Eineinhalb Jahre ist es her, dass der Vorentwurf für das Bahnhofsgelände Rupboden der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Jetzt soll der überarbeitete Entwurf an den Fördergeber, das Amt für Ländliche Entwicklung, gehen.
Das Problem dabei: „Aktuell werden viele Förderungen gestrichen“, sagt Bürgermeister Matthias Hauke in der Woche vor Weihnachten. Konkret meint er damit die Auswirkungen des Urteils vom Bundesverfassungsgericht zum Bundeshaushalt Mitte November. Der Bund muss an vielen Stellen Einsparungen tätigen.
Kosten für Bahnhof Rupboden nur wenig gestiegen
Dennoch sei das Bahnhofsprojekt ein „Bestandsprojekt“ für das Amt für Ländliche Entwicklung, wie Sebsatian Schneider vom zuständigen Planungsbüro Toponeo betont. Mit einer kompletten Ablehnung der Förderung rechne er deshalb nicht. Trotzdem sei davon auszugehen, dass die ursprünglich geplanten 75 Prozent Förderung wohl nicht fließen werden.
Im Sommer 2022 lag die Kostenberechnung bei 626.000 Euro für die Umgestaltung. Heute, eineinhalb Jahre später, gebe es eine Kostenberechnung von 639.000 Euro. Die Kostensteigerung falle verhältnismäßig gering aus. Der Grund sei, dass man eine gute Lösung für die Toilettenfrage gefunden habe.
Hoffen auf Beginn im Frühjahr
So seien, sagt Schneider, zwei Toilettencontainer geplant, die günstig zu erwerben sind. Die Kosten dafür belaufen sich auf 2500 Euro, ein Barcontainer für die Bewirtung in den Sommermonaten sei ebenso günstig für 5200 Euro von einer Landesgartenschau zu erwerben. „Dagegen erhöhen sich die Entsorgungskosten für die Bauarbeiten “, sagt Schneider.
Die nächsten Schritte sehen für das Gemeindeoberhaupt so aus: „Der Entwurf soll an das Amt für ländliche Entwicklung gehen zur Prüfung, parallel sollten wir die Bauanträge beim Landratsamt einreichen.“ Die Hoffnung sei, einen vorzeitigen Maßnahmebeginn zu erhalten. Mit einer sofortigen Förderzusage rechnet allerdings niemand.
Damit spielt für die Gemeinde auch ein Risiko mit: Versagt oder reduziert das Amt aus besagten Gründen die Förderung, dann bleibt mehr an der Gemeinde hängen. Deshalb stehen zwei Gemeinderäte nicht hinter der Entscheidung des Gremiums. „Ohne Förderbescheid kann ich dem nicht zustimmen“, äußert sich Alexander Kessler.
Schutz für seltene Tiere am Bahnhof
Bürgermeister Hauke betont hingegen: „Es gibt immer ein Restrisiko, aber wenn wir jetzt nicht schnell sind, dann gibt es diese Förderung eventuell gar nicht mehr.“
Hauke hoffe auf einen vorzeitigen Maßnahmebeginn, weil es laut Unterer Naturschutzbehörde nur zwei Zeitkorridore im Jahr für Baubeginn gebe. Dies seien Vermeidungsmaßnahmen, um eventuell unter Schutz stehende Tiere zu beeinträchtigen. „Die zeit drängt, wir sollten im Frühjahr mit dem Bau beginnen“, sagt Hauke deshalb.
Was ist geplant?
- Ein ebener Platz für Freizeitaktivitäten und zur Begegnung mit Tischtennisplatte, Sitzmobiliar, E-Bike-Ladestelle und Sonnenschirmen neben den Gleisen.
- Auf den Schienen: Neben dem Schienenbus sollen zusätzlich Rollholzdecks als Bühnenelemente für Veranstaltungen installiert werden.
- Ein Gastronomiemodul mit WC
- Vier Wohnmobilstellplätze mit Terrassen
- Für den Naturschutz sind zwei Reptilienburgen eingeplant.
- Bepflanzung: Robinien, Akazien und Buchen sowie eine Staudenmischpflanzung am Schienenbus.
- Parkplatz für Autos
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