
Sage noch einmal einer Vorlesen sei out. Nein, was für ein Unsinn. Vorlesen ist in. Fragen Sie nur einmal die Klasse 4a der Schlossberg-Grundschule Nüdlingen. Die lernte jetzt am bundesweit ausgerichteten Vorlesetag den kleinen Nick kennen, eine Figur, deren lustige Geschichten René Goscinny erfunden und die der Zeichner Sempé so witzig bebildert hat. Siegfried Farkas, Redakteur der Main-Post, las der Klasse aus dem Band Der kleine Nick und seine Bande vor. Fußball heißt die Geschichte, passend zum Vorlesetag 2019. Dessen Leitgedanke lautete: Sport und Bewegung.
Beim Vorlesen ging es übrigens ganz anders zu, als im Fußballstadion. Es war mucksmäuschenstill. Nur Lachen durchbrach gelegentlich die Stille, etwa wenn Nick und seine Freunde sich gerade besonders schön verhauten oder ihre Väter sich besonders blöd blamierten.
Am Ende kam es sogar noch zu einem Fachgespräch über Spielsysteme im Fußball. Die Nüdlinger Kinder erkannten dabei schnell, dass das WM-System, nach dem in der Nick-Geschichte gespielt wird und mit dem Sepp Herberger und die deutsche Nationalmannschaft 1954 Weltmeister wurden, nichts mit der WM zu tun hat. Sondern mit dem Bild, das sich ergibt, wenn man das Spielsystem an die Taktiktafel schreibt und die Positionen der Stürmer und Halbstürmer sowie die der Verteidiger und der Läuferreihe mit Linien verbindet. Vorgelesen bekommen und dazu noch etwas über Fußball lernen: Der kleine Nick würde das bestimmt "prima" finden.