
Bestrebung des Rhön Klub-Zweigvereins ist das Wandern in der gesamten Mittelgebirgs-Region und gelegentlich auch in fernen Zielen. Guter Brauch im Hammelburger Zweigverein sind jedoch auch die beliebten, mehrtägigen Wander- und Kulturfahrten, die heuer an die Moselschleife und Umland führten.
Herbert Klabouch, erfahrener Organisator solcher Trips, durfte sich in der letzten Septemberwoche über einen voll besetzten Bus freuen, den Werner Meder sicher in das Rhein-Mosel-Tal steuerte. Die Grüße des Vereins-Vorsitzenden Alfred Jeurink, der aus persönlich Gründen an der Teilnahme verhindert war, überbrachte sein Stellvertreter Franz Herrler.
Erstes Etappenziel auf dem Weg nach Leiwen war Bingen, wo die Mitfahrer eine Überraschung erwartete. Klabouch nutzte Kontakte und bat den ehemaligen Lehrer des Frobenius-Gymnasiums, „Ben“ Lindner, der in Bingen lebt, um eine Führung am so genannten Kultur-Ufer der Stadt, eine drei Kilometer lange Flaniermeile mit Restaurants, Museen, Cafes und Kneipen.
In den Weinbergen
Gerne wäre einige länger geblieben doch war es noch ein gutes Stück Wegs bis zum Ziel. Leiwen ist eines der vielen Weindörfer an der Moselschleife, die ein großartiges Bild bei der Einfahrt bot. Hier liegt die ausgedehnte Ferienanlage „eurostrand“ in der die Hammelburger quartierten. Für den folgenden Montag stand eine etwa zehn Kilometer lange Wanderung in den Weinbergen oder wahlweise eine Planwagenfahrt durch die Rebenhänge auf dem Programm. Vor allem die Steillagen verblüfften, die bis zum Neigungswinkel von rund 70 Grad reichten.
Beide Events fanden bei den fränkischen Gästen Zuspruch. Was ein bisschen aus dem Rahmen fiel, war die Planwagen-Musik. Vermutlich war der Wagenlenker, Gerhard Meter, ein glühender Fan von Freddy Quinn-Songs, die zwei Stunden lang liefen. Am Abend gab es eine Modenschau, bei der auch drei Damen aus Hammelburg als Models auftraten: Edeltraut Herrler, Gisela Frömmichen und Brigitte Keidel erhielten mit den Damentrends aus der hauseigenen Boutique viel Beifall.
Der nächste Tag gehörte einer Moselschifffahrt nebst Passage der Schleuse Detzem.
In Bernkastel-Kues genossen die Teilnehmer in einer bemerkenswerten Innenstadt, die Wert auf historisches Flair legt, ein paar schöne Stunden. Am Abend wartete im riesigen Speisesaal des Quartiers ein Moderator mit einem Musikquiz auf. Davor war noch eine Weinprobe angesagt. Der Mittwoch stand zur freien Verfügung und konnte für einen zweistündigen Weinbergspaziergang oder ein Minigolf-Spiel genutzt werden.
Der vorletzte Tag gehörte komplett einem Ausflug nach Koblenz. In der weit bekannten Stadt ist für Touristen das „Deutsche Eck“ mit seinem Reiterstandbild, das Kaiser Wilhelm I. zeigt, eine Attraktion. Wie der kundige Gastführer Andreas Kohl informierte, war die Moselregion immer wieder Zankapfel zwischen französischen und deutschen Interessen. Die interessante Führung Kohls zeigte die historische Vielfalt der Stadt in Form von Kirchen, ehemaligen Ordensbauten und Patrizierhäusern. Die Stadt war seit jeher einer der wichtigsten Umschlagplätze der Flussschifffahrt.
Mit zahlreichen Eindrücken und Informationen fuhren die Besucher aus Franken zurück in die Heimat. Einig waren sich die rund 50 Mitfahrer über einen interessanten, abwechslungsreichen Kurzurlaub.
