
Sie gelten als geheimnisvolle „ Urwälder “, hier darf Natur Natur sein und sich ungestört entwickeln. Die Kernzonen im Unesco-Biosphärenreservat Rhön machen nur etwa drei Prozent der Gebietsfläche aus, sind aber für den Naturschutz und für die Forschung ‒ vor allem mit Blick auf den Klimawandel von enormer Bedeutung. Am Kernzonentag am Freitag, 6. Oktober, kann man diese wertvollen Lebensräume bei kostenfreien Führungen erleben.
Das Ziel aller Kernzonen ist, der Natur einen Rückzugsort zu bieten und eine ungestörte Entwicklung zu ermöglichen, heißt es in einer Pressemeldung aus dem Unesco-Biosphärenreservat Rhön. Menschliches „Eingreifen„ findet hier nur für Forschung und Monitoring statt. Denn: Anhand von Untersuchungen in diesen besonderen Naturschutzgebieten lässt sich beobachten, wie sich die Natur (weitgehend) ohne Einwirken des Menschen entwickelt.
Soweit keine Beeinträchtigung des Gebietes besteht, stehen Kernzonen außerdem für Bildung für nachhaltige Entwicklung zur Verfügung: Schwerpunkte sind vor allem das Wildniserleben und das Verständnis für die Entstehung von (neuer) Wildnis. Auch am länderübergreifenden Kernzonentag im Unesco-Biosphärenreservat Rhön kann man bei geführten Wanderungen diesen besonderen Naturraum kennenlernen.
„Unterwegs mit den Biosphären-Rangern Johannes Urban und Felix Räder“ heißt es am Freitag, 6. Oktober, im bayerischen Teil der Rhön. Um 10 Uhr ist Treffpunkt am Wanderparkplatz Gangolfsberg in der Nähe des Schweinfurter Hauses. Von hier aus geht es mit den Biosphären-Rangern direkt in die Kernzone, die gleichzeitig Naturwaldreservat und Naturschutzgebiet ist. Der Weg schlängelt sich auf teils schmalen Pfaden zu den Basaltprismenwänden und dem Teufelskeller und entlang des Elsbachs zurück zum Ausgangspunkt. Dabei kann man einen naturnahen Buchenmischwald erleben – und Einblicke in die Kernzonenforschung und in die Tier- und Pflanzenwelt erhalten.
Die Strecke ist rund drei Kilometer lang, die Führung dauert etwa drei Stunden. Die Führung ist für Familien mit Kindern geeignet, der Rundweg ist allerdings nichts für Kinderwagen. Anmeldung bei der Bayerischen Verwaltung des Unesco-Biosphärenreservats Rhön, Tel.0931/380 16 64 oder per E-Mail an brrhoen@reg-ufr.bayern.de.
Im Hessischen Teil der Rhön werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Naturschutz-Experten Elmar Herget begleitet. Um 14 Uhr ist Treffpunkt am Parkplatz Schornhecke – nicht am großen Wanderparkplatz auf bayerischer Seite, sondern am kleinen Parkplatz direkt linkerhand am Franzosenweg (aus Richtung Wüstensachsen). Elmar Herget, Sachgebietsleiter Naturschutz bei der Hessischen Verwaltung des Unesco-Biosphärenreservats Rhön, führt durch die Kernzone Steinkopf, zur Kernzone Stirnberg und dann entlang der Landesgrenze Hessen-Bayern wieder zurück. Unterwegs geht es nicht nur durch den Wald, sondern auch durch Offenland. Man lernt also nicht nur zwei hessische Kernzonen kennen, sondern auch die umliegenden Pflegezonen mit ihren wertvollen Huteflächen. Die Strecke ist rund fünf Kilometer lang, die Führung dauert etwa 3,5 Stunden und ist für Familien mit Kindern geeignet, allerdings ist der Weg zum Teil steil. Anmeldung der Hessischen Verwaltung, Tel. 0661/600 678 00 oder per Mail an info@br-rhoen.de.
Die Koordinaten für die Treffpunkte der Führungen finden Sie online unter biosphaerenreservat-rhoen.de . red