Älteste Teilnehmerin des Pinklaufs. Wie im vergangenen Jahr. Wenn sich nicht noch jemand Betagteres anmeldet, kann Sieglinde Leiding aus dem Kurstift in Bad Brückenau diesen Titel wieder in Anspruch nehmen. Nur: Die 88-Jährige läuft bei der Charity-Veranstaltung zugunsten der Brustkrebsvorsorge am 3. Oktober gar nicht mit. Ihre Startgebühr entrichtet sie aber. Wie viele andere stille Unterstützer des Laufs.
Doreen Manß von der städtischen Tourist-Information schätzt, dass rund 75 bis 80 Prozent der Angemeldeten wirklich mitlaufen. Der Rest zahlt seine Startgebühr von zehn Euro, meist aus Verbundenheit mit dem guten Zweck, tritt aber gar nicht an.
In den Anfangsjahren des Pinklaufs aktiv mitgemacht
So wie Sieglinde Leiding. In den Anfangsjahren des Pinklaufs ist sie stets mitgelaufen, schafft das aber gesundheitlich nicht mehr. Manchmal war sie noch als Zuschauerin beim Start auf dem Marktplatz dabei; zuletzt nicht mehr.
Wenn sie auch dieses Jahr nicht mitläuft: Ihre Startnummer für den Pinklauf 2023 hat sich die 88-Jährige dennoch jüngst bei der Tourist-Info in der Georgihalle abgeholt. Und eine andere, sieben Jahre jüngere Bewohnerin des Kurstifts gleich zur Anmeldung mitgebracht.
Blick auf den Lauf aus dem zwölftem Stock
Leiding findet es „gut, wenn viele andere so denken“, also die Startgebühr entrichten, auch wenn sie nicht mitlaufen. Von ihrer Wohnung im zwölften Stock des Kurstifts wird die Seniorin die Läufer auf dem Kirkham-Weg sicher beobachten – oder vielleicht doch mit dem Bus in die Stadt fahren.
Bei Eva Schmidt – nach Stand der Anmeldungen zweitälteste Teilnehmerin – liegt der Fall ähnlich. In den ersten Jahren seit der Pinklauf-Premiere 2011 lief die Bad Brückenauerin, Jahrgang 1936, stets mit. Später holte sie zumindest die Startnummer ab und stellte sich an die Strecke.
Auch wenn die Gesundheit eine aktive Teilnahme nicht mehr zulässt: Über ihre finanzielle Spende bleibt Eva Schmidt der Benefizaktion und der Brustkrebsvorsorge verbunden.
Zu viel los in der Dreistelz-Gastronomie
Nicht am Pinklauf teilnehmen konnte in früheren Jahren auch das Ehepaar Margit und Hans-Josef Wehner aus Oberleichtersbach, aber aus anderen Gründen. Die Betreiber des Dreistelzhofes im Ortsteil Dreistelz hatten stets am Tag der Deutschen Einheit viel Kundschaft. Dennoch meldeten die Wehners und ihre Helfer sich an – und servierten Speisen und Getränke in pinken T-Shirts.
Seit fünf Jahren ruht der durchgängige gastronomische Betrieb im Dreistelzhof. Größere Gruppe bewirten die Wehners aber weiterhin auf Anmeldung. Auch Beherbergungsgäste nehmen sie auf.
Und so kann Margit Wehner nach eigenen Worten an diesem 3. Oktober wieder nicht zum Pinklauf – auch aus gesundheitlichen Gründen. Anmelden will sie sich vielleicht trotzdem.
Aktiv dabei trotz Sitzens im Rollstuhl
Aktiv am Charity-Ereignis teilnehmen wird wohl Gertrud Döll – auch wenn sie eigentlich passiv bleibt. Denn die 87-Jährige aus Marktsteinach , einem Ortsteil von Schonungen im Landkreis Schweinfurt, sitzt seit 42 Jahren im Rollstuhl.
Doch es ist gute Tradition, beim Pinklauf „anzutreten“. Ihre Töchter Elke Drescher und Simone Mantel fahren sie gemeinsam mit Schwiegersohn Roman Mantel nach Bad Brückenau ; Letzterer schiebt die Seniorin die Strecke entlang.
Gertrud Döll war vor Jahren selbst an Brustkrebs erkrankt ; da ist es der Familie wichtig, durch ihre Teilnahme auf das Leiden aufmerksam zu machen. „Wenn alles passt und es nicht in Strömen regnet, sind wir dabei“, sagt Simone Mantel.
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