Seit Jahren plant die Lebenshilfe-Werkstatt die Modernisierung ihres Standorts in der Berliner Straße. Dabei musste auch die Frage nach einer provisorischen Produktionsstätte für die Zeit der Umbauarbeiten geklärt werden. Nun ist es soweit: Der Umzug von Personal und den Beschäftigten steht bevor.
Die Lebenshilfe wird in das frühere BayWa-Gebäude im Gewerbegebiet Thulbafeld verlegt. Sie mietet sich für drei Jahre ein, wie Werkstattleiter Thomas Porkristl erklärt. Rund 200 Personen seien von dem Umzug betroffene.
Die Holzbearbeitung kommt nicht mit. Sie bleibt in ihrer Werkstatt an der Kissinger Straße. Auch die Metallbearbeitung kann nicht umziehen. Der Boden im BayWa-Gebäude ist für die tonnenschweren Maschinen nicht tragfähig genug, weil dort eine Fußbodenheizung verlegt ist, erklärt Porkristl.
Für die Lebenshilfe war es ein entscheidender Schritt, eine Ausweichstätte zu finden, da die Produktion während des Umbaus nicht pausieren kann. Porkristl sagt: "Wir müssen und wollen weiter produzieren." Das erwarteten die Kunden, insbesondere die Auftraggeber aus der Industrie. So wird die Produktion trotz Umzug nahtlos fortgesetzt. Die Beschäftigten seien Umzüge gewohnt. Innerhalb des Standorts habe es schon häufiger Verlegungen gegeben.
Das BayWa-Gebäude habe er schon länger im Blick gehabt, sagt Porkristl. Die Immobilie gehört nun einem Hammelburger Unternehmer, der aber in der Zeitung nicht genannt werden will.
Die Lebenshilfe musste einige Umbauarbeiten vornehmen. So wurde auf einem Teil des früheren Parkplatzes eine Leichtbauhalle errichtet. Sie dient als Mensa und Essensausgabe. Außerdem sorgen Container für zusätzliche Sanitäranlagen. Denn insbesondere müssen behindertengerechte Toiletten bereit gestellt werden.
Die Fläche der früheren Ausstellungshalle im vorderen Teil des Gebäudekomplexes ist durch Trennwände neu eingeteilt worden. Der Bürotrakt im hinteren Teil dient als Gruppenraum und im Obergeschoss kommt die Verwaltung unter.
Nach dem Umzug steht dem Umbau am Lebenshilfe-Standort eigentlich nichts mehr im Weg. Einen genauen Termin für den Baubeginn kann Porkristl aber noch nicht nennen. Das hänge davon ab, wie die Unternehmen zur Verfügung stehen. Die Genehmigungen sind zumindest alle da. Im Laufe des Jahres sollen die Arbeiten starten. "In drei Jahren wollen wir mit unserer Hauptbaumaßnahme fertig sein", sagt Porkristl.
Das BayWa-Gebäude steht seit mehr als zehn Jahren leer, seit der Schließung der Hammelburger Haustechniksparte. Es gab seitdem aber immer wieder Zwischennutzungen. So hatte die Projektleitung für den Bau der Gaspipeline die Immobilie als Büroraum angemietet. Später richtete die Regierung von Unterfranken eine Notunterkunft für Flüchtlinge darin ein. Diese zogen Ende 2015 ein. Zum 31. Juli 2016 wurde die Notunterkunft geschlossen. Anfang 2017 wurde die Betten, die noch in Reserve vorgehalten wurden, ausgeräumt. Danach verkaufte die BayWa das Gebäude.