
Denn die bestehende Vorstandschaft stellte sich nicht nur geschlossen zur Wiederwahl, sondern wurde auch einstimmig in den jeweiligen Positionen bestätigt.
Vorsitzender Thomas Leiner bedankte sich für das Vertrauen und das Lob von Wahlvorstand Gerhard Grapp für „die sinnvolle Arbeit des Fördervereins , der die Fachbereiche der Berufsschule dort finanziell unterstützt, wo der Landkreis als Sachaufwandsträger nicht verantwortlich ist“.
Überschaubar war 2024 die Arbeit des Vorstands, aber nicht weniger wichtig, denn die Wünsche der Fachbereiche an den Förderverein mussten abgewogen und die finanziellen Mittel genehmigt werden. Dank eines erfolgreichen Berufsinformationstages (BIT) 2024 hatte man ein gefülltes Budget, dass man für unterschiedliche Anschaffungen beziehungsweise Unterstützungsangebote genutzt habe.
Der „BIT“ war für Leiner auch eine gute Gelegenheit, mit den ausstellenden Betrieben und Institutionen Kontakt aufzunehmen – mit dem Ergebnis, dass er acht Ausstellungsbetriebe als neue Mitglieder des Fördervereins gewinnen konnte. Die Werbung um neue Mitglieder soll weitergehen, zum Beispiel über den Jahresbericht zum Schuljahr 2024/25 oder über einen Flyer – momentan sind es 68 Einzelmitglieder und 69 Firmen beziehungsweise Institutionen.
Abschiedspräsente bezahlt
Vertreten war man auch bei der Sitzung des Berufsschulbeirates sowie bei den Verabschiedungen der Absolventen, die ein vom Förderverein bezahltes Abschiedspräsent erhielten. Seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Vorstand dankte er ebenso für die vertrauensvolle Zusammenarbeit wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen .
Schatzmeister Roland Bitsch stellte in der Jahresrechnung die Einnahmen und Ausgaben gegenüber, wobei sich die Mitgliedsbeiträge mit 5750 Euro und die Spenden unter anderem aus dem Berufsinformationstag mit 10.536 Euro niederschlugen. Bei den Aufwendungen addierten sich die Ausgaben für die Verwaltung und den „BIT“, für die Unterstützung der Abschlussveranstaltungen und die Wünsche der Fachbereiche auf 9746 Euro. Für die Fachbereiche wurden unter anderem Geräte für den Sportunterricht, Arbeitshefte für BVJ/BIK-Klassen oder Seminare für bewusste Körpersprache finanziert – letzteres in Zusammenarbeit mit dem Maßbacher Theater und als Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf Bewerbungsgespräche.
Rund 300.000 Euro für Ausstattung und Maßnahmen
In der Summe habe der Verein seit seiner Gründung im Jahre 1995 rund 300.000 Euro für Ausstattung und Maßnahmen aufgebracht, die wünschenswert sind und dem Wohle der Schulgemeinschaft dienen, jedoch nicht vom Landkreis übernommen wurden. Dank des Überschusses aus 2024 habe man stabile Rücklagen, so dass der Verein auch in einem Jahr ohne „BIT“ seine Förderpraxis beibehalten kann. „Alles ordnungsgemäß, keine Beanstandungen“ – so Rechnungsprüfer Heinz Stempfle. Die Entlastung durch die anwesenden Mitglieder erfolgte einstimmig.
Gewürdigt wurden vom Vorsitzenden Leiner die Gemeinde Oerlenbach, vertreten durch Bürgermeister Nico Rogge , und die Marktgemeinde Bad Bocklet, die seit dem Jahre 2020 Mitglied im Verein sind und für ihre 25-jährige Verbundenheit ein Präsent erhielten.
In den Ämtern bestätigt
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Thomas Leiner als Vorsitzender im Amt bestätigt. Gleiches gilt für die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Birgit Winzek (Geschäftsleitung Heiligenfeld Kliniken) und Karin Maywald (als Schulleiterin gesetzt), für Schatzmeister Roland Bitsch und Geschäftsführer Thomas Burkard. Rechnungsprüfer wurden Heinz Stempfle und Winfried Behringer.
Einen Einblick in die aktuelle Schulsituation gab es von Schulleiterin Karin Maywald, die für 1766 Schülerinnen und Schüler (Stand: Oktober 2024) sowie 70 Lehrkräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung verantwortlich ist. Mit 608 angehenden Bestattungsfachkräften sei man die zentrale Berufsschule in Deutschland mit einem Einzugsgebiet für 13 Bundesländer – nur in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen gibt es landeseigene Berufsschulklassen für diesen Beruf.
Weitere Berufszweige sind unter anderem Kaufleute im Gesundheitswesen (144 Auszubildende), Kaufleute im Büromanagement (93), Köche (71), Hotelfachleute (58), Kfz-Mechatroniker (140), Maler und Lackierer (51), Tischler (51) und Friseur (22) – insgesamt werden rund 30 verschiedene Berufe in Bad Kissingen beschult, und in den allermeisten Fällen handelt es um sogenannten Block-Unterricht, bei dem die Auszubildenden wochenweise während des Schuljahrs unterrichtet werden.
Berufsvorbereitungs-Klassen
Die aktuelle Situation spiegelt sich in der Schule wider mit Berufsvorbereitungs-Klassen, in der berufsschulpflichtige Jugendliche ohne Ausbildungsplatz unterrichtet werden, oder Berufsintegrations-Klassen, in denen junge Heranwachsende mit Migrationshintergrund und ohne ausreichende Deutschkenntnisse betreut werden.
Auf Nachfrage bezifferte Maywald die Zahl auf rund 130 Personen, wobei auch in den Fachklassen der Gastronomie oder anderer Gewerke Auszubildende mit mangelnden Deutschkenntnissen vertreten sind – „eine Herausforderung für den Unterricht“, so die Schulleiterin . Sie verwies auf Sprachkurse, die in Zusammenarbeit mit Bamf ( Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ) angeboten werden.
Raumsituation entspannt
Trotz der gestiegenen Zahlen bei den Auszubildenden und den Klassen habe sich die Raumsituation entspannt, weil ehemalige Praxisräume für Metzger, Bäcker und Fachverkäuferinnen in drei Klassenräume umgebaut worden sind. Dadurch seien drei größere Unterrichtsräume entstanden, die modern ausgestattet sind und multifunktional unter anderem auch für Prüfungen genutzt werden können. Dagegen sei die Personalsituation weiterhin angespannt, weil Lehrkräfte fehlten – eine Situation, die man mit Handwerks- und Dienstleistungsberufen teile.
Auf den letzten Metern sei man beim „Profil Inklusion“, wo man die Implementierungsphase abschließe und für den Herbst 2025 die Zertifizierung anstrebe.
