
Stille Betroffenheit ob der Zukunftsaussichten herrschte bei der Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie Garitz , als Vorsitzende Herta Kaiser auf die Neuwahlen des Jahres 2024 blickte: „Vorstandsmitglieder stehen aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl.“ Angesichts 400 Mitglieder müsste es doch Personen geben, die ein Ehrenamt übernehmen – „ansonsten müssen wir uns erkundigen, wie die Auflösung des Vereins abläuft“.
„Sind Vereine Auslaufmodelle?“ – diese Frage stelle sich, weil jüngere Menschen sich anders organisieren und engagieren. Man treffe sich für ein Projekt und gehe danach wieder auseinander, so Herta Kaiser .
Über Engagement nachdenken
Jahrzehntelanges Engagement, auch in verantwortlichen Positionen, sei das Markenzeichen der Kolpingsfamilie Garitz gewesen und damit Grundstein für zahlreiche Aktionen im Ort für das Gemeinwohl wie Krippenausstellungen, Bau der Kolpingkapelle, Altkleidersammlung und viele gemeinsame Ausflüge und Reisen. Darüber hinaus engagierte man sich auch auf internationaler Ebene durch Unterstützung der Erdbebenopfer in der Türkei, bei der Lieferung von Hilfsgütern für Rumänien oder in der Ukraine.
Dieses soziale Engagement zeigte sich unter anderem bei der Spendensumme, die im Jahr 2022 fast 10.000 Euro betrug.
Die Verantwortung in jüngere Hände zu geben, sei ein verständlicher Wunsch, so Herta Kaiser . Sie bat die Mitglieder , sich die Möglichkeit des verantwortlichen Mitwirkens zu überlegen oder geeignete Personen daraufhin anzusprechen.
Interessierte Personen könnten zum Beispiel an einer Vorstandssitzung teilnehmen, um einen Einblick in die Organisationsstruktur und Aufgabenbereiche der Kolpingsfamilie zu erhalten.
400 Mitglieder
Knapp 50 Mitglieder interessierten sich im Garitzer Kolpingheim für die Rechenschaftsberichte des Vorstandes, die den Zeitraum von 18 Monaten seit der letzten Jahreshauptversammlung im Oktober 2021 umfassten. Herta Kaiser untergliederte die 400 Mitglieder in 68 Köln-Mitglieder, 116 Garitzer Mitglieder und 216 Freunde der Kolpingsfamilie .
Aufgrund der Corona-Pandemie seien Gratulationen bzw. Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften durch persönliche Besuche erfolgt – insgesamt 47 Mal wegen runden Geburtstags oder besonderer Hochzeitsdaten und 21 Mitglieder für langjährige Treue zur Kolpingsfamilie .
In ihrem Rückblick ging Herta Kaiser auf die Aktivitäten wie die Teilnahme an Tagungen auf Diözesanebene, auf die Maiandacht an der Kolpingkapelle, auf den Emmausgang und auf gesellige Aktivitäten ein. Ihr Dank galt Karl Koch , der sich um die Pflege von Kolpingkapelle und -heim kümmert. Applaus war das Dankeschön der Mitglieder .
Aus der Kleidersammlung, die über Container erfolgt, erhielt man einen höheren Betrag, den man als Grundlage für die Spenden nutzte – jedoch wurden wieder einmal die Kleider-Container im Riedgraben in Brand gesteckt – Tätersuche leider erfolglos.
Kaiser berichtete zudem von der moderaten Beitragserhöhung, die vom Kolpingwerk für die „Köln-Mitglieder“ verabschiedete, und skizzierte die sozialen Errungenschaften des Kolpingwerks, das auf den 1849 von Adolph Kolping gegründeten katholischen Gesellenvereins basiert. Im Kassenbericht von Johannes Müller ergab sich ein Minus von knapp 7500 Euro – geschuldet der hohen Spendenbereitschaft der Kolpingsfamilie Garitz . Übersichtlich bezifferte er die Einnahmen und Ausgaben und diese Übersichtlichkeit wurde von den Kassenprüfern gelobt.
Bei den Ehrungen gab es für Heinrich Fuchs und Heinz Koch , beide über Jahrzehnte im Vorstand der Kolpingsfamilie , die Auszeichnung für 50 Jahre Mitgliedschaft beim Kolpingwerk Deutschland – verbunden mit Urkunde, goldener Ehrennadel und Gutschein für einen Aufenthalt in einer Kolping-Ferienstätte. Die Urkunde für 65-jährige Treue zur Kolpingsfamilie Garitz gab es für Hans Kröner.
Nachdem Gemeindereferentin Barbara Voll das Engagement der Kolpingsfamilie Garitz mit „vielen Initiativen und Veranstaltungen“ gewürdigt und als „offene Gemeinschaft“ gewürdigt hatte, gab Herta Kaiser noch einen Ausblick auf die Termine 2023 – verbunden mit der Bitte, sich für auswärtige Veranstaltungen rechtzeitig anzumelden, damit man Planungssicherheit in Bezug auf Fahrgemeinschaften und Kartenwünsche habe. Klaus Werner