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Hammelburg
Warum vier junge Männer zur "Kampftruppe" bei der Bundeswehr in Hammelburg wollen
Feuer machen, ein Zelt aufbauen, Wasser gewinnen: Potenzielle Bewerber durften sich einen ganzen Tag lang bei der Infanterieschule umschauen und mussten sich dann gleich bei eisigem Wetter bewähren.
Gemeinsam begingen Karriereberater und potenzielle Bewerber den Tag. Viele Eindrücke voneinander und vom Dienst an der Infanterieschule wurden gewonnen.       -  Gemeinsam begingen Karriereberater und potenzielle Bewerber den Tag. Viele Eindrücke voneinander und vom Dienst an der Infanterieschule wurden gewonnen.
Foto: Andrea Rippstein/ Bundeswehr | Gemeinsam begingen Karriereberater und potenzielle Bewerber den Tag. Viele Eindrücke voneinander und vom Dienst an der Infanterieschule wurden gewonnen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.08.2022 23:40 Uhr

Drei Karriereberater waren mit vier potenziellen Bewerbern an der Infanterieschule Hammelburg zu Besuch, um sich über die Tätigkeiten und Stellen am Lagerberg zu informieren. Bereits vorab wurden alle Vier beraten und äußerten ihren Wunsch, zur " Kampftruppe " zu wollen. Ein Wunsch, dem die Infanterieschule gerne nachkommt, denn gute Bewerber werden immer gesucht.

Einen eisigen Tag hatten sich die Gäste ausgesucht, Schnee, Regen und eine gehörige Portion Wind beherrschten das Wetter. Von dem anstehenden "Jägertag", wie ihn die Karriereberater nannten, ließ sich jedoch trotzdem niemand abhalten. "Es ist natürlich ein Problem, wenn gute Stellen frei sind, aber niemand davon weiß. Da wir gute Verbindungen nach Hammelburg haben, wurden wir darauf aufmerksam gemacht", erläutert Stabsfeldwebel Bernd Vogler, Karriereberater aus Fulda. Er schloss sich mit den Stabsfeldwebeln Jens Simshäuser und Heiko Otto, beides Karriereberater aus Wetzlar, zusammen und fragte bei drei "Spießen" der Infanterieschule an, ob es möglich sei, zusammen mit den Bewerbern einen Tag nach Hammelburg zu kommen. "Kein Problem, wir organisieren gerne etwas", hatte Stabsfeldwebel Stefan Hemberger, Kompaniefeldwebel des Stabszuges, sofort zugesagt.

Und so kam es auch. Die Bewerber erhielten eine Führung durch Bonnland, das Übungsdorf auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg , begleiteten einen Ausbildungsabschnitt sowie die Scharfschützen beim Schießen.

Bei der Infanterie fährt man nicht mit einem normalen Auto, sondern standesgemäß mit einem gepanzerten Fahrzeug, so auch die Bewerber. Aber sie sollten nicht zur zuschauen, sondern sich auch schon gleich einmal in der Praxis bewähren: Feuer machen, ein Zelt aufbauen und Wasser gewinnen, bis zum krönenden Abschluss, der Zubereitung einer EPa (Einmannpackung) - die typische Ration eines Infanteristen bei einer Übung oder im Einsatz - all das wurde bei "Leben im Felde" von den Bewerbern gleich einmal gefordert.

Gestärkt ging es danach weiter mit einer statischen Waffenschau der Handwaffen der Infanterie, parallel dazu durften die Bewerber einen Nachtsehparcours mit der Nachtsehbrille durchlaufen.

"Das war es, was ich mir vorgestellt hatte", erzählt Marvin Altnöder, einer der Bewerber, mit einem Strahlen im Gesicht. "Das ist auch kein Gefechtsfeld-Tourismus", erklärt Stabsfeldwebel Simshäuser, denn: "Die jungen Männer wurden bereits vorab beraten und deren Wunsch war es, zur Kampftruppe zu kommen, daher wollten wir ihnen zeigen, was sie hier erwartet." Wenn das Bewerbungsverfahren positiv verlaufe, würden die Bewerber auch tatsächlich in Hammelburg ihren Dienst leisten, nicht an einem anderen Standort, sagte Jens Simshäuser.

Auch ein potenzieller "Wiedereinsteller" ist unter den Vieren. Denis Huwa, der bereits als Soldat auf Zeit vier Jahre lang als Jäger in Donaueschingen gedient hatte, zieht es zurück zur Bundeswehr . Viele andere Angebote kamen für ihn nicht in Frage, denn die Aufstiegschancen seien bei der Bundeswehr wesentlich besser, erklärt er. Obwohl er bereits weiß, was es heißt, Soldat zu sein, zeigt er sich begeistert: "Es ist wirklich top, dass so etwas angeboten wird und man diesen Einblick bekommen kann. Kann ich nur jedem empfehlen."

 
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