Bad Kissingen
Von Umzug bis Nationalpark
Landrat Thomas Bold blickt zufrieden auf ein arbeitsreiches Jahr 2017 zurück.
Mit Rückblicken auf das Jahr 2017 startete Landrat Thomas Bold (CSU) sowohl in die letzte Bürgermeister-Dienstbesprechung, als auch in die letzte Sitzung des Kreistags im Jahr 2017. "Wir sind nicht immer bei allen Themen gleicher Meinung, aber wir haben zusammen mit den Kommunen viel erreicht", sagte Bold zu den Bürgermeistern. Gotthard Schlereth, Kreis-Vorsitzender beim Bayerischen Gemeindetag, dankte im Namen der Kommunen. "Wir haben ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr hinter uns", sagte stellvertretender Landrat Emil Müller (CSU).
Müller lobte die gute und zielorientierte Arbeit im Kreistag und in den Ausschüssen. "Es ist keinem Kreisrat irgendeine Information vorenthalten worden, die er wollte." Bold Stellvertreter dankte zudem der "Top-Mannschaft in der Verwaltung".
Landrat Bold ging in seinem Rückblick unter anderem auf die Standortkampagne des Landkreises ein. Mit Plakaten und Kino-Spots brachte sich die Region von Frankfurt bis Nürnberg ins Gespräch. Die zahlreichen Ideen der Kreis-Wirtschaftsförderung seien auch beim großen Preis des Mittelstandes gewürdigt worden.
Beim Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum" stand Bad Kissingen sogar im Fokus einer bundesweiten Veranstaltung: Alle Modellregionen tauschten sich hier im Februar aus. Dass das Projekt einer telemedizinisch ausgerüsteten Fachkraft, die Hausbesuche macht, noch nicht umgesetzt ist, wertet Bold nicht als Scheitern. "Wir haben trotzdem bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen."
Langfristig angelegt ist die Gründung der "Nahverkehr Mainfranken GmbH": "Ziel ist, dass wir im Jahr 2022 den Verkehrsverbund bis Fladungen und Motten haben", sagte Bold. Bis dahin seien aber noch viele Vorarbeiten notwendig. Die Städte Schweinfurt und Würzburg hätten bereits starke Verkehrsverbünde. Nun müssten alle anderen Landkreise der Region unter einen Hut gebracht werden. "Das können die Nahverkehrsbeauftragten nicht leisten", begründete Bold die Gründung der neuen GmbH, die sich um die weitere Umsetzung, Verkehrszählungen und Tarif-Harmonisierung kümmert.
Auf einem guten Weg sei das Zentrum für Telemedizin, das vor kurzem die "institutionelle Förderung" erhalten habe. Rund 250 000 Patienten profitierten jedes Jahr von Lösungen aus Bad Kissingen.
"Super angelaufen" sei die neue Rhön GmbH. Lob gab es auch für die Mitarbeiter des Landratsamtes, die den Umzug ins Telekom-Gebäude ohne Verzögerung meisterten. "Wir haben uns das Thema nicht ausgesucht", kommentierte Bold die Diskussion um den dritten Nationalpark in Bayern, und: "Ich werbe nach wie vor dafür, dass man sachlich und unaufgeregt diskutiert." Die Entscheidung, ob es nun die Rhön oder die Donau-Auen werden sollen, falle in München. "Es gibt eine klare Aussage: Gegen die Bevölkerung wird nichts passieren", sicherte Bold zu. Kreisräte und Bürgermeister hätten sich bei einer Fahrt in den Bayerischen Wald über den Nationalpark dort informiert und sich wichtige Anregungen geholt.
Von der Strom-Trasse Südlink werde der Landkreis wohl im Westen oder Osten betroffen sein, vermutet Bold. "Der Bundestag hat den Bedarf fest gestellt, es macht keinen Sinn, weiter dagegen zu kämpfen." Trotzdem müsse der Landkreis das Verfahren der Bundesnetzagentur intensiv begleiten.
Bold ging in seinem Rückblick zudem auf Leader-Projekte und Koversionsmanagement ein, aber auch auf die erste Bildungskonferenz in Hammelburg, zu der 150 Teilnehmer kamen, um sich über "Bildungswege für Neuzugewanderte" auszutauschen. Baulich investiert der Kreis seit heuer insgesamt sechs Millionen Euro in die Erweiterung und Generalsanierung des Landratsamtes. Zudem steht der Ersatzneubau für das Berufsbildungzentrum Münnerstadt an. Im Tiefbau laufen die Ausbauten der Ortsdurchfahrten Wermerichshausen und Seubrigshausen.
Im Landratsamt gab es heuer einige Personalwechsel: Nina Opfermann leitet seit September die Abteilung "Kommunale und soziale Angelegenheiten". Sie folgte auf Melanie Spatz, die zurück a die Regierung von Unterfranken wechselte. Dr. Thomas Koy leitet seit August das Staatliche Veterinäramt und die Lebensmittelüberwachung.
Im Kreistag verabschiedete Bold zudem Tim Eichenberg, den bisherigen Leiter der Abteilung "Sicherheit und Ordnung". Der 36-Jährige Jurist wechselte Anfang Dezember zur Regierung von Oberfranken. "Ich bleibe dem Landkreis verbunden", versicherte Eichenberg und sprach von einem "kollegialen bis freundschaftlichen Miteinander" mit dem Kreistag.
Gut acht Jahre war Eichenberg im Landratsamt unter anderem für den Blaulicht-Bereich zuständig. "Wichtig ist, dass sich die Akteure kennen", sagt er. Auf dieser Grundlage seien immer gute Lösungen gefunden worden. Mitgemacht hat Eichenberg in seiner Amtszeit unter anderem die Sprengung der Sinntalbrücke, den Chemie-Großeinsatz in der Bad Kissinger Theresienstraße, aber auch etliche Großkundgebungen wie den Besuch der Bundeskanzlerin oder eine NPD-Demo.
Rund 75 Mitarbeiter hatte Eichenberg in seiner Abteilung. Zudem sei ihm der Kontakt zu den 26 Kommunen wichtig gewesen: "Einzelne Gemeinden sind manchmal mit der Rechtslage überfordert", weiß der Jurist. In Erinnerungen bleiben ihm auch die Großübungen im Truppenübungsplatz Wildflecken. Trotzdem habe es ihn nach Bayreuth gezogen, wo er Jura studiert hat. Damit ist er auch näher an seiner Heimat Plauen.
"Top-Mannschaft"
Müller lobte die gute und zielorientierte Arbeit im Kreistag und in den Ausschüssen. "Es ist keinem Kreisrat irgendeine Information vorenthalten worden, die er wollte." Bold Stellvertreter dankte zudem der "Top-Mannschaft in der Verwaltung". Landrat Bold ging in seinem Rückblick unter anderem auf die Standortkampagne des Landkreises ein. Mit Plakaten und Kino-Spots brachte sich die Region von Frankfurt bis Nürnberg ins Gespräch. Die zahlreichen Ideen der Kreis-Wirtschaftsförderung seien auch beim großen Preis des Mittelstandes gewürdigt worden.
Beim Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität im ländlichen Raum" stand Bad Kissingen sogar im Fokus einer bundesweiten Veranstaltung: Alle Modellregionen tauschten sich hier im Februar aus. Dass das Projekt einer telemedizinisch ausgerüsteten Fachkraft, die Hausbesuche macht, noch nicht umgesetzt ist, wertet Bold nicht als Scheitern. "Wir haben trotzdem bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen."
Langfristig angelegt ist die Gründung der "Nahverkehr Mainfranken GmbH": "Ziel ist, dass wir im Jahr 2022 den Verkehrsverbund bis Fladungen und Motten haben", sagte Bold. Bis dahin seien aber noch viele Vorarbeiten notwendig. Die Städte Schweinfurt und Würzburg hätten bereits starke Verkehrsverbünde. Nun müssten alle anderen Landkreise der Region unter einen Hut gebracht werden. "Das können die Nahverkehrsbeauftragten nicht leisten", begründete Bold die Gründung der neuen GmbH, die sich um die weitere Umsetzung, Verkehrszählungen und Tarif-Harmonisierung kümmert.
Auf einem guten Weg sei das Zentrum für Telemedizin, das vor kurzem die "institutionelle Förderung" erhalten habe. Rund 250 000 Patienten profitierten jedes Jahr von Lösungen aus Bad Kissingen.
"Super angelaufen" sei die neue Rhön GmbH. Lob gab es auch für die Mitarbeiter des Landratsamtes, die den Umzug ins Telekom-Gebäude ohne Verzögerung meisterten. "Wir haben uns das Thema nicht ausgesucht", kommentierte Bold die Diskussion um den dritten Nationalpark in Bayern, und: "Ich werbe nach wie vor dafür, dass man sachlich und unaufgeregt diskutiert." Die Entscheidung, ob es nun die Rhön oder die Donau-Auen werden sollen, falle in München. "Es gibt eine klare Aussage: Gegen die Bevölkerung wird nichts passieren", sicherte Bold zu. Kreisräte und Bürgermeister hätten sich bei einer Fahrt in den Bayerischen Wald über den Nationalpark dort informiert und sich wichtige Anregungen geholt.
Von Strom bis Bildung
Von der Strom-Trasse Südlink werde der Landkreis wohl im Westen oder Osten betroffen sein, vermutet Bold. "Der Bundestag hat den Bedarf fest gestellt, es macht keinen Sinn, weiter dagegen zu kämpfen." Trotzdem müsse der Landkreis das Verfahren der Bundesnetzagentur intensiv begleiten.
Bold ging in seinem Rückblick zudem auf Leader-Projekte und Koversionsmanagement ein, aber auch auf die erste Bildungskonferenz in Hammelburg, zu der 150 Teilnehmer kamen, um sich über "Bildungswege für Neuzugewanderte" auszutauschen. Baulich investiert der Kreis seit heuer insgesamt sechs Millionen Euro in die Erweiterung und Generalsanierung des Landratsamtes. Zudem steht der Ersatzneubau für das Berufsbildungzentrum Münnerstadt an. Im Tiefbau laufen die Ausbauten der Ortsdurchfahrten Wermerichshausen und Seubrigshausen.
Personalwechsel
Im Landratsamt gab es heuer einige Personalwechsel: Nina Opfermann leitet seit September die Abteilung "Kommunale und soziale Angelegenheiten". Sie folgte auf Melanie Spatz, die zurück a die Regierung von Unterfranken wechselte. Dr. Thomas Koy leitet seit August das Staatliche Veterinäramt und die Lebensmittelüberwachung. Im Kreistag verabschiedete Bold zudem Tim Eichenberg, den bisherigen Leiter der Abteilung "Sicherheit und Ordnung". Der 36-Jährige Jurist wechselte Anfang Dezember zur Regierung von Oberfranken. "Ich bleibe dem Landkreis verbunden", versicherte Eichenberg und sprach von einem "kollegialen bis freundschaftlichen Miteinander" mit dem Kreistag.
Gut acht Jahre war Eichenberg im Landratsamt unter anderem für den Blaulicht-Bereich zuständig. "Wichtig ist, dass sich die Akteure kennen", sagt er. Auf dieser Grundlage seien immer gute Lösungen gefunden worden. Mitgemacht hat Eichenberg in seiner Amtszeit unter anderem die Sprengung der Sinntalbrücke, den Chemie-Großeinsatz in der Bad Kissinger Theresienstraße, aber auch etliche Großkundgebungen wie den Besuch der Bundeskanzlerin oder eine NPD-Demo.
Rund 75 Mitarbeiter hatte Eichenberg in seiner Abteilung. Zudem sei ihm der Kontakt zu den 26 Kommunen wichtig gewesen: "Einzelne Gemeinden sind manchmal mit der Rechtslage überfordert", weiß der Jurist. In Erinnerungen bleiben ihm auch die Großübungen im Truppenübungsplatz Wildflecken. Trotzdem habe es ihn nach Bayreuth gezogen, wo er Jura studiert hat. Damit ist er auch näher an seiner Heimat Plauen.
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