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Hammelburg
Alles tun für das Projekt 2. Bundesliga
Für die Hammelburg Volleys steigt am Samstag (19 Uhr) vor heimischer Kulisse das nächste Schicksalsspiel. Wieder gegen ein Team aus Sachsen.
Im Standby-Modus ist  Hammelburgs Kjeld Claßen, der gegen Dresden im Kader  stand, weil der Routinier immer noch einen guten Ball zu spielen weiß.       -  Im Standby-Modus ist  Hammelburgs Kjeld Claßen, der gegen Dresden im Kader  stand, weil der Routinier immer noch einen guten Ball zu spielen weiß.
Foto: Jens Feistel | Im Standby-Modus ist Hammelburgs Kjeld Claßen, der gegen Dresden im Kader stand, weil der Routinier immer noch einen guten Ball zu spielen weiß.
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 03.06.2024 13:20 Uhr

Frei nach Bernhard Grzimek lässt sich konstatieren: Das Projekt 2. Bundesliga darf nicht sterben. Nun ist Hammelburg nicht die Serengeti, aber im Wohnzimmer, wie die Spieler liebevoll ihre Spielstätte nennen, geht es ja durchaus wild zu. Wie in der Vorwoche, als annähernd 500 Fans ein Spektakel sondergleichen auf der Tribüne entfachten, während unten die Nerven blank lagen, Wasserflaschen getreten wurden und auf der Bank gemotzt wurde. Das alles hatte dem Hammelburger Spiel eher geschadet denn genutzt: Das so wichtige Spiel gegen den VC Dresden wurde mit 1:3 verloren – nach einer unter dem Strich enttäuschenden Leistung.

Wie sich Aggressivität, auch Wut, in positive Energie wandeln lässt, können die Volleys vielleicht von den Eishockeyspielern der Schweinfurter Mighty Dogs lernen. Einige Bayernliga-Spieler samt Trainer Andreas Kleider hatten tatsächlich das Spiel gegen die Sachsen verfolgt, sich damit revanchiert für einen Besuch der Volleyballer im Icedome. „Wir haben uns kennen gelernt bei einem gemeinsamen Abend bei der Spielbank Bad Kissingen“, die ja Sponsor beider Vereine ist“, erklärt Volleys-Teammanager Frank Jansen.

Den Mighty Dogs hat es gefallen

„Einige Jungs haben auch schon mal ein Spiel der Frauen angeschaut, als Pascal Kröber bei uns und dessen Freundin Nelly Ostwald bei Hammelburg spielte. Und Simon Knaup aus unserem Kader trainiert ja auch im Volleyball-Nachwuchs, weil da sein Sohn dabei ist“, sagt ERV-Coach Andreas Kleider , der den Besuch in der Saaletalhalle ungeachtet der Niederlage nicht bereute: „Das war eine richtig gute Stimmung, auch meinen Spielern hat es sehr gut gefallen“, so Kleider , der sich später mit Kjeld Claßen austauschte.

Eishockeyspieler der Mighty Dogs verfolgten zuletzt das Spiel der Hammelburg Volleys gegen Dresden.       -  Eishockeyspieler der Mighty Dogs verfolgten zuletzt das Spiel der Hammelburg Volleys gegen Dresden.
Foto: Jens Feistel | Eishockeyspieler der Mighty Dogs verfolgten zuletzt das Spiel der Hammelburg Volleys gegen Dresden.

Der Hammelburger Routinier ist Eishockey-Fan und stand vor Wochenfrist nach den Ausfällen der beiden Mittelblocker Nils Rehmeier und Milan Pajkic im Zweitliga-Kader. „Eishockey ist ein geiler Sport, und ich war schon öfters in Schweinfurt. Cool, dass einige der Jungs bei uns zugeschaut haben“, so Claßen, der am Samstag wohl nicht im Trikot an der Seitenlinie steht, dafür seinem Kommentatoren-Job für den Livestream nachgeht. „Die Jungs können hohes Niveau spielen, aber selten über ein komplettes Spiel halten. Und die Dresdner hatten sich dann gut auf unser Spiel eingestellt“, sagt Claßen, der von außen immer wieder versucht hatte zu pushen.

Einer kommt zurück, einer fällt aus

Zumindest Pajkic könnte nach seiner Bänderverletzung am Samstag wieder auf der Platte stehen im Duell zweier punktgleicher Teams. „Milan hat am Donnerstag leicht trainiert. Jetzt müssen wir schauen, wie sein Körper auf die Belastung reagiert. Riskieren werden wir aber nichts, denn nach Delitzsch haben wir ja noch drei Spiele vor der Brust“, sagt Philipp Fischer, der viel Individualtraining angesetzt hatte. „Auch, weil wir viele angeschlagene Spieler haben. Trotz der Umstände müssen wir versuchen, mit dem Publikum im Rücken das Spiel zu gewinnen“, so der Headcoach. Neu auf die Ausfallliste kommt dafür voraussichtlich Severin Hauke (Uni-Termin).

Das Team aus Delitzsch hatte genau wie Hammelburg einen großen personellen Umbruch zu stemmen. Den letzten Sieg konnte das Team von Headcoach Benedikt Bauer Ende Januar einfahren, damals gelang allerdings ein Tiebreak-Erfolg gegen Mimmenhausen. Seit nunmehr fünf Spieltagen ist den Sachsen kein Sieg mehr gelungen. Delitzsch verfügt über einen sehr starken Mittelangriff um Topscorer Robert Karl und hat zur Unterstützung eine Fanfahrt organisiert, sodass sicher zahlreiche Mitglieder der „Red Wall“ das Wohnzimmer unsicher machen werden.

„Delitzsch hat sehr emotionale und lautstarke Spieler, die sich gegenseitig immens pushen“, weiß Teammanager Olly Wendt, der ohne Umschweife auf den Punkt kommt: „Jetzt geht es um die Frage, ob wir auch in Zukunft Zweitliga-Volleyball in Hammelburg sehen dürfen oder wir das Projekt begraben müssen.“

 
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