
Die Vögel, die ans Futterhaus kommen, sind bis auf Ausnahmen nicht gefährdet. Seltene und bedrohte Arten bleiben fern. Gegen die Vogelfütterung ist aber trotzdem nichts einzuwenden, erklärt der Bund Naturschutz (BN), Kreisgruppe Bad Kissingen , in einer Pressemitteilung.
„Eine Winterfütterung leistet aber nur einen sehr geringen Artenschutzbeitrag. Im Garten ist Wildwuchs mit dichten Hecken, Streuobst, naturnahen Stauden und Kräutern viel wichtiger“, erklärt Oskar Jungklaus von der BN-Kreisgruppe Bad Kissingen . Während Spatzen, Meisen und Amseln am Futterhäuschen wie im Paradies leben, haben andere Vogelarten kaum etwas davon. Und viele seltene und bedrohte Arten, wie Rebhuhn oder Grauammer, kommen in der Regel überhaupt nicht in den Garten und an die Futterstellen. „Nur Füttern hilft wenig. Man fördert damit lokal einzelne Arten, aber nicht unsere überlebenswichtige Biodiversität. Echter Vogelschutz ist der Erhalt strukturreicher Landschaften und der Schutz natürlicher Lebensräume.“
Beobachtung macht glücklich
Verkehrt ist die Vogelfütterung trotzdem nicht. Futterstellen bieten eine gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten. Eine Untersuchung der katholischen Universität Eichstätt zeigt, dass Vogelbeobachtungen glücklich machen. Deshalb ist gegen ein sachgemäßes Füttern im Winter nichts einzuwenden, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
„Wichtig ist, dass die Futterstellen im Garten sauber gehalten werden, verschmutztes Futter muss entsorgt werden. Frisches Wasser sollte das ganze Jahr angeboten werden“, erklärt Vorsitzender der Kreisgruppe Bad Kissingen , Franz Zang.
Wichtig ist auch die Wahl des richtigen Vogelfutters. Den Bund Naturschutz erreichen in den letzten Tagen viele Meldungen zu verschmähten Meisenknödeln. „Vögel sind wählerisch, solange sie durch das Wetter nicht gezwungen sind, auf minderwertige Kost umzusteigen. Bei Billig-Vogelfutter aus dem Discounter oder dem Baumarkt leidet häufig die Qualität. Sehr günstige Meisenknödel enthalten Abfallfette, Backbrösel und andere unverdauliche Füllstoffe“, erklärt Oskar Jungklaus vom BN Bad Kissingen und weist außerdem darauf hin: Es gibt auch Meisenknödel ohne Plastiknetze.
Wer in seinem Garten viele Vögel beobachten will, muss auf eine gute Futterqualität setzen. Dabei gilt: Je vielfältiger das Futterangebot ist, desto mehr Vogelarten finden etwas Passendes. Besonders beliebt sind Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Mohn, Distelsamen, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, frisches Obst, Rosinen und getrocknete Mehlwürmer. Wichtig ist auch, nur Futter zu verwenden, das garantiert frei von Ambrosia-Samen ist. Diese allergieauslösende Pflanze wird über Vogelfutter verbreitet. red