
„Kinder stark machen- Missbrauch erkennen“ lautete das Motto an zwei Projekttagen an der Johannes-Petri-Schule. Christine Klein vom Institut Fenestra aus Steingaden empfing alle Lehrerinnen und Lehrer sowie pädagogischen Mitarbeiter der Johannes-Petri-Schule und der Katharinenschule zu einer auf ein Theaterstück hinführenden Fortbildung. Hier gab es Informationen zum Thema „ sexualisierte Gewalt “ und „sexualisiertes grenzverletzendes Verhalten unter Jugendlichen“ inklusive Vorbereitung auf das Nachgespräch in den Klassenräumen direkt nach der Theateraufführung am nächsten Tag.
Gleich im Anschluss konnten alle Lehrer sowie Eltern, pädagogische Fachkräfte, interessierte Gäste anderer Schulen, das örtliche Hilfssystem und weitere geladene Gäste Auszüge aus beiden Theaterstücken „Mein Körper ist mein Freund“ für die Klassen eins bis vier und „Grenzgefühle“ ab der fünften Klasse anschauen, um so schon einmal einen Eindruck zu gewinnen, wie es in einer Pressemitteilung aus der Schule heißt.
Christine Klein moderierte die anschließende Diskussion in der Turnhalle, und in der Aula gab es danach auch die Gelegenheit, im kleinen Kreis Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen. Der Elternbeirat der Schule unterstützte die Organisation der Veranstaltung und bewirtete die Gäste.
Am nächsten Tag fanden die Theateraufführungen für die Kinder und Jugendlichen beider Schulen statt. Drei Schauspieler vom Theater Eukitea aus Diedorf bei Augsburg waren vor Ort, Fred Brunner begleitete die Stücke mit Musik und den passenden Geräuschen, Marina Igelspacher und Michael Gleich schlüpften in verschiedene Rollen.
Das erste Stück „Mein Körper ist mein Freund“ ist das Basisstück der Gruppe. Die Schauspieler zeigten den Kindern, ihrem Körper zu vertrauen, „komische“ Gefühle wichtig zu nehmen und zu kommunizieren. Mit eigens komponierten Liedern und humorvollen Szenen faszinierten die Akteure ihr Publikum. 150 Schüler von sechs bis elf Jahren folgten dem Stück gebannt. Auch hier gab es im Anschluss einen Austausch mit Christine Klein.
Das zweite Stück „Grenzgefühle“ thematisierte den Umgang mit Gefühlen, wie sie in einer Beziehung vorkommen können, sowohl im Positiven als auch im Negativen. Erste Verliebtheit, respektvoller Umgang mit dem anderen und dem eigenen Geschlecht, aber auch Angst, Ablehnung und Verletztheit waren Themen der Inszenierung. Die Schülerinnen und Schüler wurden über die Formen und Folgen von Beziehungsgewalt aufgeklärt. Ihnen wurde außerdem bewusst gemacht, dass es wichtig ist, deutlich zu sagen, was man will und was man nicht will.
Offenheit in den Gesprächen
Am Ende der Vorführung gaben viele Schülerinnen und Schüler sehr persönliche Rückmeldungen an die Schauspieler und die Organisatorin Christine Klein. Im Anschluss hatten die Jugendlichen noch Gelegenheit, sich im Klassenverband oder in Einzelgesprächen auszutauschen. Unterstützt worden war die Schule bei dem Projekt von der Regierung von Unterfranken , den beiden Lions-Clubs des Landkreises und dem Elternbeirat . red