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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Hacker-Angriff auf Info-Säulen?
Die Info-Bildschirme in den Kuranlagen müssen durch ein komplett neues System ersetzt werden. Schon seit einiger Zeit waren sie außer Betrieb. Das sind die Hintergründe.
Alle elektronischen Info-Stelen der Staatsbad GmbH in den Bad Kissinger Kuranlagen müssen durch ein neues System ersetzt werden.       -  Alle elektronischen Info-Stelen der Staatsbad GmbH in den Bad Kissinger Kuranlagen müssen durch ein neues System ersetzt werden.
Foto: Archiv/Sigismund von Dobschütz | Alle elektronischen Info-Stelen der Staatsbad GmbH in den Bad Kissinger Kuranlagen müssen durch ein neues System ersetzt werden.
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 21.01.2025 16:21 Uhr

Schon vor einem Jahr mussten die elektronischen Großbildschirme in den Bad Kissinger Kuranlagen aus Sicherheitsgründen von der Staatsbad GmbH abgeschaltet werden. Damals waren auf den Touchscreens plötzlich Fremdbeiträge lesbar geworden, die von der GmbH weder genehmigt noch „mit dem Werteverständnis des Unternehmens und der Gesellschafter vereinbar“ waren. Über konkrete Inhalte will sich das Unternehmen nicht äußern.

Ob ein Hacker-Angriff die Ursache war, bei dem sich ein Dritter unerlaubt über das Internet ins System der Staatsbad GmbH eingeloggt hatte, oder ob es sich um eine unbekannte technische Lücke im Betriebssystems handelte, so dass Nutzer ungewollt über nicht identifizierte Links auf fremde Websites umgeleitet wurden, konnte nicht festgestellt werden. Aus diesem Grund war das Risiko für die gesamte Netzwerktechnik der Staatsbad GmbH von Fachleuten als kritisch eingestuft worden, weshalb das Info-System bislang abgeschaltet bleiben musste.

Vor sechs Jahren aufgestellt

Vor sechs Jahren war das elektronische Informationssystem für eine Summe „im mittleren fünfstelligen Bereich“ angeschafft worden. Inzwischen entsprechen die in den Kuranlagen aufgestellten Info-Stelen allerdings weder in Hard- noch in Software den aktuellen technischen Anforderungen sowie den geforderten Sicherheitsstandards und damit auch nicht den Anforderungen der Staatsbad GmbH als touristische Dienstleisterin, informiert deren Pressestelle.

Regelmäßig aktualisiert

Zwar sei das System seit 2017 regelmäßig aktualisiert worden, doch habe sich die in den Stelen eingesetzte Software mittlerweile so stark weiterentwickelt, dass unabhängig vom Fremdeingriff im Dezember 2022 einige Teile der Hardware wie zum Beispiel die Prozessoren und andere Geräteteile erneuert werden müssten, um die neuesten Updates zur Wiederaufnahme eines reibungslosen Betriebs einspielen zu können.

Kein Schaden entstanden

Der Staatsbad GmbH ist deshalb nach eigener Aussage durch den Fremdeingriff kein unmittelbarer Schaden entstanden, da es auch bei anderen elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen oder gängigen Computern nach einer Nutzungsdauer von mehreren Jahren regelmäßig notwendig sei, die Hardware oder Teile davon auszutauschen, um neueste Software-Versionen nutzen zu können.

„Zum jetzigen Zeitpunkt scheint eine komplette Neuanschaffung der gesamten Hardware sinnvoller als ein Austausch einzelner Teile der Hardware“, teilt die Marketingabteilung als Ergebnis ihrer Überlegungen mit. Dies bedeutet also nicht weniger, als dass alle vorhandenen Info-Stelen in den Kuranlagen abgebaut und durch ein völlig neues Informationssystem mit neuester Software ersetzt werden müssen.

Für kommendes Jahr geplant

„Da dieses Projekt mit höheren Investitionen verbunden ist, konnte die Umsetzung im laufenden Jahr noch nicht realisiert werden“, bittet die Staatsbad GmbH um Verständnis für die seit einem Jahr nicht funktionsfähigen Großbildschirme.

Der Austausch des Informationssystems ist seitens der Staatsbad GmbH im kommenden Jahr geplant. Das im Wirtschaftsplan 2024 dafür vorgesehene Budget muss allerdings von den Gesellschaftern der Staatsbad GmbH , Stadt Bad Kissingen und Freistaat Bayern, noch genehmigt werden.

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Kommentare
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  • Peter Koch
    Hat die Informationen in den Infosäulen überhaupt jemand vermisst? Ich halte solche Spielzeuge jedenfalls für hüchst überflüssig.
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    • Antworten
  • Roland Albert
    Wenn man so etwas als Fremder liest, könnte man das eventuell glauben. Weiss man um die Eigenheiten von Netzwerken und deren Topologien, fragt man sich verwundernd.
    Es ist erschütternd, wie hier Gelder innerhalb kürzester Zeit versenkt werden, ohne die technischen Möglichkeiten auszunutzen. Hier wurde wieder ein System eines Systemdienstleisters gekauft, in deren Abhängigkeit der Steuerzahler wieder ertrinkt.
    Neues Budget, neues Spiel.
    Alles auf Anfang und wiederkehrend…
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