An den Mehrheitsverhältnissen im Kreistag hat sich nicht viel verändert. Nur die Grünen/BfU gaben einen Sitz an die ÖDP ab (wir berichteten). Dafür gibt es jede Menge frischen Wind in den Reihen der Kreistagsmitglieder. 16 Neue lenken ab Mai die politischen Geschicke mit: Fünf bei der CSU, je drei bei SPD und Freien Wählern, zwei bei der Parteilosen Wählergruppe (PWG) und je einer bei den Grünen/BfU, der FDP und der ÖDP.
Für 16 Personen heißt es Abschied nehmen: So scheiden auf Seiten der CSU Günter Kiesel, Elisabeth Wende, Norbert Reiter, Anna Krug und Reinhard Hallhuber aus. In der SPD-Fraktion sitzen künftig Christian Zoll, Gisela Biber und Diethard Dittmar nicht mehr mit am Tisch. Mit Zoll geht übrigens der dienstälteste Kreisrat von Bord (42 Jahre). Grüne/BfU haben Annemarie Fell und Walter Bay nicht mehr in ihren Reihen.
Bei den Freien Wählern verabschieden sich mit Franz Büttner, Otto Funck und Magdalena Dünisch echte Urgesteine der Kreispolitik, denn der Ramsthaler Bürgermeister Büttner und die stellvertretende Landrätin Dünisch waren beide 24 Jahre lang im Kreisparlament vertreten. Funck scheidet nach 18 Jahren aus. Bei der PWG sind Ingo Walcher und Thomas Ullmann nicht mehr mit von der Partie. Bei der FDP sagt stellvertretender Landrat Lutz Freiherr von Thüngen adieu.
Erfahren und bekannt
Neu bei den Christsozialen integriert werden Martin Wende, Armin Warmuth, Harald Hofmann, Edgar Thomas und Michael Heppes. Studiert man die Wählerstimmen, kommt man ins Staunen: Walter Gutmann kam von Listenplatz 10 auf 7, Wolfgang Back von Platz 16 auf 8, Walter Müller von 15 auf 10, Paula Vogler von 27 auf 16 – um ein paar Beispiele zu nennen. Politische Erfahrung wird offensichtlich vom Wähler honoriert.
Oder der Bekanntheitsgrad ist hoch, wie im Fall Edgar Kasts, der seit 1996 auf hinteren Plätzen kandidiert und dann plötzlich vorn steht: Von Platz 24 kam er jetzt auf den 6. Platz (2002 war er auf Platz 4). Der Hammelburger Martin Wende ergatterte Platz 12. Und auch Edgar Thomas mag baff gewesen sein, als er von Platz 41 auf 23 hochkatapultiert wurde – und damit „drin“ ist.
Natürlich geht der Schuss auch mal „nach hinten“ los: So waren beispielsweise Michael Heppes, Brigitte Ascherl und Matthias Klement auf den Rängen 12, 17 und 14 platziert. Nach der Wahl fanden sie sich auf den Plätzen 24, 25 und 26 wieder.
Bei der SPD treten Achim Bieber, Britta Bildhauer und Thomas Menz bald neu in Aktion. Die Liste wird von erfahrenen Parteigenossen wie Sabine Dittmar, Kay Blankenburg und Ernst Stross angeführt. Auch dass Riedenbergs Bürgermeister Robert Römmelt von Listenplatz 14 auf dem 4. Rang ankam, ist mehr als nur ein Achtungserfolg. Vielversprechend ist zudem das Wahlergebnis des Neulings Thomas Menz, der von Platz 24 auf zehn vorwanderte.
Shooting-Star ist Shooting-Star. Bei den Grünen/BfU landete Christian Fenn nach Wählerstimmen auf Platz eins. Ein echter Hammer, denn er überholte nicht nur Johannes Wegner (Platz 2), sondern sogar Monika Horcher (Platz 3). Schon 2008 war er von Listenplatz 40 auf 4 gekommen. Neu bei den Grünen/BfU ist Volker Partsch.
Beliebt und angesehen
Publikumsliebling bei den Freien Wählern ist jetzt, nachdem Magdalena Dünisch die Ihrigen verlässt, Oberthulbas Bürgermeister Gotthard Schlereth, der schon 2008 nach Stimmen den dritten Platz belegte. Ihm folgen Eugen Albert und Reimar Glückler. Neu dabei sind demnächst Wolfgang Dünisch, Stefan Lang und Sabine Oschmann-Hockgeiger.
Bei der PWG stehen Jürgen Pfister und Roland Limpert an der Spitze. Dieter Muth und Beatrix Lieb heißen die neuen Kollegen. Adelheid Zimmermann macht sich weiter im Namen der FDP für Kreisthemen stark, zusammen mit dem neuen Kollegen Manfred Dittmar. 16 461 Stimmen sind für Waldemar Bug ein super Ergebnis. Auch dass die ÖDP nun einen Sitz dazu gewann, stärkt ihr Image im Kreistag. Der Dritte im Bunde ist künftig Norbert Schmäling.