Die Abschlussveranstaltung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Nüdlingen – kurz ISEK – am 16. März fand großen Anklang bei den Nüdlinger Bürgern. In der gut besuchten Schulturnhalle stellte die Gemeinde gemeinsam mit dem Architektur- und Ingenieurbüro Perleth die Grundzüge des neuen Konzepts vor. Alexander Böse von der Steuerkanzlei Henn und Fries klärte die Bürger zusätzlich über die Steuervergünstigungen auf, die private Sanierungen im Gebiet betreffen.
Nach anderthalb Jahren Planung – darunter der Auftaktveranstaltung im November 2021 und einem „Marktplatz der Ideen“ im Juni letzten Jahres, bei dem Nüdlinger Bürger ihre Ideen einbringen konnten – stehen die Grundpfeiler des Entwicklungskonzepts, die in einer Präsentation gezeigt wurden. Dass das Sanierungsgebiet im ungewöhnlich großen Ausmaß von 25 Hektar von der Regierung von Unterfranken bewilligt wurde, sei ein Erfolg, so Bürgermeister Harald Hofmann . „Wir haben um jeden Quadratmeter (des Sanierungsgebiets) gekämpft“.
Grünes Band durch die Gemeinde
Nach einer kurzen Beleuchtung der Potenziale und Schwächen des Sanierungsgebiets stellten Christiane Wichmann und Leonie Kuhn vom Büro Perleth das „Leitbild Nüdlingen 2040“ vor: Im Fokus stehen hierbei Ziele wie die Etablierung eines „grünen Bands“ durch die Gemeinde, die Stärkung von Zentren im Ortskern und Barrierefreiheit sowie ein einheitliches Parkkonzept.
Mit 22 Maßnahmen wird die Gemeinde in Zukunft versuchen, den Altort Nüdlingen in verschiedenster Hinsicht zu optimieren. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf der Neugestaltung der Ortsmitte: Neben einer geplanten Verschmälerung des Straßenraums zugunsten neuer Grünflächen und Schallschutzmaßnahmen am Saint-Marcel-Platz werden auch Umnutzungen in Betracht gezogen, so etwa das erste Obergeschoss der Museumsgaststätte als Bürgersaal mit barrierefreiem Zugang.
„Wir versuchen, uns auch ökologisch zu verbessern und mehr Grün und weniger Asphalt zu bekommen“, erläutert Christiane Wichmann, Stadtplanerin beim Architektur- und Ingenieurbüro Perleth.
Bei privaten Projekten im Sanierungsgebiet lohne es sich, so Steuerberater Alexander Böse , die Förderfähigkeit der Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen und die steuerliche Absetzungshöhe zu prüfen: Bei vermieteten Objekten gibt es hier eine Steuerförderung wie auch bei eigenbewohnten Gebäuden. Auch sei es wichtig, die Bescheinigungsfähigkeit an sich zu prüfen – hier helfen die Vorgaben einer geplanten Gestaltungsfibel und als erster Schritt vor jedem Sanierungsvorhaben die Rücksprache mit dem Sanierungsberater, der das Konzept in Zukunft begleiten werde.
Zeitplan
In der anschließenden Fragerunde kam die Sprache noch einmal auf die geplante Gestaltungsfibel. Der Zeitplan der Erarbeitung hänge von vielen Faktoren ab, so Wichmann, darunter auch die Zustimmung der Regierung von Unterfranken . Das Team zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Fibel bereits gegen Jahresende vorliegen könnte. Weiterhin wurde nach dem Sanierungsberater der Gemeinde gefragt: Die Beratungsgespräche sollen für die Nüdlinger kostenfrei erfolgen. Den Bürgern wird empfohlen, sich schon im Vorfeld mit den geplanten Steuervorteilen vertraut zu machen und aufgrund der individuellen Bedingungen jedes privaten Sanierungsprojekts gegebenenfalls einen Steuerberater hinzuzuziehen. Alle kommenden Schritte ISEK betreffend werden auch auf der Website der Gemeinde und in den Nüdlinger Nachrichten dokumentiert.
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