
"Zuerst habe ich natürlich gedacht, das ist ein Scherz". Carolin Detsch aus Riedenberg erinnert sich noch genau an jenen Tag, als sie abends nach der Arbeit wie immer ihren Anrufbeantworter abhörte. Verantwortliche einer Produktionsfirma hatten eine Nachricht hinterlassen und ihr die Mitwirkung an der Sendung "Landfrauenküche" des Bayerischen Fernsehens angeboten. "Das konnte ich gar nicht glauben". Etliche seriöse Telefonate später und nach "intensiver Beratung im Familienkreis" war die Sache in den sprichwörtlichen trockenen Tüchern. "Diese Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen".
Die "Landfrauenküche" habe sie schon immer gern angeschaut, "weil es da nicht nur ums Essen geht, sondern man auch einen guten Einblick erhält, was in anderen Betrieben läuft. Und jetzt durfte ich sogar selbst mitmachen". Denn in jeder Staffel laden sich sieben Frauen aus den sieben bayerischen Bezirken gegenseitig auf ihre Höfe ein, tauschen Erfahrungen aus und kochen für die Gäste ein Drei-Gänge-Menü aus saisonalen Produkten nach regionalen Rezepten. Im Anschluss bewerten sich die Teilnehmerinnen gegenseitig.
Aufmerksam geworden sei das TV-Team auf den Riedenberger Käthe-Hof, der jetzt schon in der elften Generation bewirtschaftet wird, durch ein Foto auf der Internet-Seite der Dachmarke Rhön. "Die Fernsehleute wollten diesmal unbedingt Schafe dabei haben, das konnten wir natürlich aus erster Hand bieten", erinnert sich Nebenerwerbslandwirtin Carolin Detsch an ein wichtiges Detail aus den ersten Vorgesprächen.
Gedreht wurde im August vier Tage lang in und rund um Riedenberg . Die ganze Sache sei im Ort natürlich nicht unbemerkt geblieben. "Das waren für mich, meinen Mann Michael und unsere beiden Töchter Klara-Marie und Anna ganz neue und tolle Erfahrungen", zeigt sich die 35-jährige Bio-Bäuerin jetzt noch ganz begeistert. Um viele Dinge im Umfeld habe sich die Produktionsfirma "Megaherz" hervorragend gekümmert, tatkräftige Unterstützung beim Kochen gab es darüber hinaus von der Schwiegermutter. Und mittlerweile ist auch der Stress, der in einigen Situationen zweifellos spürbar war, längst vergessen. Die positiven Aspekte überwiegen in allen Belangen.
Auch wenn es sich bei der "Landfrauenküche", die momentan bereits in der 14. Staffel über den Bildschirm flimmert, in gewisser Weise um eine Art Wettbewerb handelt, hat Carolin Detsch von Anfang an eine klare Meinung vertreten: "Ich mache da mit, aber nicht um zu gewinnen". Vielmehr sei ihr die Teilnahme an der Fernsehsendung "eine große Ehre" gewesen, zumal sie auch die Gelegenheit erhielt, ihr Verständnis von Landwirtschaft im Einklang mit der Natur zu transportieren.
Da sich die Rhönerin als letzte in der aktuellen Staffel an den Herd stellte, waren die Monate davor natürlich mit vielen Reisen verbunden. Schließlich, so das Prozedere der Sendung, besuchen sich die Bäuerinnen aus dem Freistaat gegenseitig auf ihren Höfen zu Besichtigungen, zum Gedankenaustausch und natürlich zum guten Essen.
Serviert hat die Riedenbergerin ihren Mitstreiterinnen übrigens einen sommerlichen Gartensalat mit knusprigem Körnermix, im Anschluss Gulasch vom Weiderind mit Blaukraut und Oma Hildes fränkischen Kartoffelklößen sowie zum Nachtisch eine Quark-Sahne-Creme mit gemischten Beeren.
Zur neuen "Landfrauenküche" ist auch wieder ein Buch mit Rezepten zum Nachkochen und interessanten Geschichten rund um die Teilnehmerinnen erschienen. Ein noch druckfrisches Exemplar übergab Carolin Detsch jetzt an Hildegard Fröhlich, die seit nunmehr schon 32 Jahren die katholische Pfarrbücherei in Riedenberg leitet. Interessenten können es dort ab sofort ausleihen.
Info
Die Sendung "Landfrauenküche" mit Carolin Detsch aus Riedenberg wird am Montag, 31. Oktober, um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Abrufbar ist die aktuelle Staffelfolge darüber hinaus bereits jetzt in der Mediathek.