Wegen der stark steigenden Infektionszahlen hat Oberbürgermeister Dirk Vogel in diesem Jahr zum 9. November lediglich eine Erklärung abgegeben. Eine offizielle Kranzniederlegung in großem Kreise, wie sonst üblich, gab es nicht.
Er erinnere sich gut an seinen leider schon verstorbenen Geschichtslehrer Elmar Manhardt. Der habe damals , als Dirk Vogel in der 10. Klasse war, vom Schicksalstag der Deutschen gesprochen. Das habe er sich bis heute gemerkt. Denn neben den freudigen Ereignissen wie dem Fall der Mauer sei der 9. November vor allem ein Tag der Trauer und des Gedenkens an die Reichspogromnacht , als die Nationalsozialisten 1938 ihre Macht und Kraft auf der Straße bewiesen.
Hinweise auf diese fatale Entwicklung habe es schon genau 15 Jahre zuvor gegeben. Damals, am 9. November 1923, sei der Putschversuch Hitlers noch gescheitert. Das Ziel des Umsturzversuchs war die Beseitigung der parlamentarischen Demokratie und die Errichtung einer nationalistischen Diktatur gewesen.
"Fatale Entwicklungen kommen nicht ohne Vorankündigung. Sie werfen ihre Schatten voraus", so der Oberbürgermeister in einem Schreiben an die Presse. Das lehre uns dieser besondere Tag in der deutschen Geschichte.