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STAATSBAD
Vier Millionen Euro fürs Staatsbad
Millionenprojekt: Fast alle Gebäude müssen in Sachen Brandschutz modernisiert werden.
Foto: Michael Mahr | Millionenprojekt: Fast alle Gebäude müssen in Sachen Brandschutz modernisiert werden.
Von unserem Redaktionsmitglied Steffen Standke
 |  aktualisiert: 07.10.2012 12:02 Uhr

Diese Nachricht dürfte Kurdirektorin Andrea Schallenkammer gefreut haben: Der Freistaat investiert in den nächsten Jahren kräftig ins Staatsbad. Voraussichtlich vier Millionen Euro werden für den Brandschutz locker gemacht. Das Projekt ist sogar schon öffentlich ausgeschrieben.

„Man darf sich das nicht so vorstellen, dass alles sofort gemacht wird“, sagt die Kurdirektorin. Das Geld werde in den Haushalt der Kurverwaltung für ein Brandschutzkonzept eingestellt, das bis etwa 2018 oder 2019 – je nach Priorität – abgearbeitet werde.

An welchen Gebäuden was genau gemacht wird, kann Schallenkammer noch nicht sagen. Es gehe vorrangig darum, den schon vorhandenen Brandschutz auf ein modernes Niveau zu heben.

Zuletzt hatte sich an den Gebäuden im Staatsbad einiges getan. Elisabethenhof, Villa Schwan, Bad Hotel und der Spa-Flügel des Dorint erhielten gemäß der Brandschutzverordnung zweite Fluchtwege. Außen wurden Treppen montiert, über die Menschen im Brandfall aus den Gebäuden fliehen können.

„Die Sofortmaßnahmen sind erledigt. Wir leben in unseren Häusern sicher. Doch es gibt immer Dinge, die zu verbessern sind.“

Erwin Full ist der für die Staatsbäder im Landkreis Bad Kissingen zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt in Schweinfurt. Seine Behörde ist für die Kostenschätzung verantwortlich, hat die Häuser im Staatsbad also besucht.

„Es sind sehr viele kleine Punkte über verschiedene Gebäude verteilt abzuarbeiten. Das summiert sich zum Gesamtkonzept.“

Full führt nicht auf, was genau an einem speziellen Gebäude gemacht werden muss; das wäre zu umfangreich. Doch generell geht es um alle Gebäude im Staatsbad, die sich im Besitz des Freistaats befinden. Ausgenommen seien das Parkhaus samt Remise und der Elisabethenhof, weil die erst kürzlich saniert beziehungsweise neu gebaut wurden.

Full bestätigt, dass es noch brandschutztechnische Defizite an den Kurgebäuden gibt: „Doch die sind nicht so, dass wir das Staatsbad schließen müssten. Aber wir müssen den Brandschutz nach und nach an die aktuellen Anforderungen anpassen.“

Damit meint Full, dass alte Brandmeldeanlagen ersetzt, aber auch Lüftungssysteme und Stromverteiler erneuern werden müssen. Die Haustechnik müsse auch alle paar Jahre modernisiert werden. Es gehe auch darum, brandschutztechnische Schwachstellen zu beseitigen.

So gebe es Decken, die durch verschiedene Ausbesserungen, zum Beispiel nach einem Rohrbruch, geschwächt wurden und im Brandfall ein Risiko sein könnten. Sie seien nicht mehr so sicher, wie es der Standard erfordere. Dieser Zustand werde nach und nach behoben.

Über die jetzt erfolgte Ausschreibung soll zunächst ein Projektsteuerer gefunden werden. Er hätte die Aufgabe, Zeitplan und Kosten zu überwachen. Zumal es in historischen Gebäuden wie im Staatsbad oft zu Unwägbarkeiten komme.

Ein Team aus Architekt, Brandschutzplaner und anderen Experten wird unter Führung des Staatlichen Bauamtes festlegen, was in den einzelnen Häusern gemacht werden muss. Erst dann werden einzelne Aufträge an Firmen vergeben.

Der neue Brandschutz im Staatsbad wurde zusammen mit dem 22,5-Millionen-Projekt Luitpoldbad in Bad Kissingen ausgeschrieben. Aus Kosten und Effizienzgründen, heißt es vom Finanzministerium in München. Beide Bauvorhaben werden einen Projektsteuerer haben.

Übrigens: Das Fahrradmuseum bleibt bei der Erneuerung des Brandschutzes durch den Freistaat außen vor. Es ist im Privatbesitz.

 
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