Volkers
Volkers im Doppelpack: Nicht gesucht, trotzdem gefunden
Die Örtchen Volkers im Süden und im Norden sind seit 30 Jahren befreundet.
Gesucht hatten sie sich eigentlich gar nicht, aber gefunden. Die Dorffreundschaft von Volkers in der Rhön und Volkers im Marschland ist mittlerweile über 30 Jahre alt. Aus einer zufälligen Entdeckung ist eine herzliche Verbundenheit entstanden, die auch die letzten Jahre, in denen es um die Beziehung etwas ruhiger geworden war, gut überstanden hat.
Kaum glauben konnte es Eugen Übelacker, als er beim Spaziergang 1984 im hohen Norden ein Ortschild "Volkers" entdeckte, einem Namensvetter seines Heimatdorfes in der Rhön. Neugierig geworden, wurden erste Kontakte geknüpft, Briefe hin und her geschrieben und immer festere Freundschaften gepflegt. Wie es so mancher Freundschaft geht: Auch um diese wurde es ruhiger.
Die Briefe von damals sind nun den WhatsApp-Gruppen gewichen. Beide Dörfer pflegen eine intensive Verbundenheit. Aus einem der vielen Urlaubsbesuche im hohen Norden hatte sich ein direkter Kontakt ergeben: Martin Schneider und seine Frau Gabi lieben die See und fahren jedes Jahr an die Küste. Die Nord-Volkerser kannten sie lange Zeit "nur aus Erzählungen". Im letzten Jahr hatten sie sich endlich kennengelernt und wurden gleich zum "Luftkegelturnier" eingeladen. Der neue offizielle Erstkontakt ging diesmal von Volkers-Nord aus.
Ortssprecher Carsten Struß, seit 2009 Nord-Volkerser, hatte sich schon lange über einen zwei Tonnen schweren Stein gewundert, der die Wappen von Nordenham und Bad Brückenau zeigt. Mit den Informationen von Martin Schneider und dem Volkerser Ziel, neben Bildung und Kunst sich auch um die Heimatpflege zu kümmern, war der Grundstein für die Reaktivierung der Dorffreundschaft gelegt. "Das ist einfach super", ist Martin Schneider über die Erneuerung der Dorffreundschaft begeistert: "Ich wünsche mir, dass junge Leute nachkommen, die das aufrechterhalten."
Die erste Mail von Carsten Struß hat im Rhöner Volkers schon hohe Wellen geschlagen: "Trotz sporadischer privater Besuche waren wir überrascht", gesteht Ortsreferentin Heike Kötzner. "Nach der Mail haben wir erst mal 20 Minuten telefoniert - als ob wir uns schon ewig kennen." Dabei ist dies die "Zweite Generation": Vor 30 Jahren waren sie noch Kinder und können sich an die Dorfbesuche gar nicht genau erinnern. Viele derer, die damals die Treffen organisiert hatten, "zeigten große Freude und haben erst mal ihre alten Kontakte wieder angerufen", berichtet Heike Kötzner. Ganz war der Kontakt nie abgerissen: "Mit und ohne Anlass" gab es immer mal wieder einzelne private Besuche. "Vielleicht ergeben sich jetzt neue Verbindungen", so Heike Kötzner. Bei aller geographischer Entfernung - es gibt keine großen Unterschiede: steife Brise, trockener Humor, die direkte Art: "Die Chemie passte damals" und auch heute haben sie sich schon über WhatsApp angenähert. "Nur wenn die Nord-Volkerser schnell schnacken, muss man schon mal nachfragen", erzählt Michaela Fischer, die das erste offizielle Treffen beider Dörfer mit organisiert hat. Auch im hohen Norden gibt es ein Land der offenen Fernen, "dort oben halt in der Ebene", scherzt Heike Kötzner. Beide Dörfer haben den Termin und das Programm zusammen erstellt. Alle Vorbereitungen sind getroffen, die Spannung steigt. Mindestens zwei Fragen brennen den Süd-Volkersern auf der Seele: Wie vertragen die Nord-Volkerser die hiesigen Kurven und die Höhenluft und warum braucht es im hohen Norden eigentlich auch E-Bikes?
Volkers-Süd Stadtteil von Bad Brückenau; Bundesland Bayern,; Landkreis Bad Kissingen; Höhe: 479 Meter ü.NN, Geologie: vulkanisches Mittelgebirge; knapp 600 Einwohner; Durchschnittsalter: 42 Jahre; Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU); Ortsreferentin Heike Kötzner; Industrie: Gewerbegebiet in der Hauptstraße: Sprache: Hochdeutsch (die Älteren: Volkerserisch); Dorfgemeinschaft: Stolz, Vereins-Stammtisch, WhatsApp-Gruppe, Gemeindeblatt; Kultur: z.B. Kinderfreizeiten, Maibaumaufstellen, Oktoberfest, Preisschafkopf; Autokennzeichen: BRK
Volkers-Nord Stadtteil von Nordenham; Bundesland Niedersachsen; Landkreis Wesermarsch; Höhe 2 Meter ü.NN; Geologie: Marsch, Sietland; 36 Einwohner; Durchschnittsalter: 48 Jahre; Bürgermeister Carsten Seyfarth (SPD); Ortssprecher Carsten Struß; Industrie: "keine Wirtschaftsbetriebe, aber drei Übernachtungsanbieter"; Sprache: Butjenter Plattdeutsch (meistens aber Hochdeutsch), Dorfgemeinschaft: Stolz, Volkers e.V., WhatsApp-Gruppe, Dorflogo; Kultur: z.B. Umwelt- und Aktionstage, Luftkegeln, Deichfest, Struukbessenmieten; Autokennzeichen: BRA
Kaum glauben konnte es Eugen Übelacker, als er beim Spaziergang 1984 im hohen Norden ein Ortschild "Volkers" entdeckte, einem Namensvetter seines Heimatdorfes in der Rhön. Neugierig geworden, wurden erste Kontakte geknüpft, Briefe hin und her geschrieben und immer festere Freundschaften gepflegt. Wie es so mancher Freundschaft geht: Auch um diese wurde es ruhiger.
Die Briefe von damals sind nun den WhatsApp-Gruppen gewichen. Beide Dörfer pflegen eine intensive Verbundenheit. Aus einem der vielen Urlaubsbesuche im hohen Norden hatte sich ein direkter Kontakt ergeben: Martin Schneider und seine Frau Gabi lieben die See und fahren jedes Jahr an die Küste. Die Nord-Volkerser kannten sie lange Zeit "nur aus Erzählungen". Im letzten Jahr hatten sie sich endlich kennengelernt und wurden gleich zum "Luftkegelturnier" eingeladen. Der neue offizielle Erstkontakt ging diesmal von Volkers-Nord aus.
Freundschaft wird revitalisiert
Ortssprecher Carsten Struß, seit 2009 Nord-Volkerser, hatte sich schon lange über einen zwei Tonnen schweren Stein gewundert, der die Wappen von Nordenham und Bad Brückenau zeigt. Mit den Informationen von Martin Schneider und dem Volkerser Ziel, neben Bildung und Kunst sich auch um die Heimatpflege zu kümmern, war der Grundstein für die Reaktivierung der Dorffreundschaft gelegt. "Das ist einfach super", ist Martin Schneider über die Erneuerung der Dorffreundschaft begeistert: "Ich wünsche mir, dass junge Leute nachkommen, die das aufrechterhalten." Die erste Mail von Carsten Struß hat im Rhöner Volkers schon hohe Wellen geschlagen: "Trotz sporadischer privater Besuche waren wir überrascht", gesteht Ortsreferentin Heike Kötzner. "Nach der Mail haben wir erst mal 20 Minuten telefoniert - als ob wir uns schon ewig kennen." Dabei ist dies die "Zweite Generation": Vor 30 Jahren waren sie noch Kinder und können sich an die Dorfbesuche gar nicht genau erinnern. Viele derer, die damals die Treffen organisiert hatten, "zeigten große Freude und haben erst mal ihre alten Kontakte wieder angerufen", berichtet Heike Kötzner. Ganz war der Kontakt nie abgerissen: "Mit und ohne Anlass" gab es immer mal wieder einzelne private Besuche. "Vielleicht ergeben sich jetzt neue Verbindungen", so Heike Kötzner. Bei aller geographischer Entfernung - es gibt keine großen Unterschiede: steife Brise, trockener Humor, die direkte Art: "Die Chemie passte damals" und auch heute haben sie sich schon über WhatsApp angenähert. "Nur wenn die Nord-Volkerser schnell schnacken, muss man schon mal nachfragen", erzählt Michaela Fischer, die das erste offizielle Treffen beider Dörfer mit organisiert hat. Auch im hohen Norden gibt es ein Land der offenen Fernen, "dort oben halt in der Ebene", scherzt Heike Kötzner. Beide Dörfer haben den Termin und das Programm zusammen erstellt. Alle Vorbereitungen sind getroffen, die Spannung steigt. Mindestens zwei Fragen brennen den Süd-Volkersern auf der Seele: Wie vertragen die Nord-Volkerser die hiesigen Kurven und die Höhenluft und warum braucht es im hohen Norden eigentlich auch E-Bikes?
Volkers-Süd Stadtteil von Bad Brückenau; Bundesland Bayern,; Landkreis Bad Kissingen; Höhe: 479 Meter ü.NN, Geologie: vulkanisches Mittelgebirge; knapp 600 Einwohner; Durchschnittsalter: 42 Jahre; Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU); Ortsreferentin Heike Kötzner; Industrie: Gewerbegebiet in der Hauptstraße: Sprache: Hochdeutsch (die Älteren: Volkerserisch); Dorfgemeinschaft: Stolz, Vereins-Stammtisch, WhatsApp-Gruppe, Gemeindeblatt; Kultur: z.B. Kinderfreizeiten, Maibaumaufstellen, Oktoberfest, Preisschafkopf; Autokennzeichen: BRK
Volkers-Nord Stadtteil von Nordenham; Bundesland Niedersachsen; Landkreis Wesermarsch; Höhe 2 Meter ü.NN; Geologie: Marsch, Sietland; 36 Einwohner; Durchschnittsalter: 48 Jahre; Bürgermeister Carsten Seyfarth (SPD); Ortssprecher Carsten Struß; Industrie: "keine Wirtschaftsbetriebe, aber drei Übernachtungsanbieter"; Sprache: Butjenter Plattdeutsch (meistens aber Hochdeutsch), Dorfgemeinschaft: Stolz, Volkers e.V., WhatsApp-Gruppe, Dorflogo; Kultur: z.B. Umwelt- und Aktionstage, Luftkegeln, Deichfest, Struukbessenmieten; Autokennzeichen: BRA
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