Zahlbach
Vom Schicksal hinter den Orden
Harald Schneider hat ein ganz seltenes Stück in seiner Sammlung: eine Ordensspange mit Ehrenabzeichen aus drei Kriegen.
Wer war Ferdinand Federowski? Der Blick auf das historische Foto verrät: ein Soldat mit Pickelhaube und vielen Orden. Mehr erzählt es dem Laien nicht. Harald Schneider hingegen kann schon deutlich mehr herauslesen. Allein anhand der Ordensspange, die nicht nur auf Federowskis Brust zu sehen ist, sondern dem Zahlbacher inzwischen auch gehört.
Schneider ist seit gut 20 Jahren leidenschaftlicher Sammler von Orden und Ehrenzeichen und deshalb auch Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde. "Ich bekam die Spange ebenso wie das Foto von Federowskis Urenkel", erzählt er. Der heißt Rudolf Hagedorn und lebt in Bad Kissingen. Über einen Artikel in der Saale-Zeitung wurde dieser auf das außergewöhnliche Hobby Schneiders aufmerksam und nahm schließlich Kontakt auf.
Diese Ordensspange ist ein ganz besonderes Stück, das merkte der Sammler sofort, auch wegen des historischen Fotos, das als Besitznachweis gilt. "Es handelt sich bei der Spange um eine außergewöhnliche Zusammenstellung, die es so nur noch ganz selten gibt, vielleicht drei oder vier Mal", erklärt er. Einzeln könne man die verschiedenen Orden der Spange schon noch erwerben, manche seien schon für 30 Euro auf einem Flohmarkt zu bekommen. "Teurer und zugleich wertvoller werden die Stücke, wenn ein Etui dafür vorhanden ist und eine Urkunde oder ein anderer Besitznachweis", erklärt der Fachmann. Für ganz seltene Stücke müsse man mit entsprechendem Beiwerk schon deutlich mehr hinblättern. Dabei gilt: Je älter die Orden sind, um so teurer werden sie. Wie viel er für die Ordensspange bezahlt hat, will Schneider aber nicht verraten. Es ist ihm auch nicht wirklich wichtig, vielmehr, welche Orden es sind. "Sie beweisen, dass Federowski an drei Kriegen teilgenommen hat", sagt er und beginnt mit den fachlichen Erläuterungen.
Die erste Besonderheit der Ordensspange sei schon ganz links auszumachen. "Dort ist unten ein Eisernes Kreuz 2. Klasse von 1870 zu sehen", so der Sammler.
Darüber steckt im grauen Band ein Eichenlaub mit der Zahl 25 darauf. "Es wurde 1895 für 25 Jahre Wiederkehr ausgegeben", fügt er hinzu. Ganz oben ist eine sogenannte Wiederholungsspange aus dem Jahr 1914 zu sehen. Rechts neben dieser an sich schon außergewöhnlichen Dreierkombination gibt es einen Hinweis auf die Herkunft des Ferdinand Federowski.
"Denn es handelt sich dabei um eine Goldene Verdienstmedaille des Fürstentums Reuß", erklärt Schneider.
Laut des Internetlexikons Wikipedia ist das Haus Reuß ein ehemaliges Herrschergeschlecht, das ursprünglich die Verwaltung des Vogtlandes, im Osten des heutigen Bundeslandes Thüringen, innehatte. Die Reuß-Dynastie regierte in diversen Linien und Unterlinien verschiedene Gebiete. Um 1700 gab es zehn reußische Grafschaften. Noch bis zur Novemberrevolution 1918 bestanden als souveräne Bundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs das Fürstentum Reuß älterer Linie mit der Landeshauptstadt Greiz und das Fürstentum Reuß jüngerer Linie mit der Landeshauptstadt Gera. "Von dort, aus Gera, stammt auch Ferdinand Federowski, hat mir sein Urenkel erzählt", so Harald Schneider.
Der dritte Orden von links ist
eine Dienstauszeichnung für 15 Jahre, ebenso der nächste. Der Sammler kennt ihn als Dienstauszeichnung der Landwehr. Es schließen sich eine Silberne Verdienstmedaille des Fürstentums Reuß sowie eine Kriegsgedenkmünze von 1870/1871 an. "Interessant sind hierbei die Gefechtsspangen darüber", erklärt der Fachmann. Sie belegen, das Federowski im Deutsch-Französischen Krieg an Gefechten in Beaumont, Sedan und Paris teilgenommen hat.
Auch die letzten beiden Orden kann der Sammler zuordnen. Den ganz rechts kennt er als "Zentenar" - eine Jubiläumsmedaille, die zum 100. Geburtstag des preußischen Königs Wilhelm der Große ausgegeben wurde. Der zweite Orden von rechts ist ein Erinnerungskreuz an die Schlacht bei Königgrätz. Diese fand im Juli 1866 als Teil des Deutschen Krieges statt.
"Vermutlich hat Federowski dabei gegen uns, gegen Bayern, gekämpft", so der Sammler.
Das Einzige, was Schneider noch nicht herausgefunden hat, sind der Dienstgrad des Ordensspangen-Trägers, und in welcher Einheit er gedient hat. Dazu wird er jedoch schon bald einen Bekannten befragen können, der im Staatsarchiv Thüringen für ihn forscht. Dann wird mit Sicherheit schnell klar: Ferdinand Federowski war mehr als nur ein Soldat mit Pickelhaube und vielen Orden.
Diese Ordensspange ist ein ganz besonderes Stück, das merkte der Sammler sofort, auch wegen des historischen Fotos, das als Besitznachweis gilt. "Es handelt sich bei der Spange um eine außergewöhnliche Zusammenstellung, die es so nur noch ganz selten gibt, vielleicht drei oder vier Mal", erklärt er. Einzeln könne man die verschiedenen Orden der Spange schon noch erwerben, manche seien schon für 30 Euro auf einem Flohmarkt zu bekommen. "Teurer und zugleich wertvoller werden die Stücke, wenn ein Etui dafür vorhanden ist und eine Urkunde oder ein anderer Besitznachweis", erklärt der Fachmann. Für ganz seltene Stücke müsse man mit entsprechendem Beiwerk schon deutlich mehr hinblättern. Dabei gilt: Je älter die Orden sind, um so teurer werden sie. Wie viel er für die Ordensspange bezahlt hat, will Schneider aber nicht verraten. Es ist ihm auch nicht wirklich wichtig, vielmehr, welche Orden es sind. "Sie beweisen, dass Federowski an drei Kriegen teilgenommen hat", sagt er und beginnt mit den fachlichen Erläuterungen.
Wer und was steckt dahinter?
Die erste Besonderheit der Ordensspange sei schon ganz links auszumachen. "Dort ist unten ein Eisernes Kreuz 2. Klasse von 1870 zu sehen", so der Sammler.
Darüber steckt im grauen Band ein Eichenlaub mit der Zahl 25 darauf. "Es wurde 1895 für 25 Jahre Wiederkehr ausgegeben", fügt er hinzu. Ganz oben ist eine sogenannte Wiederholungsspange aus dem Jahr 1914 zu sehen. Rechts neben dieser an sich schon außergewöhnlichen Dreierkombination gibt es einen Hinweis auf die Herkunft des Ferdinand Federowski.
"Denn es handelt sich dabei um eine Goldene Verdienstmedaille des Fürstentums Reuß", erklärt Schneider.Laut des Internetlexikons Wikipedia ist das Haus Reuß ein ehemaliges Herrschergeschlecht, das ursprünglich die Verwaltung des Vogtlandes, im Osten des heutigen Bundeslandes Thüringen, innehatte. Die Reuß-Dynastie regierte in diversen Linien und Unterlinien verschiedene Gebiete. Um 1700 gab es zehn reußische Grafschaften. Noch bis zur Novemberrevolution 1918 bestanden als souveräne Bundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs das Fürstentum Reuß älterer Linie mit der Landeshauptstadt Greiz und das Fürstentum Reuß jüngerer Linie mit der Landeshauptstadt Gera. "Von dort, aus Gera, stammt auch Ferdinand Federowski, hat mir sein Urenkel erzählt", so Harald Schneider.
Mehr Pickelhaube und Orden
Der dritte Orden von links ist
eine Dienstauszeichnung für 15 Jahre, ebenso der nächste. Der Sammler kennt ihn als Dienstauszeichnung der Landwehr. Es schließen sich eine Silberne Verdienstmedaille des Fürstentums Reuß sowie eine Kriegsgedenkmünze von 1870/1871 an. "Interessant sind hierbei die Gefechtsspangen darüber", erklärt der Fachmann. Sie belegen, das Federowski im Deutsch-Französischen Krieg an Gefechten in Beaumont, Sedan und Paris teilgenommen hat.
Auch die letzten beiden Orden kann der Sammler zuordnen. Den ganz rechts kennt er als "Zentenar" - eine Jubiläumsmedaille, die zum 100. Geburtstag des preußischen Königs Wilhelm der Große ausgegeben wurde. Der zweite Orden von rechts ist ein Erinnerungskreuz an die Schlacht bei Königgrätz. Diese fand im Juli 1866 als Teil des Deutschen Krieges statt.
"Vermutlich hat Federowski dabei gegen uns, gegen Bayern, gekämpft", so der Sammler.Das Einzige, was Schneider noch nicht herausgefunden hat, sind der Dienstgrad des Ordensspangen-Trägers, und in welcher Einheit er gedient hat. Dazu wird er jedoch schon bald einen Bekannten befragen können, der im Staatsarchiv Thüringen für ihn forscht. Dann wird mit Sicherheit schnell klar: Ferdinand Federowski war mehr als nur ein Soldat mit Pickelhaube und vielen Orden.
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