Eigentlich war der Eindruck im Juli 2022, die Stadt wolle zügig etwas für die Stadtverschönerung tun und am Marktplatz und Anger mit relativ geringem Aufwand optische Verbesserungen erreichen. Zeitgemäße Stadtmöbel und neue Papierkörbe sind zwei wesentliche Punkte, dieses Ziel zu erreichen. Wer im Juli 2022 gehofft hatte, den nächsten Sommer in der Stadt auf neuen Sitzgelegenheiten genießen zu können, wird jetzt enttäuscht. Denn passiert ist bisher nichts. Die schnelle Stadtverschönerung vollzieht sich eher im Schneckentempo. Das hat verschiedene Gründe.
Sparsamere Lösung gewählt
Im Februar 2023 war die sogenannte Stadtmöblierung nochmals auf der Tagesordnung gestanden. Zu dieser Zeit lagen dem Stadtrat dann auch die Kosten vor. Geringer Aufwand bedeutet nicht unbedingt auch einen ganz kleinen Preis. Selbst die einfachere Gestaltungsvariante wurde vom Architekten Alexander Albert mit rund 79.000 Euro beziffert. Bei Verwendung anderer Materialien wären es sogar 150.000 Euro gewesen.
Ortstermin bremst alles aus
Schon aus diesem Grund entschied sich der Stadtrat , die Marktplatz-Verschönerung kleiner ausfallen zu lassen, als noch im Juli 2022 vorgesehen. Der Fokus liegt auf dem Anger. Am 2. März fand dann im Zuge der anstehenden Sanierung der Kapellengasse ein öffentlicher Ortstermin statt, bei dem auch ein Muster für die geplanten Sitzbänke in Betonausführung vorgestellt wurden. Denn auch die Bürger sollten ihre Meinung zu den Bänken äußern. Fänden sie die Zustimmung, würden die Bänke bestellt, hieß es.
Vereinzelt Kritik
Doch in der Stadtverwaltung ist zu erfahren, dass die favorisierten Sitzgelegenheiten bei der öffentlichen Präsentation nicht einstimmig für gut befunden wurden. Deshalb wurden die Stadtmöbel erst einmal nicht bestellt. Seitdem ruht das Thema.
Konzept wird überarbeitet
Bürgermeister Michael Kastl kann nicht sagen, ob in diesem Jahr damit zu rechnen ist, auf neuen Bänken zu sitzen. Für den Sommer auf jeden Fall sieht es schlecht aus, bestätigt Kilian Düring vom Stadtmarketing auf Anfrage. Derzeit befinde sich das gesamte Projekt in der Abstimmungsphase. Diese stehe in Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der Kapellengasse, der ab Mitte September beginnen soll. Die Entwürfe würden finalisiert und verfeinert, erklärt Kilian Düring.
Die zuständigen Stellen stehen in Kontakt, weiß auch Michael Kastl. Welche Sitzvariante jetzt tatsächlich kommt, weiß er nicht. Er findet jedoch, dass man dem Fachmann vertrauen müsste. Wenn dieser sagt, die Bänke passen, wird das so sein, ist Kastls persönliche Meinung. Architekt Alexander Albert bestätigt, dass das nochmals überarbeitete Konzept in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt werden kann.
Nochmals im Stadtrat
Der Stadtrat wird sich auf jeden Fall noch einmal mit dem Thema befassen und dann endgültig entscheiden, welche Sitzmöglichkeiten den Anger künftig verschönern werden. Der Termin steht noch nicht fest. Ohne Verzögerung, hofft der Bürgermeister, geht es mit der Sanierung der Kapellengasse, einer Zufahrt zum Anger, voran. Die ist in der Verwaltung ab Anfang/Mitte September eingeplant. Wenn alles glattläuft und kein vorzeitiger Wintereinbruch die Arbeiten stoppt, ist ein Abschluss der Baustelle bis zum Jahresende vorgesehen.
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