Zum Auftakt ihrer Sommerreise zu verschiedenen Standorten der Bundeswehr kommt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Montagnachmittag nach Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen). Im Mittelpunkt des Besuchsprogramms stehen laut Ministerium Gespräche mit den Soldaten der Ausbildungszentren Infanterie und Vereinte Nationen. Außerdem ist die Ministerin bei der Vorführung von Ausbildungsübungen dabei.
Rechtzeitig vor dem Besuch kündigt das Ministerium einen Ausbau der Ausbildungskapazitäten in Hammelburg an. Damit erreiche die „Trendwende Personal“ den Standort. Anfang Juli hätten 588 Soldatinnen und Soldaten einen Offiziersanwärterlehrgang begonnen, demnächst sollen es deutlich mehr sein. Neben dem soldatischen Handwerkszeug werde den Teilnehmern dort das „Selbstverständnis als Soldat und zukünftiger militärischer Führer und Vorgesetzter“ vermittelt.
Offen ist, inwieweit von der Leyen bei ihrem Besuch auch auf das Thema Traditionspflege eingeht. In Hammelburg, wo die Bundeswehr 3500 Soldaten und zivile Mitarbeiter beschäftigt, sorgte die Meldung, ein Gemälde, das Wehrmacht-General Erwin Rommel zeigt, sei übermalt worden, für Wirbel. Eine offizielle Bestätigung gab es nicht. Umstritten ist auch die Benennung einer Kaserne für übende Truppen nach General Adolf Heusinger. Wegen seiner Wehrmacht-Vergangenheit tauge der erste General der Bundeswehr nicht als Identifikationsfigur, kritisiert Militärhistoriker Michael Wolffsohn.
Während eines Lehrgangs in Hammelburg war im April auch Franco A. festgenommen worden. Der Oberleutnant wird verdächtigt, ein Doppelleben als syrischer Flüchtling geführt zu haben, um einen Terroranschlag zu planen.