Trimberg
Vollgas auf der Trimburg
Martin Guth und Christian Kraus überzeugten mit ihrem Programm beim Kabarettabend auf der Trimburg.
"Ich bin kein Hardcore-Comedian", kündigte Kabarettist Martin Guth schon vorneweg an. Vor zwei Jahren war er mit einem anderen Programm ebenfalls auf der Trimburg zu Gast. Sein aktuelles trägt den Titel "Vollgas Leben - andere Töchter haben auch schöne Mütter". Mit Geschichten rund um das ganz normale Familienleben stellte Guth die Realität gerne mal auf den Kopf. Der Verdeutlichung wegen, wie er erläutert. Darüber hinaus überzeugte er mit witzigen Songs, die Christian Kraus auf dem elektrischen Klavier und teilweise auch mit Gesang begleitete.
Nein, in eine vorhandene Schublade der Großabteilung Komik und Kabarett passt Guth nicht. Er hat seine eigene Schublade.
Auf seinem literarischen Parcours durch den Generationen-Dschungel von Müttern, Töchtern und Großmüttern landete Guth in Scheidungspartys, bei den Bundesjugendspielen oder auf Sahneschnitten. Die Zuhörer erkannten viele Bereiche des täglichen Lebens, die Guth genüsslich auf die Hörner nahm. Gern arbeitete er mit dem Sinngegenteil, wie der Titel seines Programms andeutet.
"In Guths Kabarettprogramm erkenne ich viele Dinge aus meinem Alltag wieder", sagt ein Zuhörerpaar aus Oehrberg. "Der ist gut, ich habe Guth schon vor zwei Jahren genossen und bin gern in diese Vorstellung gekommen", meint ein überzeugter Zuhörer aus Machtilshausen. "Wir freuen uns, dass die Trimburg mit kulturellem Leben erfüllt ist", so ein Familienclan aus Elfershausen. Darüber hinaus sei man froh, dass der Freiluft-Kabarettabend von Unwetter verschont blieb.
Begrüßt wurde Guths direkter Kontakt zum Publikum, der über den bloßen Ausruf "Hey Trimburg" hinaus ging: Guth hatte nämlich fiktiv Tante und Onkel im Zelt entdeckt und dort die Eierlikörparty eröffnet.
Dass Guth literarisches Hintergrundwissen besitzt, macht er an dem 120 Jahre alten Roman-Klassiker "Effi Briest" von Theodor Fontane fest. Bevor seine subtilen Exkursionen in die klassische Literatur abwandern konnten, gelang Guth einerseits der Seitenhieb auf das Bildungswesen und andererseits die Kurve über die Begriffe Subterrain und Dessous zum modernen Sex.
Diese verbalen Blutgrätschen machten nicht nur Guth gehörig Spaß, wie heftiger Applaus bestätigte. Und wenn er dann noch seine Kinder nach dem Besuch bei den Großeltern wieder auf "Werkseinstellung" zurück bekommt und er den Senioren eine "Whats-App" im Gegenzug übermittelt, dann ist für Guth die Welt wieder in Ordnung.
Besonders kamen seine Lieder wie "Du bist der Hefeteig - ich lass Dich geh´n" oder der Spruch von der Scheidungsparty "Der Herr hat´s gegeben - die Frau hat's genommen" an. Die Zuhörer fanden sich wieder im unübersichtlichen Chaos des Badezimmers oder beim Besuch eines schwedischen Kaufhauses. Und das Publikum fieberte mit, als es um die Geburt einer Prinzessin ging. Martin Guth gab zwei Stunden lang Kabarett-Vollgas und streifte mit seiner Bandbreite von scheinbarer Oberflächlichkeit bis hin zur gezielt beißenden Satire die Vielfalt des Lebens in einer sich ändernden Gesellschaft.
Schon geraume Zeit vor Vorstellungsbeginn hatte sich das Zelt mit Besuchern aus der Region gefüllt. Das Elfershausener Publikum selbst war dabei offenbar jedoch in der Minderheit.
Zwischen Müttern und Töchtern
Nein, in eine vorhandene Schublade der Großabteilung Komik und Kabarett passt Guth nicht. Er hat seine eigene Schublade.
Auf seinem literarischen Parcours durch den Generationen-Dschungel von Müttern, Töchtern und Großmüttern landete Guth in Scheidungspartys, bei den Bundesjugendspielen oder auf Sahneschnitten. Die Zuhörer erkannten viele Bereiche des täglichen Lebens, die Guth genüsslich auf die Hörner nahm. Gern arbeitete er mit dem Sinngegenteil, wie der Titel seines Programms andeutet."In Guths Kabarettprogramm erkenne ich viele Dinge aus meinem Alltag wieder", sagt ein Zuhörerpaar aus Oehrberg. "Der ist gut, ich habe Guth schon vor zwei Jahren genossen und bin gern in diese Vorstellung gekommen", meint ein überzeugter Zuhörer aus Machtilshausen. "Wir freuen uns, dass die Trimburg mit kulturellem Leben erfüllt ist", so ein Familienclan aus Elfershausen. Darüber hinaus sei man froh, dass der Freiluft-Kabarettabend von Unwetter verschont blieb.
Begrüßt wurde Guths direkter Kontakt zum Publikum, der über den bloßen Ausruf "Hey Trimburg" hinaus ging: Guth hatte nämlich fiktiv Tante und Onkel im Zelt entdeckt und dort die Eierlikörparty eröffnet.
Seitenhiebe inklusive
Dass Guth literarisches Hintergrundwissen besitzt, macht er an dem 120 Jahre alten Roman-Klassiker "Effi Briest" von Theodor Fontane fest. Bevor seine subtilen Exkursionen in die klassische Literatur abwandern konnten, gelang Guth einerseits der Seitenhieb auf das Bildungswesen und andererseits die Kurve über die Begriffe Subterrain und Dessous zum modernen Sex. Diese verbalen Blutgrätschen machten nicht nur Guth gehörig Spaß, wie heftiger Applaus bestätigte. Und wenn er dann noch seine Kinder nach dem Besuch bei den Großeltern wieder auf "Werkseinstellung" zurück bekommt und er den Senioren eine "Whats-App" im Gegenzug übermittelt, dann ist für Guth die Welt wieder in Ordnung.
Besonders kamen seine Lieder wie "Du bist der Hefeteig - ich lass Dich geh´n" oder der Spruch von der Scheidungsparty "Der Herr hat´s gegeben - die Frau hat's genommen" an. Die Zuhörer fanden sich wieder im unübersichtlichen Chaos des Badezimmers oder beim Besuch eines schwedischen Kaufhauses. Und das Publikum fieberte mit, als es um die Geburt einer Prinzessin ging. Martin Guth gab zwei Stunden lang Kabarett-Vollgas und streifte mit seiner Bandbreite von scheinbarer Oberflächlichkeit bis hin zur gezielt beißenden Satire die Vielfalt des Lebens in einer sich ändernden Gesellschaft.
Schon geraume Zeit vor Vorstellungsbeginn hatte sich das Zelt mit Besuchern aus der Region gefüllt. Das Elfershausener Publikum selbst war dabei offenbar jedoch in der Minderheit.
Themen & Autoren / Autorinnen