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Bad Kissingen
Von Hecht bis Rotauge
Eine Fischbestandsaufnahme in der Saale wurde auf einer Strecke von einem Kilometer durchgeführt.
Per Boot und Kescher ging es auf die Saale.       -  Per Boot und Kescher ging es auf die Saale.
| Per Boot und Kescher ging es auf die Saale.
Hilmar Ruppert
 |  aktualisiert: 17.08.2022 15:00 Uhr

Nahezu an der gleichen Stelle im Luitpold-Park wird seit 2006 in der Fränkischen Saale auf einer Strecke von gut einem Kilometer der Fischbestand kontrolliert, damit habe man schon gute Vergleichswerte. In einem Zyklus werden dabei zwei bis drei Mal die vorkommenden Fischarten und -größen ermittelt, wobei ein Zyklus sechs Jahre umfasst. Angestrebt wird dabei die Bewertung "gut", wobei das letzte Ergebnis mit 2,21 ein "mäßig" einbrachte.

Geleitet wurde das Unterfangen von Michael Kolahsa, Fachberater für Fischerei im Bezirk Unterfranken . Dazu eingeladen war auch Simon Kirner vom Wasserwirtschaftsamt, Fachbereich Gewässerschutz . Er freute sich, seinem Team ein Stück Praxis nahezubringen. Zur Wasser-Gütebestimmung gehörten nicht nur der Fischbestand , sondern auch das Vorkommen von Pflanzen und Kleinstlebewesen.

Bevor das Boot zu sehen war, konnte man es schon hören. Denn ein Aggregat lief, um das Elektro-Fischen durchzuführen. Dabei wird das Anoden-Netz immer wieder ins Wasser gebracht, um die Fische zu betäuben. Die Betäubung hält einige Minuten an. Die Auswertung erfolgt dann am Institut für Fischerei in Starnberg.

15 bis 17 Arten

Man finde in der Regel schon 15 bis 17 Arten, darunter Gründling, Rotauge, Hecht, Rotfeder, Nase, Aal und einige mehr. "Dabei erhalten wir auch Eindrücke von Unterwasser, die wir sonst nicht mitkriegen würden", freute sich Kolahsa über das gelungene Unterfangen. In der Natur sei alles vernetzt und der Fischbestand zeige natürlich auch die Gesundheit der Gewässer.

Kirner bezeichnete das Bewertungssystem für deutsche Gewässer als sehr komplex, aber durchaus gut. Er ging auch auf den Hochwasserschutz ein, zu dem auch die Seitenarme der Fränkischen Saale beitrügen. Deutschland sei dicht besiedelt und nicht zuletzt deshalb würden Flüsse eingezwängt, so Kirner weiter. Das Gespräch kam auch auf die Schifffahrt, auf Wasserkraftwerke mit daneben gebauten Fischtreppen oder -pässen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sich jeweils um eine Momentaufnahme handelt. Beim Thema Wasser müssten immer mehrere Rädchen ineinandergreifen. Aber es gebe ein Umdenken. "Die Grundwasserstände sind am Boden und wir müssen uns fragen ,Was ist noch angebracht?'", wollte Kolahsa zum Wassersparen animieren.

 
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