Die längst überfällige Verabschiedung der Gemeinderäte und des Bürgermeisters aus der Vor-Legislaturperiode holte der Markt jetzt in einem Festakt im Echter-Saal der Trimburg nach. Eigentlich beim Neujahrsempfang vorgesehen - was die Corona-Situation verhinderte - war der Abschied und die Würdigung in einer Ratssitzung keine Option für Bürgermeister Johannes Krumm gewesen.
Mit dem Wechsel von neun Gemeinderäten , dem Bürgermeister und einem Ortssprecher gilt die Veranstaltung als außergewöhnliches Ereignis. Gingen mit der Veränderung doch satte 158 Jahre Gemeinderatserfahrung verloren. Zehn neue Köpfe benötigten erst einmal Zeit, um sich zu orientieren und so mancher Neue bemerkte, dass die Arbeit in diesem Ehrenamt oft unterschätzt und nicht immer anerkannt wird.
Wer das Amt neben dem beruflichen Alltag betreibt, gerät hin und wieder in stressige Situationen. Sitzungen und Gespräche mit Bürgern gilt es mental zu verarbeiten und ein Sitzungsgeld kann nur als Ausgleich für Mehraufwendungen stehen. Doch etwas bewegen, Verantwortung übernehmen, der Einsatz für die Allgemeinheit und ausgewogene Entscheidungen zu treffen, gehören zu den Eigenschaften, die ein Amtsträger mitbringen sollte, so der Rathausobere.
Besondere Anerkennung
Im stilvoll dekorierten Echtersaal in dem der Musikverein Machtilshausen für die passende Untermalung sorgte, galt im Anschluss "Ehre, wem Ehre gebührt". Besondere Anerkennung kam den Marktgemeinderäten, Günter Zink und Rainer Kuhn, die fünf Legislaturen, also 30 Jahre, dem Gremium angehörten. In zahlreichen Ausschüssen und Gremien tätig, gehörten beide zu den erfahrensten Ratsmitgliedern, deren Stimme Gewicht hatte. Ihnen überreichte Krumm die Bürgermedaille des Marktes und die Chronik von Elfershausen sowie den Jubiläumswein mit Gläsern.
Diese Würdigung erhielt auch Krumms Vorgänger Karlheinz Kickuth für 24-jährige Mitgliedschaft im Gremium. Für die letzten sechs Jahre leitete er als Bürgermeister die Geschicke des Marktes. Sein Nachfolger überreichte ihm zusätzlich ein dekoratives Bild. Gattin Sonja erhielt - wie alle Ehefrauen der Verabschiedeten - ein Blumenbukett.
Auf vier Legislaturperioden können Bernd Büttner, Helmut Vierheilig und der entschuldigte Walter Schmitt zurückblicken. Büttner, in mehreren Ausschüssen tätig, gehörte bis 2008 auch dem Kreistag an. Vierheilig und Schmitt begleiteten den Rechnungsprüfungs-, Bau- und Jugendausschuss sowie die Gemeinschaftsversammlung. Mit seinem Dank überreichte der Bürgermeister den genannten die Bürgermedaille, die Walter Schmitt nachgereicht wird. Ebenfalls entschuldigt war Achim Friedrich, der von 2008 an die Gemeinderatsarbeit mitverantwortlich begleitete. Er erhält den Ehrenzinnteller nebst "Beigaben" im Nachgang. Sandra Deißenberger und Thomas Bauer widmeten sich der kommunalpolitischen Aufgabe im Rat von 2014 bis 2020. Für beide stand die Kindergarten- und Jugendarbeit im Fokus. Ähnlich bei Sabine Schalke, die als Nachrückerin den Platz von Peter Amon für zwei Jahre übernahm. Die Genannten nahmen das Glaswappenbild des Marktes, die Urkunde und die Präsente entgegen, die der verhinderten Sabine Schalke nachgereicht werden.
Mit einem Kompliment für die wiederhergestellte Trimburg überbrachte stellvertretender Landrat Gotthard Schlereth die Glückwünsche und den Dank des Kreises und von Landrat Thomas Bold . "Als Gemeinderat kann man es nicht jedem Bürger recht machen denn Dankbarkeit ist keine politische Kategorie", wusste der erfahrene Kommunalpolitiker und langjährige Bürgermeister von Oberthulba. Dem Engagement der Scheidenden zollte er hohen Respekt. Ein Lob Schlereths galt auch den guten, nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Gemeinden, vor allem bei zentralen Vorhaben wie beim Abwasserzweckverband (AZV) und der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG), bei denen die Ex-Bürgermeister gut kooperierten. Er begrüßte ebenso das Zusammenwachsen der Verwaltungen, die im guten Austausch miteinander stehen. Den neuen Ratsmitgliedern legte er den Einsatz für die Bürger ans Herz und die Devise: "Lasst euch von Rückschlägen nicht entmutigen."