Adel vergeht?"
Den Laienschauspielern um Regisseur und Mime Anton Büchs gelang etwas, wovon manche Volkstheater oder Komödienstadel nur träumen können - sie begeisterten zwei Stunden lang ihr Publikum. Schlag auf Schlag folgten witzige Dialoge auf hammerharte Pointen. Dabei wurden Klischees bedient, auch wenn es manchmal unter die Gürtellinie ging. Stets hatten die Akteure die Lacher auf ihrer Seite.
Auf der einen Seite Schriftdeutsch auf der anderen Seite Burkardrother Dialekt - der Spagat war gelungen. Es gab Wirrungen und Irrungen des Lebens und den Wunsch zur "Upperclass" um am Ende zu erkennen, das alles nur Schein ist und das Gute so nahe liegt. Das Stück wurde immer mehr zum Selbstläufer - die Dramaturgie eilte von Höhepunkt zu Höhepunkt. Man sog das vermeintliche Leben auf und wartete auf den nächsten - meist unerwarteten Knalleffekt.
Dabei zeigten alle Akteure enorme Leistung. Über allem schwebte Christine Krapf als "Oma Hilda". Brillant umgesetzt war sie der Clou der Aufführung, bei der sich mancher Zuschauer selbst erkannte. Eine überaus gelungene Inszenierung, die durch Spritzigkeit und Dynamik einfach begeisterte.
Vorstellungen sind noch an den Wochenenden 1. und 2. April sowie 8. und 9. April, jeweils um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Bad Bocklet. Restkarten an der Abendkasse erhältlich.
Erzählt wird im Stück die Geschichte von Berta Fauler (Karin Frank), die, um in den Stand des Adels zu gelangen, ihre Tochter Manuela (Laura Rottenberger) mit dem adeligen Sohn Rüdiger von Durstmacher (Florian Hein) verheiraten will. Den Ablauf der Verlobung im Hause Fauler hat sie genau organisiert, um unerfreuliche Zwischenfälle vonseiten ihrer "proletarischen Verwandtschaft" zu verhindern.
Ersatzmann der besonderen Art
Für die besondere Note und Etikette ist der engagierte Butler (Kurt Manger) verantwortlich. Am Verlobungstag allerdings ist der Butler nicht in bester Verfassung und schickt als Ersatz seinen Bruder Jakob (Kurt Manger) - einen grobschlächtigen Polier vom Bau. Er hat für Anforderungen dieser Art nicht das richtige Händchen und auch die Verwandten samt Mutter (Christine Krapf) bewegen sich in der gehobenen Gesellschaft deplatziert. Es stellt sich die Frage: "Was bleibt, wenn der Adel vergeht?" Den Laienschauspielern um Regisseur und Mime Anton Büchs gelang etwas, wovon manche Volkstheater oder Komödienstadel nur träumen können - sie begeisterten zwei Stunden lang ihr Publikum. Schlag auf Schlag folgten witzige Dialoge auf hammerharte Pointen. Dabei wurden Klischees bedient, auch wenn es manchmal unter die Gürtellinie ging. Stets hatten die Akteure die Lacher auf ihrer Seite.
Hochdeutsch und Dialekt
Auf der einen Seite Schriftdeutsch auf der anderen Seite Burkardrother Dialekt - der Spagat war gelungen. Es gab Wirrungen und Irrungen des Lebens und den Wunsch zur "Upperclass" um am Ende zu erkennen, das alles nur Schein ist und das Gute so nahe liegt. Das Stück wurde immer mehr zum Selbstläufer - die Dramaturgie eilte von Höhepunkt zu Höhepunkt. Man sog das vermeintliche Leben auf und wartete auf den nächsten - meist unerwarteten Knalleffekt. Dabei zeigten alle Akteure enorme Leistung. Über allem schwebte Christine Krapf als "Oma Hilda". Brillant umgesetzt war sie der Clou der Aufführung, bei der sich mancher Zuschauer selbst erkannte. Eine überaus gelungene Inszenierung, die durch Spritzigkeit und Dynamik einfach begeisterte.
Vorstellungen sind noch an den Wochenenden 1. und 2. April sowie 8. und 9. April, jeweils um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Bad Bocklet. Restkarten an der Abendkasse erhältlich.
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