Es war eine Idee, zumindest vorübergehend mehr Parkplätze in der Münnerstädter Altstadt zu schaffen. Wegen der Bauarbeiten in der Kapellengasse standen über Monate am Anger auch weniger Plätze zur Verfügung. Doch so schnell wird aus dem Antrag der Freien Wähler , städtische Gebäude beziehungsweise Scheunen in der Grube abzureißen, nichts. Die Stadt muss nachweisen, was dort später einmal entstehen soll, sagte Bürgermeister Michael Kastl während der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses.
Ensembleschutz gilt
Eigentlich sollten die Ausschussmitglieder die Abrissanzeige der Stadt lediglich zur Kenntnis nehmen, denn der Antrag der Freien Wähler , zumindest vorübergehend mehr Parkmöglichkeiten in der Grube zu schaffen, war mehrheitlich für gut befunden worden.
Aber die Fachbehörden haben da ein Wörtchen mitzureden, weil die Grube – wie die gesamte Altstadt innerhalb der Stadtmauer – ein Sanierungsgebiet ist. Zwar sind die betroffenen Gebäude keine Einzeldenkmale, der Ensembleschutz gilt aber auch dort. Und die Denkmalbehörden wollen wissen, wie es mit der Nachnutzung aussieht.
Deshalb hat die Verwaltung nun einen Bebauungsplan bei den Behörden nachgereicht, wie der Bürgermeister informierte. Der existiert schon seit Jahrzehnten, konnte allerdings nie umgesetzt werden, weil es der Kommune nicht gelungen ist, einige Gebäude (vor allem Scheunen) zu erwerben.
Vielleicht reicht schon der Bebauungsplan
Britta Bildhauer war wenig begeistert von den Neuigkeiten und meinte, dass es dann ja in Jahrzehnten noch in der Grube so aussieht wie heute. Aber Michael Kastl verwies auf den vorhandenen Bebauungsplan , der nachgereicht worden war. „Vielleicht reicht das schon“, meinte er.
Norbert Schreiner brachte eine unmittelbar neben den städtischen Liegenschaften befindliche Scheune ins Spiel, in der heute auch kein Mähdrescher mehr stünde. Er wollte wissen, ob Vertreter der Stadt mit dem Eigentümer wegen eines Verkaufs gesprochen haben. „Noch nicht abschließend“, antwortete der Bürgermeister.
Dieser verwies noch einmal darauf, dass das Landesamt für Denkmalpflege wissen wolle, was dort entstehen soll. „Einfach wegreißen darf weder der normale Bürger noch wir“, betonte er.
In den Fokus nehmen
„Wichtig ist, dass wir die Grube in den Fokus nehmen, dass was vorangeht und wir mit allen Eigentümern sprechen“, sagte Leo Pfennig dazu. „Es laufen Verhandlungen“, lautete die Antwort des Bürgermeisters der in öffentlicher Sitzung nicht ins Detail gehen konnte, so viel aber sagte er schon: „Es wird mehr“, womit er den Anzahl der Grundstücke in städtischer Hand meinte. Die Grube stehe im Fokus, erklärte er.
Es sei verständlich, dass nachgefragt werde, was dort hinkommt, wiederholte Michael Kastl noch einmal. Parkplätze reichen da als Nachnutzung nicht aus. „Das müssen wir erst einmal so hinnehmen.“
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