Peter Rößner ist von Anfang an dabei. Die Messe Abenteuer & Allrad hat der Bad Kissinger wachsen sehen wie ein Kind. Zum 21. Male findet das Spektakel statt. Von Fronleichnam um 10 Uhr bis zum Sonntag, 23. Juni, um 17 Uhr erwarten die Veranstalter wieder 50 000 Besucher auf dem ehemaligen Militärgelände bei Bad Kissingen.
Was macht den Reiz dieser Outdoor-Messe für Automobilisten aus? "Das erkennt man allein an den steigenden Zulassungszahlen bei Reisemobilen", sagt Thomas Schmitt, der Pressesprecher der Pro-log GmbH. Ausgeschrieben heißt die GmbH, die die Messe seit 1998 veranstaltet, Professionelle Rallye-Logistik. Peter Rößner hat die Firma mit sechs weiteren Gesellschaftern gegründet. Ihr Ziel war damals ein gänzlich anderes. "Das war reiner Egoimus. Wir wollten mit Lkw große Rallyes fahren, Paris-Dakar beispielsweise!" Als Pro-Log aber Mitte der 90er-Jahre über die Messe München ein Konzept entwickeln sollte, wie Lkw, Outdoor und Rallyes am besten zu präsentieren seien, wuchs eine Idee in Bad Kissingen.
500 Gäste im Hotel Sonnenhügel
"Mit Pro-log hatten wir schon Incentives für Firmen im Outdoor-Bereich im Angebot", erinnert sich der 61-jährige Rößner. Zur ersten großen Veranstaltung kamen 400 bis 500 Gäste ins Hotel Sonnenhügel. "Ich hatte bei mir im Lokal einen Stammtisch, zu dem viele honorige Gäste kamen", so der ehemalige Gastwirt. Als ihn der damalige OB Christian Zoll das von den Amerikanern verlassene Militärgelände oberhalb von Reiterswiesen zeigte, war das die Initialzündung für die Messe. Die Ausstellung wächst seither gleichsam mit der gesamten Caravaning-Branche.
Denn laut der Internet-Plattform promobil sei die Zahl der neu zugelassenen Freizeitfahrzeuge seit 2010 kontinuierlich gestiegen. 2017 stiegen die Zulassungen erstmals über die 60 000er-Grenze. Dieser Rekord wurde 2018 gebrochen und 2019 schickt sich an, einen weitere Bestmarke aufzustellen. Bis April wurden schon über 20 000 Reisemobile und 10 000 Caravans neu zugelassen.
Logisch, dass diese Leute sich informieren wollen über ihr Hobby. Und da präsentiert die Abenteuer & Allrad-Messe in Bad Kissingen viele Interessen-Segmente. An die 350 Aussteller aus aller Welt werden in den vier Tagen in Bad Kissingen vor Ort sein. Neben großen Off-Road-Fahrzeugen, Reisemobilen und Caravans gibt es auf dem über 100 000 Quadratmeter großen Areal einen Freizeit- und Reisemarkt, Ersatzteile und Zubehör sowie Quads zu erleben.
Lange Warteliste für Ausstellungsplätze
"Wir müssen keine Aussteller akquirieren. Die kommen alle auf uns zu", erklärt Pro-log-Pressesprecher Schmitt. Im Herbst stelle man die Messe-Seite zur Anmeldung online und Ende des Jahres ist der letzte Platz weg." Es gebe eine lange Warteliste, aber viele Chancen habe man nicht nachzurücken. Zumal das Areal zwar groß, aber nicht unbegrenzt ist. "Um den Platz herum haben wir geschützte Natur. Die respektieren wir", sagt Schmitt.
Deshalb haben die Veranstalter einen Shuttle-Service eingerichtet. Er verkehrt vom offiziellen Parkplatz am Baumarkt Hellweg zum Gelände. "Wir bitten alle Besucher den Service wahrzunehmen. Ein wildes Parken um das Messegelände ist nicht gut", appelliert der Pressesprecher an die Vernunft der Besucher.
Globetrotter-Feeling am Saaleufer
Zu einen weiteren Pluspunkt von Abenteuer & Allrad zählt, dass sie eine Aktivmesse ist. In Gelände-Parcours können die Besucher sich selbst hinter das Steuer eines Off-Road-Fahrzeugs setzen. Zudem wird zum fünften Mal die Vortragsreihe „Faszination.Abenteuer.Reise.“ stattfinden. Bekannte Weltenbummler berichten über ihre Erlebnisse in aller Herren Länder.
Nicht wegzudenken ist mittlerweile die „Camp Area“. Unterhalb der Kläranlage bei Arnshausen läuft während der Messe-Tage eines der größten Fernreisetreffen der Welt. Viele Besucher aus allen Erdteilen campieren in ihren zum Teil außergewöhnlichen Fahrzeugen am Saaleufer. "Und es soll auch Kissinger geben, die während der drei Tage ihr Wohnmobil dort abstellen, um die Globetrotter-Atmosphäre hautnah zu erleben", weiß Peter Rößner.